Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Morgens geht man um 8 Uhr ins Büro arbeiten. Verabredet sich mit Freunden zum Kaffee. Geht am Abend ins Yoga. Und alles ohne zu wissen – das es bereits das letzte Mal war für die nächsten sechs Wochen. Isolation bis auf Weiteres. In meinem Quarantäne-Tagebuch teile ich mit euch meine Gedanken zu Luzern. Inspiration für Aktivitäten nach der Quarantäne und Gedanken zum Reflektieren – until then: Take care and stay safe !
Tag 75|76|77 – DANKE
Mit dem Pfingstwochenende endet zwar nicht der Lockdown, trotzdem sind schon einige einschneidende Lockerungen über die Bühne gegangen. Seit letztem Donnerstag bin ich zudem auch nicht mehr in der Kurzarbeit und wieder mit allerlei Projekten zugedeckt. Aus diesem Grund beende ich mit schwerem Herzen dieses Quarantäne-Tagebuch und bedanke mich bei allen, welche meine Beiträge regelmässig mitverfolgt haben. Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen etwas Inspiration liefern und durch diese schwierige Zeit helfen. Bitte vergesst nicht euch weiterhin an die Verhaltens- und Hygiene-Vorschriften des BAGs zu halten. Es ist noch nicht vorbei (Ich habe keine Lust diese spassige Angelegenheit im Herbst noch einmal durchleben zu müssen).
An dieser Stelle noch ein paar Dankeschön an diejenigen Menschen, welche meine Quarantäne-Zeit ausgemacht haben:
- Danke Laura für deine unzähligen Sprachnotizen
- Danke Lea & Martina für alle digitalen Kaffeekränzchen und analogen Lunch-Treffen (#wanderbrownies)
- Danke Dani fürs tägliche Gegenlesen meiner Blogartikel und für eigentlich alles was sonst die letzten 11 Wochen abgelaufen ist
- Danke Luzern, dass du mich jeden Tag daran erinnert hast, warum du die schönste Stadt der Schweiz bist
Laila out.
Tag 74 – Tropische Blumen im Hinterhof
Zu meinen täglichen Content-Arbeiten gehört auch das Lesen des Ron Orp-Newsletters. Diese Woche ist mir ein noch unbekannter Ort ins Auge gestochen: das Pflanzen- & Blumengeschäft Blumenfrau an der Museggstrasse 4. Diejenigen die mia casa kennen, wissen, dass ich oberhalb eines Blumengeschäftes hause. Und auch wenn ich dort meine Kräuterpflanzen herhole und Pflanzen-Notfälle zum Umtopfen vorbeibringe, so fand ich in der Blumenfrau genau diese Art Pflanzen, welche ich schon lange gesucht habe. In einem versteckten Hinterhof fand ich nebst wunderschönen Trockenblumen-Bouquets, tropische Zimmerpflanzen wie die Alokasie oder die Monstera. Am liebste hätte ich den ganzen Laden aufgekauft. Wirklich. Schlussendlich fanden zwei (pflegeleichte) Exemplare den Weg zu mir nach Hause.
© Blumenfrau – die Fotos stammen ausnahmsweise nicht von mir, da ich alle Hände voll mit Pflanzen hatte
Tag 73 – Blumenschmuck
Sie sind wohl die meist fotografierten Blumen der Schweiz: Die Blumen der Kapellbrücke. Auch dieses Jahr hat die Stadtgärtnerei Luzern Anfangs Mai 278 Blumenkisten montiert. Eine einjährige Vorbereitungszeit gehen diesem historischen Tag voraus, schliesslich wechseln Farbzusammenstellung und Pflanzenart jährlich. Ihre volle Pracht wird der Blumenschmuck im Hochsommer entfalten. Auch wenn die Pflanzen relativ robust sind, benötigen sie viel Pflege. Hier ist alles Handarbeit! Im Sommer giesst Stadtgärtner Thomas Wyss die Pflanzen wöchentlich, was für ihn fünf bis sechs Stunden Aufwand bedeutet.
Mehr lesen über die Blütenpracht an der Kapellbrücke
Tag 72 – Café To Do Liste
Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier. So sitze ich meistens auch immer wieder in den gleichen drei Cafés, bis mich wieder die Lust packt ein neues auszuprobieren. Zu oberst auf meiner Café-To-Do-Liste stehen das L’arbre in der Winkelriedstrasse und das Café Nord, welches am 8.Juni 2020 eröffnet wird. Beide natürlich in der Neustadt. Wer kommt mit?
Tag 71 – Tellbrunnen
Der heutige Star meines Blogeintrages befindet sich rund 10 Meter Luftlinie von meinem Balkon entfernt. Oder sind es 20? Ich bin grottenschlecht im schätzen, wirklich…anyway. Bei meinen heutigen Recherchen zum Tellbrunnen habe ich rausgefunden, dass der kleine Park in welchem der achteckige Brunnen steht, Lindengarten heisst. (Ich habe das Pärkli in der Vergangenheit wohl Tellpark genannt? Macht total Sinn, I know).
Der Brunnen stand von 1912 bis 1935 am Pilatusplatz, wo er schliesslich dem zunehmenden Verkehr weichen musste und Richtung Pauluskirche versetzt wurde. Neben einer kleinen Rasenfläche mit diversen Sitzmöglichkeiten, einem Mini-Spielplatz und einem Ping-Pong Tisch ist die 1,8m grosse Skulptur von Nationalheld Tell wohl die prominenteste Figur, welche man in diesem etwas schrägen Garten zu Gesicht bekommt. (Schräg, weil hier teilweise schräge Personen herumschleichen. Und ich meine nicht mich).
Wo ist denn jetzt genau dieser Tellbrunnen?
Tag 70 – Die Nachbar als Nachbar
In der Neustadt zu wohnen hat viele Vorteile. Einer ist definitiv die Nähe zu allen hippen Bars und Restaurants. Auch von der Nachbar, die zum Restaurant Weisses Schloss gehört, muss ich nur zweimal umfallen bis ich zuhause bin. Im Sommer unter dem mit Blätter begrünten Pavillon zu sitzen und dabei an einem kalten Bier oder Cocktail zu sippen ist einfach Entspannung pur. Ausserdem kennt man hier immer irgendjemand, mit dem gleich noch einmal anstossen kann.
Tag 66/67/68/69 – Auffahrtswochenende
An Auffahrt hat es mich in die Berge und ans Wasser gezogen. So wie etwa gefühlt jede Person in der Schweiz. Wir haben uns als Wanderung die Etappe 3 des Waldstätterweges ausgesucht, welche von Küssnacht am Rigi nach Luzern führt. Wir entschieden uns für diese Wanderung, da die Tour gut machbar ist, unweit von Luzern startet und entlang am Vierwaldstättersee verläuft, wo wir nach der Wanderung noch reinhüpfen wollten.
Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt noch einen ausführlichen Blogbeitrag zur Wanderung verfassen. Bis dahin eine Aufzählung was wir an unserem Wandertag alles erlebt haben:
- Aufstieg an der prallen Sonne
- durch das Naturschutzgebiet Schlittenried mit seinem Flachmoor
- um das Wagenmoos
- durch das Dorf Meggen
- erfrischendes Bad beim Schloss Meggenhorn
Wir hatten bereits vor dem Start der Tour entschieden, die Wanderung hier mit einem Bad im See zu beenden. Noch einmal 1.5h in die Stadt Luzern zu laufen, eine Strecke die wir eh gut kannten, war zu viel für 26° Grad brennende Sonne. Auf jeden Fall haben wir uns nach etwas Überwindung in das 17° C kalte, kristallklare Wasser getraut. Das anschliessende Sonnenbad war dafür umso angenehmer. Meine Badesaison ist somit offiziell eröffnet !
Tag 65 – Eröffnung Badesaison
Wir schreiben Tag 65 im Home Office und ich blicke zwei mit warmen Temperaturen gesegneten Tagen entgegen. Ich frage mich, ob ich mich wirklich bereits in das 17 Grad kalte Seewasser getrauen werde, schliesslich bin ich ein Warmduscher par excellence. Und wo lässt sich die Badesaison besser eröffnen als an meinem #1 Lieblings-Spot? Hoffentlich hat es nicht zu viele Leute beim Richard Wagner Museum und wenn, dann bitte nur das angenehme Volk ohne ihr pöbliges Lautsprecher-Deutschrap-Assi-Gedöns.
Tag 64 – Luzerner Seeuferweg
Ist man nicht so der Badityp und möchte die Stadt Luzern trotzdem in seiner vollen Sommerpracht geniessen, so eignet sich ein gemütlicher Spaziergang auf der Seepromenade. Vom Bahnhof bis hin zum Hotel Seeburg führt der gesamte Weg direkt am Wasser entlang und mit Blick auf die Zentralschweizer Berge. Ein anschliessender Drink in der Sunset Bar macht den einstündigen Spaziergang komplett.
Tag 63 – Sommerbadis in und um Luzern
Falls ihr es anhand der letzten beiden Tagebuch-Einträge noch nicht bemerkt habt – ich bin in Sommerlaune. Ein Blick auf das Wetter-App lässt mich aufjauchzen: 27 Grad am Donnerstag. Zum Glück besitzen wir in Luzern und in der Region derart schöne Seen mit unverwechselbaren Bergpanoramen. Hier sind die 14 schönsten See- & Freibäder der Region. Sonnencrème nicht vergessen!
Die 14 schönsten See- & Freibäder der Region
Tag 62 – Meerfeeling mitten in der Stadt
Das Lido zähle ich normalerweise nicht zu meinen favorisierten Badeorten. Da das Strandbad eine «offizielle» Badi ist, wird ein Eintrittspreis verlangt. Ausserdem sind hier vergleichsweise mehr Kinder unterwegs als an meinen gängigen Plantsch-Locations. Macht Sinn, da der Seezugang hier seidenfein verläuft und man sich nicht die Knie an zehn verschiedenen Steinen anstösst wie beim Richard Wagner Museum. (oder bin einfach nur ich nicht fähig dort elegant aus dem Wasser zu steigen?).
Auf jeden Fall ist die Aussicht auf Pilatus, Stanserhorn und Bürgenstock bezaubernd schön und alle Heuschnupfen-Allergiker können am Sandstrand etwas aufatmen. Vielleicht gebe ich dem Lido diesen Sommer sogar eine Chance. Der Sandstrand und das klare Wasser lassen mich tatsächlich wehmütig die Sommerferien in Italien vermissen.
Tag 61 – Strandbad Lido
Mit dem 300 Meter langem Sandstrand ist das Strandbad Lido einzigartig in Luzern. Das älteste und grösste Strandbad Luzern beglückt die Stadtbevölkerung nun schon seit über 90 Jahren mit Badespass, schliesslich galt das Lido schon vor seiner Eröffnung im Jahr 1929 als Badeort. Nebst einem grossen Kinderspielplatz, bietet das Strandbad verschiedene Schwimmbecken, eine grosse Liegewiese, Beachvolleyball-Felder und ein eigenes Restaurant. Das «Beach House» wurde im April 2020 komplett neu saniert und verzückt nun mit einer neu gestalteten Pavillon-Bar mit Sonnenterrasse.
Tag 60 – Ausruhen am Rathausquai
Bei diesen frühlingshaften Temperaturen (mit Ausnahme der letzten paar Tage, I know) sitzt man umso lieber am Wasser. Mit dem Vierwaldstättersee und der Reuss direkt in der Stadt, gibt es so einige Plätzchen um Seele und Füsse baumeln zu lassen. Einer der wohl wuseligeren Orte ist der Rathausquai. Während sich weiter vorne bei der Seebrücke Tisch an Tisch reiht, sitzt man weiter hinten gemütlich unter schattenspendenden Bäumen. Am Rathausquai ist immer was los. Perfekt also zum Leute beobachten. Aber Achtung! Weiterhin gilt: Immer schön Abstand halten und nicht mehr als fünf Personen auf einmal!
Tag 59 – Château Gütsch
Heute offenbare ich euch ein weiteres Geheimnis. In meinen 24 Jahren auf diesem Planeten und in den zwei sesshaften Jahren in der Stadt Luzern, habe ich es noch nie bis zum Château Gütsch geschafft. Das dem Schloss Neuschwanstein nachempfundene Hotel verzaubert seine Gäste mit einer magischen Aussicht von der Hotel-Terrasse aus. Bei Sonnenaufgang liegt einem die Stadt golden zu Füssen. Wer keine Lust hat den Aufstieg durch den Gütschwald auf sich zu nehmen, benutzt das winzige und futuristisch aussehende Gütsch-Bähnli.
Tag 58 – New York Vibes im Bruchquartier
Auf dem Weg auf den Sonnenberg habe ich letztes Mal diese schmucke Strasse entdeckt. Für Fotoshootings suche ich immer wieder farbige Hauswände und hier in der Vonmattstrasse im Bruchquartier hatte es gleich eine ganze Strasse voll. Liebevoll eingerichtete Balkone reihen sich an lauschige Sitzplätze, unzählige Pflanzen säumen die Hauswände und die Überführungen geben der Vonmattstrasse einen urbanen New York Vibe. Die Zugstrecke verläuft direkt parallel und doch habe ich mir in 24 Jahren Zugfahren, die Siedlung hinter den verbleichten Werkstattschildern und heruntergekommenen Vordächern nie so hübsch vorgestellt.
