15 Jahre Stanserhorn-Ranger 

Kategorien Allgemein, Menschen, Natur, Nidwalden, Tiere

Wusstest du, dass es auf dem Stanserhorn-Ranger gibt? Was machen diese Personen auf 1900 Meter? Welche Beweggründe haben Pensionierte, dieser Freelancer-Tätigkeit nachzugehen?  Bereits seit 15 Jahren sind die freiwilligen Stanserhorn-Ranger auf dem Gipfel unterwegs und liefern spannende Informationen an alle Besucherinnen und Besucher des Stanserhorns.

Stanserhorn-Ranger 2022 

Ranger seit 2008 

Ranger kennt man vor allem aus den Nationalparks in den USA und Kanada. Die Idee zu den Stanserhorn-Rangern brachte der Direktor der Stanserhorn-Bahn, Jürg Balsiger, nach einem Besuch in Kanada nach Stans. Er stellte sich auf dem Aussichtsberg Personen vor, die den Besucherinnen und Besuchern die Berge, die Seen und die Blumen näherbringen. Die Idee verfolgte er gemeinsam mit einer Gruppe Studierenden der Uni St. Gallen. Innert zehn Tagen waren die ersten zwölf Ranger gefunden. 

Wie wurde ich Ranger 

Im Jahr vor meiner Pensionierung hatte ich einige Pläne, wie mein Übergang vom Berufsleben, meiner Tätigkeit als Gesamtschulleiter in den nächsten Lebensabschnitt aussehen könnte. Sinnvoll wollte ich meine Kenntnisse und Ressourcen weiter-geben, was ich in Sozialeinsätzen in Burkina Faso und als Ranger realisiere.  

Von meiner Schwägerin wurde ich angefragt, ob ich mich für den Rangerdienst auf dem Stanserhorn interessiere. Nach einem Schnuppertag bewarb ich mich dafür. Gerne wollte ich meine Ortskenntnisse, zu Lokalgeschichte, Wirtschaftskunde und die Verbundenheit zu Natur, den Bergen sowie die Freude am Kontakt mit anderen Menschen weiter einsetzen. Die Haltung der zuvorkommenden Freundlichkeit und das Motto, «Man muss Menschen mögen», ist im ganzen Bahnunternehmen spürbar und entspricht meinen eigenen Werten sehr. 

Besuch der KiTa Stans

Organisation der Stanserhorn-Ranger 

Die Ranger sind bei der Marketingabteilung der Stanserhorn-Bahn angesiedelt. Aus dem Kreis der Ranger wird ein Rangerobmann bestimmt, der mit der Marketingleiterin die monatlichen Höcks organsiert. Da werden die Einsätze im Detail geplant.  
An jedem Tag ist ein Tagesranger im Dienst und ein zweiter Ranger, der Gruppenranger ist auf Reserve, wenn grössere Gruppen eine Führung anmelden. An den Monatstreffen wird zudem ein reger Austausch zu Vorkommnissen und Bahn- und Berg-Erlebnissen gepflegt. Ein Teil dieses Höcks dient auch der Weiterbildung oder des Besuchs einer Unternehmung, die vom Stanserhorn aus, gesehen werden kann. So besuchten wir am Mai-Höck die Pilatus Flugzeugwerke. 

Gruppenführung am Morgen 

Am Morgen hole ich am Schalter der Talstation den Tageszettel mit den Einträgen der Gruppen ab. Auf dem Blatt sehe ich, dass ich um 11 Uhr eine Gruppe mit Pensionierten aus Fribourg habe. Nun fahre ich hoch und mache einen ersten Rundgang auf dem Berg. Nach einer Kaffeepause begrüsse ich die Teilnehmenden beim Antriebsrad und erzähle einiges aus der Bahngeschichte. Auf dem Rundgang kommen wir am Murmeltiergehege vorbei und beobachten zwei Murmeltiere im Gehege. Ich berichte dort über die verschiedenen Wildtiere. Auf dem Gipfel zeige ich die verschiedenen Berggipfel, die zehn Seen und beantworte ihre Fragen. 

Unterwegs gehe ich auf die vielfältige Pflanzenwelt ein. Eine Frau interessiert sich speziell für alle Heilpflanzen, und ich kann ihr viel dazu bieten. Als Primarlehrer habe ich verschiede Kurse zu Heilpflanzen besucht und zu diesem Thema auch Projektwochen angeboten. Zufrieden verabschieden sich die Freiburger und geniessen das Mittagessen im Drehrestaurant

Individualgäste am Nachmittag 

Nach dem Mittagessen schreite ich zum Gipfel. Unterwegs spreche ich Gäste an und gebe ihnen Auskunft auf ihre Fragen. Nebst den Bergen und Pflanzen möchten viele wissen, ob und wo Gämsen zu sehen sind. Ein Paar aus dem Waadtland sehe ich beim Gipfel stehen. Von weitem ruft der Mann: «Hallo Farmer!» Auf der Bergfahrt hat der Gästebegleiter auf unseren Dienst aufmerksam gemacht, und da ihm das Wort Ranger nicht geläufig war, hat er mir Farmer zugerufen. Gerne wechsle ich mit den Leuten aus dem Genferseegebiet ein paar Worte in Französisch, was die Gäste dankbar annehmen, auch wenn nicht alle meine Worte in Französisch perfekt sind. Ein weiteres Mal laufe ich den Rundweg ab. Im Wäldchen werde ich von Gästen auf die Birkhühner aufmerksam gemacht. Gemeinsam schauen wir einer Gruppe Hennen eine Weile zu. Anschliessend gehe ich zur Bergstation zurück und schreibe noch einen kurzen Tagesrapport. 

Informationen an Individualgäste auf dem Gipfel.
Führung einer Schulklasse.

Fazit 

Beglückt und müde kehre ich am Abend müde von den vielen schönen und interessanten Begegnungen nach Hause. Bei jedem Einsatz erlebe ich ein Geben und Nehmen. Das Leuchten in den Augen unserer Gäste ist für mich ein grosses Geschenk und macht mich zufrieden. 

15 Jahre Stanserhorn-Ranger
Die Stanserhorn-Ranger sind mittlerweile nicht mehr vom Stanserhorn wegzudenken. Schon seit 15 Jahren gibt es die Stanserhorn-Ranger. Anlässlich des Geburtstags entstand ein eigenkomponiertes Lied. Im Herbst werden wir Ranger den Geburtstag an einem Abend auf dem Stanserhorn feiern.  


Weitere Informationen & Links: 


Gast-Blogger: Gerhard Baumgartner: Aufgewachsen in Beckenried. Aus- und Weiterbildungen: Primarlehrer; Schulleiter; Blasmusikdirigent. Berufstätigkeiten an den Schulen Buochs, Beckenried und nach der Pensionierung Stellvertretungen als Schulleiter in Stans und Dallenwil. 

Mehr Erlebnisse in der Region

Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

2 Gedanken zu „15 Jahre Stanserhorn-Ranger 

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