Samstagmorgen anfangs Mai, das Wetter wechselhaft. Es zieht eine kühle Bise. Eigentlich ein idealer Sofatag. Doch heute ist nix mit gemütlich – heute gehts auf den E-Bike FoodTrail durchs Seetal. Trotz des unsicheren Wetters machen wir uns freudig auf den Weg nach Lenzburg zu unserem ersten FoodTrail.
Kleiner Hinweis, bevor du weiterliest: Wir nehmen dich gerne mit auf unsere Reise, erzählen dir aber nicht, wo die Route durchführt und womit wir verwöhnt wurden. Schliesslich lebt ein FoodTrail von der Überraschung. Und die wollen wir dir auf keinen Fall verderben. Das würde den ganzen Reiz des FoodTrails zunichtemachen. Also dann – auf los geht’s los.
Gestaffelter Start
Ob es wohl streng wird? Was wird es zu essen geben? Wohin werden wir fahren? Angeregt unterhalten wir uns über den bevorstehenden Tag bei einer Tasse Kaffee im Restaurant Krone in Lenzburg. Bald startet unser Slot, sprich unsere angemeldete Startzeit. Die wählt man bei der Anmeldung auf der FoodTrail-Seite. Sie garantiert, dass man nicht gleichzeitig mit den anderen FoodTrail-Teilnehmenden an der Rezeption steht, um die Startunterlagen zu bekommen. Gestartet wird im Viertelstundentakt zwischen 9 und 11 Uhr. So schafft man es auch rechtzeitig zu einer christlichen Zeit am Endpunkt anzukommen. Die Unterlagen für den FoodTrail haben wir vor wenigen Tagen per Post zugestellt bekommen. Sie sehen sehr ansprechend aus und machen geradezu gluschtig auf die bevorstehende Schnitzeljagd.
Moderne Drahtesel
Die Mitarbeiterin an der Rezeption reisst unseren ersten Coupon ab. Wir tauschen ein paar freundliche Worte aus und dann gehts ab in den Keller, wo wir mit einem E-Bike ausgerüstet werden. Die aufgestellte Mitarbeiterin erklärt uns, wie die Flitzer funktionieren, wir setzen die Helme auf und schwingen uns auf den modernen Drahtesel. Die Schnitzeljagd kann beginnen.
Wie auf einem Familienausflug
Schon wenige Minuten nach dem Start lassen wir den urbanen Raum hinter uns und durchqueren ausgedehnte Felder, fahren durch den wunderbar duftenden Wald und kommen in den ersten Platzregen des Tages. Wir radeln schneller, um den ersten Stopp zu erreichen. Dabei fahren wir mit einer Gruppe Mit-FoodTrailern um die Wette – und kommen dann so alle gleich nass und gleichzeitig an unserem Ziel an. Es sind mehrere kleinere und grössere Gruppen unterwegs. Diese begleiten uns während der ganzen Fahrt. Mal überholen wir sie, mal sie uns. Man erkennt sich gegenseitig am auffallend grünen Rucksack. Mit der Zeit fühlt man sich wie eine grosse Familie auf einem gemeinsamen Ausflug.
Knifflige Rätsel
Der erste Stopp ist in einem historischen Gebäude erster Güte. Einen Ort, wo man mit Zeit zurückkehren sollte. Die Gemäuer haben viel zu erzählen und der kurze Moment dieser Rast reicht nicht, um sie zu hören. Die Rätsel sind nicht immer ganz einfach zu lösen. Die Anweisungen muss man genau und mit einer Prise Fantasie lesen. Gut gibt es den Joker, den man abfragen kann, falls man an einem Punkt wirklich nicht mehr weiterweiss oder wenn man sich irgendwo verfährt. Denn das kann durchaus mal passieren. Nicht, weil der Weg nicht gut ausgeschildert wäre, sondern weil man vor lauter Staunen über die reizvolle Landschaft vergisst, auf die Schilder oder sonstigen Erkennungszeichen zu schauen.
Schöne, ruhige Landschaft abseits vom Verkehr
Zu einem weiteren Stopp gelangt man über einen kurzen Anstieg. Oben angekommen, wird man mit einer schönen Aussicht auf den Hallwilersee und die umliegenden Hügelzüge belohnt. Bei klarem Wetter würde die Sicht bis in den Alpen reichen. Der gute Geist des Hauses würde zu einem längeren Halt verlocken, doch nach der Verpflegung gehts weiter. Schliesslich haben wir noch einiges vor uns. Unterwegs schmeicheln die Rapsblüten mit ihrem Duft unsere Nasen – mit ihrer kräftigen, gelben Farbe unsere Augen. Wir können nicht anders und legen einen ungeplanten Zwischenstopp ein, um die Blüten in ihrer ganzen Pracht zu geniessen und ein paar Pusteblumen auszublasen.
Geschichtsträchtiges Seetal
Der zweitletzte Stopp ist ein weiteres geschichtsträchtiges Highlight. Hier unbedingt vor 17 Uhr eintreffen, denn danach schliesst das Tor und man geht nicht nur kulinarisch leer aus, sondern verpasst auch das letzte Rätsel. Einmal hier lohnt es sich, länger zu verweilen. Die Atmosphäre und die Aussicht sind phänomenal. Beim letzten Stopp geben wir das gemietete E-Bike zurück und gönnen uns zum Abschluss ein Glas vom hiesigen Rotwein. Dieser ist zwar nicht im FoodTrail-Programm mit dabei, dafür ein umso schmackhafter Ausklang eines gelungenen Tages. Die Reben und die Weinkultur sind im Seetal omnipräsent. Schliesslich ist das Seetal das älteste Weinanbaugebiet des Kantons Luzern.
Prädikat «Sehr empfehlenswert»
Wir erreichen nach der Bummelfahrt mit der Seetalbahn den Ausgangspunkt Lenzburg mit der Erkenntnis, dass der FoodTrail nicht zwingend bei eitel Sonnenschein befahren werden muss. Es hat so viel Spass gemacht, die Rätsel zu lösen, die Spezialitäten zu probieren und in der idyllischen Landschaft E-Bike zu fahren, dass das Wetter keine Rolle mehr spielte.
Weitere Informationen & Links
Autoren: Diana Fry & Martin Strahm
3 Gedanken zu „Unterwegs auf dem FoodTrail Seetal“