Tag 57 – Pilatus-Trinkwasser seit 600 Jahren
Angelehnt an Valerio Mosers grandiosen Poetry Slam von 2018 zum Thema «Wasser» , behandelt der heutige Blogpost die zahlreichen Brunnen der Stadt Luzern. 215 Brunnen um genau zu sein, wobei rund 134 davon öffentlich zugänglich sind. Die Mehrzahl der Stadt-Brunnen wird mit frischem Pilatus-Quellwaser gespiesen. Trinkwasser von höchster Qualität also und das seit 600 Jahren! Da das Luzerner Brunnennetz autonom vom restlichen Leitungssystem und ohne Strom funktioniert, kann es die Stadt in Notfällen mit Trinkwasser versorgen. Ganz schön cool unser Brunnensystem.
Den nächsten Brunnen in der Stadt finden
Tag 56 – Leeres Luzern
Die Stadt Luzern die vergangenen zwei Monate derart leer und ausgestorben zu sehen, war für die Luzerner Stadtbevölkerung sicherlich ein total fremdes Gefühl. Auch der Anblick der gähnenden Leere auf der Kapellbrücke hat fast etwas Gespenstisches an sich. Nun, ab heute kehrt ein Funken Normalität in den Alltag zurück. Geschäfte und Restaurants öffnen unter strikten Bedingungen ihre Tore wieder. Und vielleicht nimmt damit auch das städtische Treiben auf den Holzbrücken langsam wieder ihren Lauf.
Tag 55 – Naherholungsgebiet Rotsee
Ich muss zugeben, ich war etwas überrascht, wie hübsch der Rotsee ist. Liegewiesen, eine Badi, Spielplätze und sogar ein kleiner Wasserfall säumen den Rundweg um den Rotsee. Da der See unter Naturschutz steht, ist Baden nur in der Rotsee-Badi erlaubt. Das besondere Highlight bleibt aber die Rotseefähre. Aufgrund der Corona-Auflagen darf sie aber noch bis am 8. Juni 2020 nicht verkehren. Uns blieb nichts anderes übrig, als ohne Abkürzung um den ganzen See zu spazieren. Heuschnupfen-technisch leider nicht der friedlichste Spaziergang. Wahnsinn wie viele Pflanzen und Gräser mich auf dieser Tour killen wollten.
Evelines Blogbeitrag zum Familientag am Rotsee
Tag 54 – Spaziergang um den Rotsee
Zu Zeiten von Home Office sind Spaziergänge an der frischen Luft essentiell für Körper und Geist. (Spaziergänge zum Kühlschrank und Briefkasten, ob das lang ersehnte und zwanzigste Lockdown-Päckli angekommen ist, ausgenommen). Da ich vorher noch nie am Rotsee war, beschloss ich letzten Donnerstag dem kleinen Bruder des Vierwaldtättersees einen Besuch abzustatten. Der Rundweg misst 7km und ist hinsichtlich den zahlreich keuchenden Joggern, wohl nicht nur bei SpaziergängerInnen beliebt.
Tag 53 – Fifty Shades of Blue
Die Stadt – der See – die Berge. So lautet unser Claim. Und er könnte nicht treffender sein, schliesslich ist Luzern das Beste aus allen drei Welten. Zum Abschluss von Woche acht gibt es somit eine Ode an unseren See. Der Vierwaldstättersee ist ein Verwandlungskünstler. Am Ufer glitzert das Wasser durchsichtig bis azurblau, während es einen in der Seemitte mit einem satten Tiefblau in seinen Bann zieht. Wir haben hier in Luzern keinen öden ovalförmigen See. Wir haben verwinkelte Arme, kleine und grosse Seebecken und meterhohe Felswände. Dank dieser fjordartigen Form des Vierwaldstättersees, erlebt man die Zentralschweizer Berglandschaft immer wieder von einer neuen Perspektive.
Tag 52 – Ist das schon Hochverrat?
Das Löwendenkmal gehört diskussionslos zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Luzern. Ich muss zugeben, dass ich vor meinem Umzug in die Stadt, niemals beim trauernden Löwen zu Besuch war. Gilt das schon als Hochverrat als Luzernerin? Auf jeden Fall war ich das erste Mal am Lilu 2019 dort und war positiv überrascht. Ich hatte mir den Löwen nicht nur kleiner vorgestellt, sondern hatte auch das hübsche Pärkli nebenan null auf dem Schirm.
Tag 51 – Auf und davon
Zu Pre-Corona-Zeiten habe ich die Zugstrecke Luzern-Bern zwei- bis sechsmal wöchentlich abgefahren. Seit mein Training und meine Tanzproben in Bern ersatzlos gestrichen wurden, gibt es auch keinen zwingenden Grund mehr Zug zu fahren. Nichtsdestotrotz ist dieses schwarze Loch inmitten bunter Mehrfamilienhäusern und blühenden Bäumen gerade in den letzten Tagen umso verlockender geworden. Einfach darin verschwinden und wegfahren. Die Stadt hinter sich lassen und mit Musik in den Ohren der Landschaft zuschauen, wie sie immer schnell am Zugfenster vorbeibraust. Bald, meine Freunde. Ganz bald.
Tag 50 – Königin der Berge
Nach dem ewigen Gebabbel um den Pilatus wird es Zeit ein paar Worte über den zweiten prominenten Berg Luzerns zu verlieren: Die Rigi. Die Königin der Berge thront wahrhaft majestätisch am Vierwaldstättersee und kann auf der «Königlichen Rundfahrt» erlebt werden. An Bord eines nostalgischen Dampfschiffs gleitet man über den Vierwaldstättersee bis nach Vitznau, wo einen die erste Zahnradbahn Europas auf den Gipfel Rigi Kulm transportiert. Der Blick schweift über ein Meer an Gipfeln und 13 Seen. Bei guten Wetterbedingungen erblickt man sogar die Vogesen und den Schwarzwald in der Ferne.
Blick auf die Rigi vom Park des Richard Wagner Museums aus
Königliche Rundfahrt auf die Rigi
Tag 49 – So langsam reicht’s
Wir zählen heute Woche 8 im Lockdown. Es ist der erste Tag, an dem mich die Decke etwas auf dem Scheitel kitzelt. Der erste Tag, an dem mich das Home Office nervt. Der erste Tag, an dem man nicht 10 Sekunden raus kann, ohne eine Horde Mücken aus T-Shirt und Haaren pulen zu müssen (Alter Falter! Ist es das Wetter?). Vielleicht liegt es daran, dass ich heute bei meiner täglichen Morgen-Meditation eine Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches hatte oder ich mir gerade mehr schlechten als rechten Eiskaffee mit Hafermilch ins Gesicht drücke, weil Sojamilch in der GANZEN Stadt Luzern ausverkauft ist. Ich weiss es nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich meiner Baustelle vor dem Haus, 50 Meter weiter rechts gerade eine zweite dazu gesellt hat oder der Heuschnupfen heute besonders arg in der Nase kitzelt. Wohl eine Kombination aus allem.
Zum Glück war das Thema Akzeptanz erst heute Morgen noch im Fokus: Das beste was du tun kannst, wenn es regnet, ist es regnen zu lassen.
