Unterwegs auf dem Walenpfad

Kategorien Natur, Nidwalden, Obwalden, Wandern

Im Rahmen meiner Alpgeschichte auf der Alp Oberfeld war ich endlich auf einer der schönsten Höhenwanderungen der Schweiz unterwegs: dem Walenpfad. Der Walenpfad gleicht einem reichgefüllten Mezze-Teller: Saftige Wiesen, schroffe Felsflanken, tiefblaue Bergseen und ein atemberaubendes Bergpanorama über die Voralpen. Die Vielfalt an Genusshäppchen ist riesig.

Start in Engelberg

Der Walenpfad kann entweder von Engelberg oder von Oberrickenbach aus absolviert werden. Wir starten in Engelberg und fahren mit der Brunnibahn bis hoch zur Bergstation Ristis. Zumal ich einen Rucksack dabei hatte, in welchem ich selber rein gepasst hätte (und er auch dementsprechend schwer wog wegen dem Kameramaterial) entschieden wir uns die ersten 270 Höhenmeter bis zur Brunnihütte mit dem Sessellift zu überwinden. Hinter dem spiegelglatten und noch verschlafenen Härzlisee erhebt sich der Titlis. Am Nachmittag und bei etwas wärmeren Temperaturen lockt hier der «Kitzelpfad», ein Barfussweg um den Härzlisee. Ich ziehe mein Stirnband noch etwas tiefer über die Ohren. 7 Grad. Und das im August.

Die erste Etappe bis zur Walenalp verläuft relativ eben und ich realisiere warum der Walenpfad zu den schönsten Höhenwanderungen der Schweiz zählt. Die Landschaft ist traumhaft.Wir wandern durch Wälder und saftige Wiesen, welche mich an schottische Moore erinnern (nicht das ich einmal in Schottland war, aber so stelle ich es mir vor).

Die Wanderung so in der Früh zu beginnen zieht anfangs zwar noch seine temperaturtechnsichen Nachteile mit sich. Dafür geniessen wir die schimmernde Morgenstimmung und haben den Wanderweg für uns alleine. Also fast. Zweimal treffen wir auf eine Kuhherde (inklusive Hörner), welche alles andere als amüsiert ist, dass wir hier durch ihr Territorium stapfen. Also Kuhherde umrunden, mit vibrierenden Kuhglocken im Nacken und stetigem Blick zurück.

Aufstieg zur Walegg

Bei der Walenalp machen wir auf einem Bänkli kurz rast und betrachten die Aussicht bis weit ins Mittelland. Unterdessen ist es warm geworden und ich ziehe die erste von drei Schichten ab. Es wird nicht die Letzte sein. Anschliessend folgt der Anstieg zur Walegg. Der schwere Rucksack macht den Anstieg nicht einfacher und nur dank Pausen im 10-Minuten-Takt überlebe ich die 300 Höhenmeter.

Von der Walegg führt der Weg steil abwärts über die Walengräben und nach einem weiteren kurzen Anstieg werden wir mit einer fantastischen Aussicht auf den türkisfarbenen Bannalpsee belohnt.

Zum Schluss führt der Weg nur noch abwärts und nach knapp zweieinhalb Stunden ist die Alp Oberfeld am Fusse der Walenstöcke erreicht. Perfektes Timing für eine verdiente Pause im idyllischen Alpbeizli. Das «Zabig-Plättli» mit hausgemachtem Alpkäse und Fleisch oder das «Heuburdi-Kaffi», welches mit viel Liebe zum Detail im Heunäschtli serviert wird, machen diese Alpwirtschaft zu einem echten Bijou inmitten von Alpenrosen und kargen Felswänden. Übernachtungsmöglichkeiten sind ebenfalls geboten.

Hier weiterlesen was ich auf meinem 2-tägigen Besuch auf der Alp Oberfeld alles erlebt habe.

Abstieg zur Bannalp

Der strengste Teil des Walenpfades ist somit überwunden und die letzte halbe Stunde an den malerischen Bannalpsee führt stetig abwärts. Dabei kann man die Wegvariante mit einem Bogen über das Berggasthaus Urnerstaffel wählen, um den See bis zum Berggasthaus Bannalp wandern, oder den blau-weissen Zickzack Weg direkt zum See runter stolpern (wie ich). Der Weg zurück nach Oberrickenbach führt bequem per Luftseilbahn Fell-Chrüzhütte oder Fellboden-Bannalpsee.

So oder so bleibt der Fotoapperat vor lauter bezaubernden Fotomotiven auf dem Walenpfad bestimmt nicht in der Tasche. (ausser man wird gerade von einer Kuhherde verfolgt).

Details Walenpfad

  • Distanz: 9.5 km (Brunnihütte – Bannalp) | 12 km (Ristis – Bannalp)
  • Dauer: 3h (Brunnihütte-Bannalp)| 3:50 (Ristis-Bannalp)
  • Höhendifferenz: Aufstieg 780hm | Abstieg 660hm
  • Schwierigkeit: T2 Bergwanderweg
  • Schweiz Mobil Route Nr. 573 (Walenpfad)
  • Teil des Nidwaldner Höhenweges & Teil der Buiräbähnli-Safari

Info und Tipps


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Egal ob im Tanzstudio oder an der Bushaltestelle, Laila ist immer tanzend anzutreffen. Mit einem Lachen im Gesicht und einer Fotokamera in der Hand sucht die gebürtige Luzernerin überall nach Geschichten und Menschen die sie inspirieren. Oder einfach nach weiteren Orten um tanzen zu können. Mehr von Laila auf www.laila-schreibt.com

3 Gedanken zu „Unterwegs auf dem Walenpfad

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