Tag 48 – Einmal mehr schöne Aussichten
Geng wie geng drehen sich meine Wochenend-Posts immer um das gleiche Thema. Ergo folgt jetzt: Sonnenberg Teil 2. Aussichtspunkte sind ja immer ein oft gefragtes Kriterium bei Wanderungen und Spaziergängen. Die Aussicht vom Sonnenberg auf den Pilatus, den Vierwaldstättersee und die weiteren Zentralschweizer Berggipfel kann sich durchaus sehen lassen. Wer nicht so ziellos in der Gegend herum wandern möchte wie ich, sondern eine konkrete Route absolvieren will, wandert vom Gütsch durch den Gütschwald bis zum Sonnenberg.
Route: vom Gütsch über den Sonnenberg nach Kriens
Tag 47 – Der kleine Hausberg Luzerns
Ich habe zwar bereits am Tag 10 dieses Tagebuchs über den Sonnenberg geschrieben. In Anbetracht, dass wir bereits bei Tag 47 angelangt sind, finde ich es überaus legitim den kleinen Hausberg Luzerns noch einmal zu erwähnen. Für einen gemütlichen Spaziergang ausserhalb der Stadt bietet er sich nämlich allemal an. Für zartbeseitete Stubentiger gibt es die Variante mit dem historischen «blauen Bähnli» ab Kriens oder mit dem Bus Nummer 10 bis Obergütsch und anschliessendem kurzen Spaziergang. Sportliche Büsis laufen natürlich auf den Hügel. Ob von Kriens oder dem Obergrund-Quartier aus: Viele Wege führen nach Rom und noch mehr auf den Sonnenberg.
Links: Der Wanderweg unserer Wahl führt durch das Obergütsch-Quartier, vorbei an schnuckeligen Schrebergärten, Bauernhöfe und Waldabschnitte.
Rechts: Die famose Standseil-Pendelbahn aus dem Jahr 1902. Zur Zeit von Corona – leider arbeitslos.
Tag 46 – 14 Monate als Content Managerin
Heute gibt’s was zu feiern (Und nein. Das ist keine Ausrede, um sich mit gutem Gewissen den nächsten Cuba Libre einzuschenken). Heute vor 14 Monaten, am 01. März 2019, habe ich bei Luzern Tourismus als Content Managerin angefangen. Vieles ist passiert in dieser Zeit: Ich habe im Büro wunderbare Freundschaften geschlossen, wurde auf unzählige Fotomissionen geschickt und durfte im Rahmen meines Blogs die Region erkunden und spannende Menschen treffen. Hier ein Auszug aus meinen letzten 14 Monaten. Und auch wenn sich vieles geändert hat in diesen 14 Monaten. Etwas ist geblieben: Die Angst fremde Menschen anzurufen.
Tag 45 – Die Jesuitenkirche
Sie ist einer der grössten Touristenattraktionen der Stadt Luzern: die Jesuitenkirche am linken Reussufer. Der erste grosse, sakrale Barockbau der Schweiz wurde 1677 fertiggestellt und diente als Schulkirche für das Jesuitengymnasium und als Kirche für die generelle Seelsorgetätigkeit der Jesuiten. Dank der herausragenden Akustik der Kirche werden die Organisten der Hochschule Luzern hier ausgebildet. Vielleicht hast du ja etwas Glück und erhälst bei deinem nächsten Besuch ein gratis Orgelkonzert der Studierenden.
Tag 44 – Versteckte Burgen
Ob ich nun auf Fotomission bin, zum Einkaufen einen anderen Weg gewählt oder mich wieder einmal verlaufen habe: Es kommt immer wieder vor, dass ich auf einer meiner Stolperpartien durch die Stadt auf mir unbekannte Bijoux stosse. So auch letzte Woche als ich auf dem Heimweg vom Sonnenberg war und zuversichtlich ohne GPS den Heimweg suchte. Ich traute meinen Augen kaum, als sich an einer Kreuzung eine Burg vor mir erhob. Noch nie gesehen und das obwohl sie sich rund 2 Minuten von mir zu Hause versteckte. Was es mit der Burg auf sich hat, habe ich trotz Google leider nicht herausgefunden.
Tag 43 – Gitarrengezupfe am See
Gestern musste ich wieder mal raus. Mich wie ein dickes Büsi auf dem Balkon in der Sonne fläzen hat ja durchaus seinen Reiz, aber ich wollte wieder einmal mein Näschen dem frischen Seewind entgegenstrecken. Gesagt – getan. Ich radelte mit meinem City-Cruiser zum Richard Wagner Museum und setzte mich an mein Lieblings-Plätzchen. Das Wasser war wunderbar azurblau und plätscherte vor einer klaren Bergkulisse. Auf einem nahen Bänkchen sassen zwei Männer mit Gitarre und Bass und zauberten zusammen eine wunderbar leichte Stimmung in den Park. Ich legte mich ins Gras und liess das Gitarrengezupfe auf mich herabrieseln.
Tag 42 – Highway nach Horw
Was früher die Bahntrasse der Zentralbahn war, ist heute die Langsamverkehrsachse nach Horw. Fernab vom gefährlichen Autoverkehr sind auf dem Freigleis Velofahrer und Fussgänger unterwegs. (Genau genommen ist es immer gefährlich, wenn ich auf meinem City-Cruiser unterwegs bin. Auch auf dem Freigleis. Aber das ist eine andere Geschichte). Auf jeden Fall: Das Freigleis beginnt beim Neubad und führt durch das Neustadtquartier, vorbei am Kulturzentrum Südpol bis zur Horwer Halbinsel. Sie ist ebenfalls Teil der Fahrradtour «Um die Horwer Halbinsel».
Zum Blogbeitrag: Fahrradtour um die Horwer Halbinsel
Tag 41 – die beste Pizza der Stadt
Ganze 8 Monate hat es gedauert, bis ich endlich eine Pizza der neuen Pizzeria «La Bestia» probiert habe. Der erste Bissen: himmlisch. Die Geschmacksknospen tanzten Samba, mein Italiener-Herz hüpfte frohlockend. Kein Wunder – schliesslich gewann Pizzabäcker Valerio Nesci 2018 die Pizzaiolo-WM in Rom. Nebst «normalem» Pizzateig, bietet La Bestia auch Mehrkornteig und glutenfreien Teig an. Das Angebot setzt sich aus Klassikern, aber vor allem aus kreativen Pizza-Kreationen zusammen. Ananas: natürlich eine Todsünde.
Mein Favorit: Die April-Monatspizza mit eigens getrockneten Tomaten, Champignons, Grana Padano Käsespähnen, Pinienkernen und hausgemachten Bärlauch-Pesto. Ich Fuchs habe mir noch zusätzlich Taggiasca Oliven dazu bestellt.
La Bestia bietet zu Corona-Zeiten neben der Pick-Up-Option (mit 10% Rabatt) auch einen Lieferservice an.
Tag 40 – vegane Dessert-Träume
Dieses Wochenende widme ich meine Blogartikel dem besten Hobby überhaupt: Essen. Und was ist wortwörtlich die Crème de la Crème alles Essens: Genau, das Dessert. Das Crazy Cupcake Café im Bruchquartier verzückt seine Gäste mit Cupcake-Kreationen, welche derart hübsch aussehen, dass man gar nicht reinbeissen will. Alle Cupcakes sind vegan, hausgemacht und luftig im Geschmack.
Tag 39 – Momos my love
Als ich letzte Woche den Instagram-Post der Gelateria dell’Alpi gesehen hatte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Momos? In Luzern? Wie abgefahren ist denn das bitte? Arbeitsgspändli und ebenfalls eingefleischte Momo-Liebhaberinnen Martina und Lea liessen es sich natürlich nicht nehmen, die köstlichen Teigtaschen mit mir zu probieren. Wir verabredeten uns zum Lunch und pilgerten (im 2 Meter Abstand und ohne Begrüssungsumarmung natürlich) zum Löwendenkmal. Die Momos werden hier in Luzern hergestellt und bestehen aus Schweizer Zutaten. Die acht veganen Momos waren im Handumdrehen verschlungen und zum Dessert genehmigten wir uns noch ein leckeres Alpi-Gelato. Schliesslich gibt es hier das beste vegane Schoko-Eis der ganzen Stadt. Und das erst noch im frischgebackenen Cornetto.
Tag 38 – Frag die beste Freundin
Nach «Frag den Mitbewohner» von Tag 35 kommt heute Folge 2. Starring: meine beste Freundin Aline. Ich habe sie gefragt, was ihr denn an der Stadt Luzern so gefällt. Hier ihre Antwort: Die Verbindung von See und Berge ist mega, die Altstadt ist schön, das KKL ist toll, v.a. wenn man ein Konzert anhören kann oder noch besser darin auftreten kann! – hihi. Ich mag das Neujahrsfeuerwerk und den Triumphbogen am Bahnhof als Meeting Point. Dass ich von meiner Schule aus (Montana) am See entlang zum Bahnhof spazieren kann. Und ich mag das Eisfeld und den Glühwein beim KKL im Winter haha.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle meine Freunde Alkoholiker sind.
Tag 37 – Endstation Bramberg
Habt ihr euch auch schon gefragt, wo eure tägliche Buslinie eigentlich endet? Ich habe zum Beispiel keine Ahnung wo mein 1er Bus hinführt und wie ich mir Kriens, Obernau vorstellen soll. Über die Endstation der Buslinie 9 bin ich einmal per Zufall gestolpert, als ich auf Fotomission war. So sieht also Bramberg aus, dachte ich mir, während ich durch die relativ leeren Strassen schlenderte. Neben einer neuen Perspektive auf die Museggmauer habe ich noch einen mir unbekannten Park entdeckt. Der Wettsteinpark beherbergt etwas Grünfläche, riesige Bäume und ein abwechslungsreichen, gut gepflegten Kinderspielplatz in der Mitte. Nein, ich war ihn nicht ausprobieren. Und wer weiss. Vielleicht schaffe ich es einmal auch bis nach Kriens, Obernau.
Tag 36 – Support the locals
Vor allem in diesen schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger die lokalen Geschäfte zu unterstützen. Einer meiner Lieblings-Boutiquen ist the stories im Bruchquartier. In der kleinen Boutique findest du filigrane Schmuckstücke, nachhaltig hergestellte Kleidung, natürliche Duftsprays und stilvolle Dekoartikel für dein Zuhause. Paulina, Besitzerin und Gründerin, legt grossen Wert auf Qualität und Einzigartigkeit. Alle Produkte stammen von ausgewählten Labels und werden in kleinen Manufakturen hergestellt. Das Entzückendste an dieser Adresse bleibt aber Paulinas Lächeln, wenn man die Boutique betritt.
Gutscheine bestellen und online shoppen
Tag 35 – Frag den Mitbewohner
Heute habe ich mal meinen neuen Mitbewohner Gabriel nach seinem Lieblings-Plätzli in Luzern gefragt. Gäbu mag Cuba Libre. Und Bier. Heute gibt’s aber beides nicht – weil heute ist unser alkoholfreier Tag (Jaja – tu nicht so scheinheilig. Als wäre dein Alkoholkonsum in Quarantäne nicht auch exponentiell gestiegen). Auf jeden Fall ist Gäbu grosser Rathaus-Brauerei-Fan. An einem sonnigen Samstagnachmittag, mit Freunden ein frisches, hausgemachtes Rathaus-Bierli zwitschern – das sei das Grösste.
Mehr zur Rathaus-Brauerei und ihrem hausgemachtem Bier
Tag 34 – Dachterrassen-Liebe
Wir bleiben für Tag 34 gleich auf meiner Dachterrasse und schauen zur Abwechslung einmal in die Gegenrichtung. Der Blick schweift vom Luzerner Kantonsspital, über den Männliturm bis zum Schirmenturm. Auch die beiden Türme der Hofkirche blitzen weiter rechts aus dem Meer von Gebäuden hervor.
Diese Quarantäne hat allen die Wichtigkeit eines Balkons aufgezeigt. Eine Dachterrasse ist in Zeiten von Corona dabei schon ein Luxusobjekt. Hier oben mache ich meine Morgen-Yogalektionen und abendlichen Workout-Sessions. Hier oben schmeckt der Gin Tonic, gemischt mit einer Prise Sonnenuntergang, einfach noch besser.
Tag 33 – Gewitterfront
Am Samstag war ich gerade dran unsere neuen Essstühle zusammen zu bauen, als mich mein Mitbewohner von der Dachterrasse anrief. Es sei ein Gewitter im Anmarsch und die Atmosphäre hier oben sei gigantisch. Ich solle meine Kamera packen und rauf kommen. Gesagt getan. Ich schmiss Werkzeugsdingsbums in den Ecken und sprintete die fünf Stockwerke hoch zu unserer Dachterrasse. Was für ein Anblick. Schwarze Gewitterwolken schoben sich am Pilatus vorbei, die Luft knisterte wie an einem August-Sommertag und ein grün-gelblicher Dunst flimmerte durch die Strassen (Pollen ahoi). Es roch nach Gewitter – und irgendwie auch nach Neuanfang.
Tag 32 – Wie weiter?
Gestern am 16.April hat der Bundesrat das Vorgehen der nächsten Wochen kommuniziert. Für mich heisst das konkret: Bis zum 11.Mai weiterhin im Homeoffice arbeiten, Grillparties mit Freunden können noch immer nicht stattfinden und draussen gilt es noch immer mit einem zwei Meter Abstand herum zu gurken. Doch wie weiter nach dem 11.Mai? Ich habe mich heute dazu entschieden, den Titel und das Intro dieses Artikels nicht mehr anzupassen. Zu viel ändert sich ständig. Aus diesem Grund heisst diese hübsche Veranstaltung ab heute: Quarantäne-Tagebuch. Auf unbestimmte Zeit. Wohl so lange bis mir die Ideen ausgegangen sind oder mich der Kühlschrank erschlagen hat, weil ich ihn im Halbstundentakt belästige.
Tag 31 – Alter Friedhof
Mir war der «Alte Friedhof» bis vor drei Wochen kein Begriff. Im Auftrag meiner Chefin war ich gerade unterwegs, alle Kinderspielplätze der Stadt Luzern zu fotografieren, als ich auf diese Parkanlage hinter der Hofkirche stiess. Der «Alte Friedhof» ist, wie der Name offensichtlich schon suggeriert, ein ehemaliger Friedhof der Stadt Luzern. Nachdem die letzten Gräber 1927 weggeräumt wurden, bekam die Anlage ein botanisches Facelifting. Geblieben sind das Friedhofskreuz aus dem Jahr 1849, sowie zwei Grabplatten der liberalen Politiker Jakob Robert Steiger und Kasimir Pfyffer.
Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung von Wikipedia entstanden.
Tag 30 – Hier kennt man sich
Luzern besitzt als siebtgrösste Stadt der Schweiz noch immer relativ viel Dorfcharakter. Ob ich mit einer Freundin in einem Café herumlungere, mich mit Freunden im Ausgang vergnüge oder alleine durch die Stadt schlendere – irgendjemand kenne ich immer. Letztes Mal wurde ich sogar beim Joghurt-Regal von einem Freund angestupst. Die fehlende Anonymität hat aber auch ihren Preis. Beispielsweise wenn du bei einem Date vier Bekannten, deiner Chefin und deiner Primarlehrerin begegnest. Und ja es ist mehr als einmal vorgekommen.
Tag 29 – Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel
Ich liebe es in der Neustadt zu wohnen. Die trendigen Restaurants und Cafés, die hübschen Gebäude mit ihren süssen Balkonen und den verzierten Erkern und die farbigen Hauswände machen den Charme dieses Quartiers aus. Haters würden jetzt sagen, das mögen nun auch andere Schweizer Städte bieten können. Doch nirgends blitzen die Berggipfel bei Sonnenuntergang so schön zwischen den Häuserzeilen hindurch, wie in Luzern.
Tag 25|26|27|28 – Osterwochenende auf Balkonien
Lange habe ich mir überlegt, was ich über das Osterwochenende schreiben soll. (Schliesslich soll der Bezug zu Luzern bei diesen Blogbeiträgen wenigstens minimal gegeben sein). Da der Osterhase bekanntlich Dinge versteckt, hatte ich die Idee, Luzern aus unbekannteren, versteckten Blickwinkeln darzustellen. Aus diesem Grund, drei willkürliche Bilder von Luzern. Sorry, Freunde. Viel kreativer wird’s gerade nicht.
Tag 24 – Rückblick auf 4 Wochen Quarantäne
Donnerstag-Nachmittag und ich schreibe meinen Quarantäne-Tagebucheintrag wie jeden Tag auf meinem sonnenverwöhnten Balkon. Bevor ich mich ins Osterwochenende verabschiede, präsentiere ich euch meine zehn Erkenntnisse aus 24 Tagen Quarantäne:
- Italienische Gene schützen nicht davor, sich in der Aprilsonne die Nase zu verbrennen
- Kafi Baileys steigert die Produktivität enorm
- Cuba Libre auch
- Wenn ich etwas in dieser Quarantäne werde – dann braun
- Jeden Morgen meditieren geht
- Tinder-Dates über Skype auch
- Luzern hat enorm viele Aspekte zum darüber schreiben
- Es hat einen Virus gebraucht, damit ich mir nach 5 Jahren alleine wohnen, endlich mal Vorhänge zugetan habe
- Wenn die Deckenlampe im Bad den Geist aufgibt, ist nicht zwingend die Lampe kaputt, sondern vielleicht der Starter
- Auch wenn die Zeit im Home Office wie im Flug vergeht, vermisse ich meine Arbeits-Gspändli total. Zum Glück gehen Feierabend-Apéros auch digital.
Tag 23 – Auf hoher See
Luzern wäre nicht Luzern ohne seinen tiefblauen Vierwaldstättersee. Ich kann es kaum erwarten wieder mit einem der historischen Schaufelraddamper oder deren schnittigen Geschwistern die fjordartigen Seebecken zu erkunden. Eine Schifffahrt ist auch bei einer Kreativitätsblockade sehr zu empfehlen. Dafür eignet sich die knapp dreistündige Rundfahrt nach Beckenried. Wer besonders viel Zeit hat, kann gleich den ganzen Tag auf dem Schiff verbringen und sich eine Rundfahrt bis nach Flüelen gönnen.
Tag 22 – Süsse Glace-Träume
Keine Sünde lohnt sich mehr als sich bei diesen vorsommerlichen Temperaturen ein leckeres Gelato zu gönnen. Und während wir so auf unseren Balkonen sitzen und Supermarkt-Glace in uns hineinschaufeln – träumen wir bereits von der nächsten hausgemachten Glace am Ufer des Vierwaldstättersees. Auf welche Sorte ich mich am meisten freue? Die vegane Schoggiglace von der «Gelateria dell’Alpi» natürlich. (Ausgewählte Alpi-Gelati gibt es im Moment im Hinicht zu kaufen!).
Tag 21 – Die beste Aussicht über die Stadt Luzern
Weil es nicht reicht, dass dir von den ganzen Treppen die Oberschenkel und Waden brennen – nein – die Treppen des Männliturms müssen auch mörderisch wackelig und eng sein. Falls du bis jetzt noch nicht an Klaustrophobie gelitten hast, ab jetzt tust du es. Der Aufstieg auf den zweiten Turm der Museggmauer lohnt sich trotzdem allemal. Von hier überblickst du die gesamte Stadt Luzern und siehst unzählige Berggipfel in der Ferne.
Tag 20 – Villa Krämerstein – ein Ort für dritte Dates
Irgendwie haben sich meine Wochenends-Einträge zu einer Ansammlung von Dating-Locations gemausert. Darum – let’s keep that tradition going. Falls du mit deinem Date schon den Konsipark und das Schlössli Utenberg abgeklappert hast (siehe Tag 6 und 12 in diesem Artikel), dann kannst du dich in der Parkanlage der Villa Krämerstein vertun. Die versteckten Rückzugsorte entdecken, im Gras liegen und dem Rascheln der Bäume zuhören oder im kristallklaren Wasser baden. Falls ihr euch noch nicht in Badekleidern zeigen wollt, da der Sommer auch dieses Jahr wieder viel zu schnell gekommen ist, dann könnt ihr auch einfach mit den Füssen im Wasser plätschern.
Tag 19 – Villa Krämerstein – das Bijoux der Gemeinde Horw
Die Villa Krämerstein ist das Bijoux der Gemeinde Horw und befindet sich im Kastanienbaum. In der französisch inspirierten Parkanlage findest du ein frei zugänglicher Badeplatz mit grosser Liegewiese und schattenspendenden Bäumen. Im Gegensatz zur «Ufschötti» prügelt man sich hier weniger um einen guten Liegeplatz mit halb Sonne und halb Schatten (der Kompromiss von Subito-Sonnenbrandskindern & dunkelbraunen SonnenanbeterInnen). Das Wasser glitzert in einem durchsichtig bis azurblauen Ton und die Aussicht auf den Vierwaldstättersee ist magisch.
Tag 18 – Top 5 Sonnenaufgangs-Orte
Im Moment sehnen sich viele sehnsüchtig nach dem Ende der Quarantäne und den damit verbundenen Aktivitäten die wieder möglich sind. Eine Inspiration für eure To-Do-Liste: die Top 5 Sonnenaufgänge in der Region Luzern-Vierwaldstättersee erleben.
Tag 17 – Die Gasparini-Hauswand
Ich bin ja mit meiner Mitbewohnerin im Home Office. Heute flowts irgendwie nicht so und wir überlegen uns bereits seit 13.00 Uhr den Kaffee mit Baileys aufzupeppen. Auch träumen wir davon, mit einer leckeren Gasparini-Glace die Sonne auf dem Balkon zu geniessen. Diese Hauswand in der Sentimattstrasse erinnert mich ebenfalls an ein Gasparini-Gelato und stellt zudem ein durchaus instagramtaugliches Fotosujet dar.
Tag 16 – It’s all about history
Heute gibt’s mal etwas Geschichte, Kinder.
Die Spreuerbrücke, die jüngste der Luzerner Holzbrücken, erhielt ihren Namen von der Spreu der Stadtmühlen. Die Spreu ist ein Nebenprodukt der Müllerei und wurde zur Entsorgung von der Brücke aus in die Reuss gekippt.
Wie bei ihrer berühmten Schwester der Kapellbrücke, ziert auch die Spreuerbrücke einen historischen Bilderzyklus. Dieser zeigt einer der umfangreichsten bekannten Totentänze. Ein im Mittelalter häufig verwendetes Motiv, welches den Menschen die Allgegenwärtigkeit des Todes vor Augen führte.
Die Spreuerbrücke wird auch die «Zweigeteilte» genannt. Links der jüngere Teil mit der kleinen Kapelle «Maria auf der Reuss» aus dem 14 Jahrhundert und nach dem Knick der ältere Teil aus dem 13. Jahrhundert.
Der Bilderzyklus entstand zwischen 1616 und 1637 und umfasst heute 45 Giebelbilder.
Aussicht von der Spreuerbrücke auf das Reusswehr und die Jesuitenkirche.
Noch mehr Infos zur Spreuerbrücke und den weiteren Luzerner Holzbrücken
Tag 15 – neue Perspektiven
Wir schreiben Tag 15 in der Quarantäne. Vieles hat sich in diesen zwei Wochen verändert. Und doch scheint sich die Welt noch nie so langsam gedreht zu haben wie jetzt. Workouts über Skype, Tanzlektionen per Mail und fast täglich Videocalls mit Familie und Grosseltern. Die Haustüren schmücken sich mit Zetteln. Nachbarschaftshilfe. Statt die Menschen auseinander zu reissen, hat «Social Distancing» die Leute noch näher zusammengebracht. Ein Netzwerk aus Liebe und Solidarität kreiert. Eine Renaissance der Kreativität entfesselt.
Wenn ich in die Zukunft schaue, kann ich mir keine ausmalen. Und das erste Mal seit langem löst diese Ungewissheit keine Schnappatmung in mir aus. Vielmehr ermutigt sie mich jeden Tag aufs Neue zu leben. Jeden Tag für das zu akzeptieren, was er ist und sich nicht über morgen zu sorgen. Weil morgen kommt noch früh genug.
Tag 14 – Fitness bei der Hexenstiege
Mit 200 Stufen ist die Hexenstiege im Wesemlinquartier wohl eine der längsten öffentlichen Treppen der Stadt Luzern. Wer die Stadt zu seinem Gym machen will, rennt sich einfach hier die Laufschuhe platt. Jedes Mal, wenn ich mich mit brennenden Oberschenkeln die Treppe raufschleppe (nicht weil ich am spörtlen bin, sondern weil ich einfach in das obere Quartier muss), bleibe ich beim ominösen Bambus-Wald stehen. Was wohl seine Geschichte ist?
Tag 13 – Fotolocation Schlossgarten
Der Schlossgarten des Schlössli Utenberg gehört zudem zu meinen Lieblingslocations für Fotoshootings. Ein atemberaubendes Panorama über den Vierwaldstättersee, bunten Blüten und antik anmutende Überresten liefern Fotosujets a gogo. So befindet sich nebst einem historischen Taufbecken, auch Säulen, leere Brunnen und ein lauschiger Pavillon im Park. Ebenso bezaubernd scheint das im Rokoko-Stil eingerichtete Interieur des Schlösslis zu sein. Ins Innere, sowie ins Rokoko Café habe ich es aber bis anhin noch nicht geschafft.
Tag 12 – Schlössli Utenberg – ein Ort für zweite Dates
Letztes Wochenende habe ich euch den Dreilindenpark für erste Dates vorgeschlagen. Falls es zu einem zweiten Date kommen sollte und ihr einen weiteren Ort zum spazieren, picknicken oder ungestört rumsitzen sucht, dann ist das Schlössli Utenberg die richtige Adresse. Märchenhaft, unbekannt und doch schnell von der Stadt aus zu erreichen. Vorausgesetzt euer Date lässt sich nicht zu schnell einschüchtern. Die Atmosphäre hier oben ist nämlich ziemlich romantisch – just saying.
Tag 11 – Top Locations zum (später) Kaffeetrinken
Es ist Freitag. Eigentlich stände nun die konkrete Planung meines Wochenendes bevor. Ein Kaffi hier, ein Kaffi dort, Brunchen am Sonntagmorgen und dann noch zu einem Gläsli Wein einkehren. Tip.Top. Wir sind uns alle bewusst, dass die hiesige Kaffeekultur sich auf den Raum zwischen Kaffeemaschine und Balkon beschränkt. Darum präsentiere ich euch hier meine vier Lieblings-Kaffi-Spots. Zum inspirieren und später ausprobieren.
Hinicht
Klein, trendig eingerichtet und neben gutem Kaffee auch mit super Snacks augestattet.
Kaffeekranz
Nebst dem besten Kaffee der Stadt, auch auserlesen Weine und Biere. Zudem mit den nettesten Gastgebern überhaupt.
Tag 10 – Verwandlungskünstler Sonnenberg
Die Aussicht vom Sonnenberg ist bestechend schön: Pilatus, Rigi, Stanserhorn und Bürgenstock umrahmen den glitzernden Vierwaldstättersee. Bauernhöfe locken mit lokalen Produkten, Kinder vergnügen sich auf Spielplätzen und die Joggingkultur läuft auf Hochtouren. Wenn das «blaue Bähnli» wieder rappelvoll ist und die wummernden Bässe Scharen von jungen Leuten auf den Hügel locken, dann ist wieder Zeit für das dreitägige B-Sides Festival. Und wenn ein fröhliches Blöken von den Wiesen erklingt, dann weidet gerade der Wanderschäfer Ernst Vogel mit seinen 1000 Schafen auf dem kleinen Luzerner Hausberg.
Mehr über den Wanderschäfer lesen
Tag 9 – Dream now, travel later
Ganz nach dem aktuellen Motto von Schweiz Tourismus «Dream now – travel later» freue ich mich bereits jetzt wieder, im Sommer durch unsere spektakuläre Schweizer Berglandschaft wandern zu können. Falls noch jemand Inspiration für seine nächste Wanderung in der Region Luzern-Vierwaldstättersee sucht: letzten Sommer war ich auf dem Walenpfad, eine der schönsten Höhenwanderungen der Schweiz, unterwegs.
Tag 8 – Frühlingsgefühle
Hier ist sie wieder. Die Jahreszeit, in welcher dein Mami ihr Profilbild auf ein leicht verwackeltes Blumenbild wechselt und Instagram-Mädchen vor pinken Bäumen posieren. #cherryblossom weisch. Der Frühling hat auch in der Stadt Luzern Einzug gehalten. Und während die ersten Magnolien ihre grossen rosa Blüten entfalten und ihre zarten Knospen der Sonne entgegenstrecken, ist das aktuell chaotische Leben schon fast vergessen.
Tag 7 – Sonnenbad am Nationalquai
Es ist ein guter Tag. Der Himmel trägt sein bestes grau (sorry für den Songzeilen-Diebstahl Faber). Und während ich der grauen Suppe etwas nachschaue, wünsche ich mir die sonnigen Tage zurück. Sonnige Tage, welche die spazierende Bevölkerung Luzerns an die Seepromenade locken und zum Sonnenbad einladen. Bis wir wieder am See spazieren gehen können, fläze ich mich halt auf dem Balkon in der Sonne (sobald die Sonne so freundlich ist und sich wieder zeigen würde). Aus den Boxen ertönt weiter Fabers Stimme: «Denn wenn die Arbeit schreit, bleibt ein Schweizer nie daheim».
Naja, stimmt so nicht mehr, denke ich mir und widme mich wieder meinen Home Office-Aufgaben.
Zum Lied: In Paris brennen Autos – Faber
Tag 6 – Konsipark, ein Ort für erste Dates
Widmen wir doch gleich einen zweiten Abschnitt dem idyllischen Konsipark. Meine Freunde fragen mich immer nach geeigneten Plätzen für Dates. Der Konsipark ist einer davon. Von hier schweift der Blick über Luzern, den Vierwaldstättersee und unzählige Berggipfel. Und während die Sonne sich hinter den Bäumen Schlafen legt, glitzern die Strahlen durch die grünen Blätterkronen und tunken den Park in ein goldenes Licht. Viel romantischer wird es nicht mehr.
Tag 5 – Yoga im Park
Es ist Wochenende. Normalerweise würde ich von Tanzprobe zu Tanzprobe rennen. Doch aufgrund der aktuellen Situation bleibt sportlich nur Yoga auf meiner Dachterrasse übrig (und vielleicht noch eine Velotour um die Horwer Halbinsel). Ein toller Ort um draussen Yoga zu praktizieren ist der Dreilindenpark (auch Konsipark genannt). Die weitläufige Parkanlage besitzt eine riesige Grünfläche, viele schattenspendende Bäume und versteckte Mini-Schlösschen so weit das Auge reicht.
Mehr Bilder vom Dreilindenpark
Tag 4 – Flauschige Beobachter
Sie weiden vor einer der spektakulärsten Überreste mittelalterlicher Baukunst – und sehen sie nicht einmal wegen ihrer zu langen Fransen. Die Schottischen Hochlandrinder vom Kulturhof Hinter Musegg. Auf einem Spaziergang entlang der Museggmauer kann man den friedlichen Genossen beim Grasmampfen zu schauen und sie um deren Aussicht beneiden.
Mein Blogbeitrag über die Museggmauer
Tag 3 – Naherholungsgebiet Horwer Halbinsel
Ich fahre ja grundsätzlich gerne Velo. Sofern es etwas hinab geht und ich nicht auf verkehrsreichen Strassen herumgurken muss, ist die Welt in Ordnung und die Oberschenkel sind glücklich. Die Umrundung der Horwer Halbinsel gehört zu meiner Lieblings-Fahrradtour in Luzern (machen wir uns nichts vor – sie ist auch die einzige Velotour die ich je gemacht habe). Etwas was ich an Luzern so schätze: Im einen Moment ist man in der Stadt und ZÄCK – mitten in der Natur.
Tag 2 – Zöpfli, der Ruhepool im Stadtgewusel
Während in der Altstadt das grosse Gewusel herrscht, findet man im Zöpfli etwas Luft zum atmen. Das idyllische Plätzchen befindet sich etwas versteckt neben der Reussbrücke und ist nie überfüllt. Man trifft sich zu einem mitgebrachten Feierabend-Bier und lässt gemeinsam den Tag ausklingen, während das frische Wasser der Reuss die müden Füsse umspült.
Das Zöpfli ist auch Teil der Themenführung «Ächt Lozärn»
Tag 1 – Pilatus, der Fels in der Brandung
Der erste Tag im Homeoffice – der erste Tag im vom Bund verordneten Notstand. Draussen scheint die Sonne und die Vögel hüpfen zwitschernd von Ast zu Ast. Dass wir uns kurz vor Weltuntergang befinden, verraten eigentlich nur die leeren Toilettenpapier-Regale im Supermarkt. Am Ende der Strasse erhebt sich der Pilatus über der Stadt Luzern. Ein paar wenige Schneefelder verstecken sich in den kantigen Flanken. Für mich hat der Pilatus immer etwas Versöhnliches an sich. Wenn die Welt Kopf steht und sich dreimal schneller zu drehen scheint als sonst, dann ist der Pilatus (wortwörtlich) mein Fels in der Brandung. Er steht immer dort, egal was passiert und schaut besonnen auf uns herab. Wie ein grosser Bruder. Und die Gewissheit, dass er immer dastehen wird, egal wie turbulent oder ruhig Luzern daliegt – hat irgendwie etwas Beruhigendes.
Der Blick auf den Pilatus – links von zu Hause aus und rechts vom Dreilindenpark hinunter
Besten Dank für die Informationen. Gute Gedanken sind jetzt auch wichtig, denn ich glaube diese Isolation nagt an den Nerven vieler Menschen. Da muss man schon aufpassen, dass man keine posttraumatische Belastungsstörung oder sowas bekommt.