Raststätten zum kleinen Glück

Kategorien Allgemein, Bike, Menschen, Natur, Seetal

Wer möchte nicht ab und zu der Hektik und dem Gewusel unserer modernen Zeit für einen Augenblick entfliehen? Ich hätte da einen Tipp für alle, die über viel oder wenig Zeit verfügen, gerne aktiv oder neugierig sind, alleine oder in der Gruppe unterwegs sein möchten. Herzlich willkommen auf dem ersten Achtsamkeitstrail der Schweiz!

Starten leicht gemacht

Als Ausgangspunkt für meine Reise zu den Raststätten des kleinen Glücks wähle ich die Seetal mobil Station beim Bahnhof Lenzburg. Es ist Sonntagmorgen, der Himmel ein wenig verhangen und es scheint, als schlafe die halbe Welt noch.

Vom Bahnhof fahre ich gemütlich durchs pittoreske Städtli und nach wenigen Minuten befinde ich mich bereits im Wald. Die Route verläuft mehrheitlich entlang der Herzschlaufe Seetal 599, was das Navigieren etwas einfacher macht.

Apps zum Glück: miete dein E-Bike unkompliziert über die App von Rent a Bike. Du kannst den Flyer entweder am Bahnhof Lenzburg, in Beinwil am See oder in Hochdorf ausleihen, resp. zurück bringen
Lade dir weiter die App von Outdooractive herunter und wähle den entsprechenden «Achtsamkeitstrail“.

Dankbar & glücklich

Auf der Route Hallwilersee kann ich insgesamt vier Raststätten „erfahren“. Der erste Posten ist nicht zu übersehen: die vielen Steimandli am Wegesrand fordern mich stumm auf abzusteigen. Gar nicht so einfach, 5 – 10 Steine aufeinander zu schichten, ohne dass das Mannli (oder Fraueli) auseinanderfällt. Ich nehme mein Achtsamkeitstagebuch zur Hand und brauche einen Moment, bis ich mich auf die Übung zum Thema „danken“ einlassen kann.

Zu allen Posten gibt es eine Kurzerklärung und über den QR Code gelangst du zu einer Audiodatei, die dich durch die Übung führt.

Begegnen & entdecken

Ich steige wieder auf und bin gespannt, wo sich die zweite Raststätte befindet. Vielleicht liegt es an der gemachten Mini-Mediation, denn irgendwie scheinen meine Sinne nun geschärft zu sein: der Duft von nassem Holz steigt mir in die Nase, ich erfreue mich an den sanft wiegenden Weizenfeldern und das fröhliche Bimmeln der Kuhglocken lässt mich schmunzeln.

Ich radle über Felder, Wiesen und dem Aabach entlang bis zum Schloss Hallwyl. Sonnenblumen weisen mir den Weg zum Richtplatz. Was es wohl mit diesem Ort auf sich hält? Hier darf ich mich mit dem Thema „begegnen“ auseinandersetzen, die Kraft und Urtümlichkeit der umliegenden Bäume spüren und einmal mehr versuche ich, mich zu fokussieren und zur Ruhe zu kommen.

Ehemaliger Richtplatz beim Schlattwald. Auf dem Findling in der Mitte von vier Linden sind die Wappen des Kantons Bern, der Familie von Hallwyl und der Gemeinde Seengen zu entdecken.

Fahren & geniessen

Weiter geht es Richtung Seengen. Die Strasse führt nun vorbei an der Kirche und geht den Berg hinauf. Läck bin ich froh, kann ich meine E-Unterstützung auf high einstellen. Ich fahre durch Wohnquartiere und vorbei an Bauernhöfen. Bei einem Pop-up Hofladen halte ich kurz an und kaufe mir ein Schälchen frisch gepflückte Himbeeren, hmmmm.

Die Früchte des Sommers: ob Himbeeren, Erdbeeren oder andere Köstlichkeiten – das Seetal ist bekannt für seine reichen Obstgärten.

Handeln & staunen

Kurz nach dem Dorfausgang steigt der Weg erneut an und endet plötzlich. Wow – was für eine tolle Aussicht auf den Hallwilersee mich hier auf dem Rügel erwartet. Ich kann mich nicht satt sehen an diesem idyllischen Ort. Zuerst lege ich eine kurze Pause ein, esse genüsslich die Himbeeren bevor ich mich an die nächste Übung mache.

Die Raststätte fordert mich hier auf zu „handeln“. So schreite ich durch das Steinlabyrinth und lausche den Anleitungen via Audioguide. Mittlerweile zeigt sich auch die Sonne. Hier möchte ich noch etwas verweilen und so bleibe ich einfach sitzen und geniesse den Moment bevor ich mich auf den Rückweg zurück nach Lenzburg mache.

Im Achtsamkeitstagebuch kann ich alle Übungen nachlesen und es hat viel Platz, meine Gedanken festzuhalten.
Ich empfehle dir deshalb, nimm etwas zum Schreiben oder gar Malen mit.

Fazit

Ich gebe zu, etwas skeptisch war ich zu Beginn der Reise. Mit dem E-Bike einen Achtsamkeitstrail zu befahren – widerspricht sich das nicht ein wenig? Nein! Ich habe diese Stunden in der Natur sehr genossen und an den drei Raststätten des kleinen Glücks realisiert, dass ich mir manchmal zu wenig Zeit für mich selbst nehme. Ich war dankbar für die Anleitungen und Denkanstösse zu Themen, welche ich vielleicht als zu selbstverständlich betrachte oder mir nie Gedanken darüber gemacht habe. Ich kann jedem den Besuch einer oder mehrerer solcher Raststätten nur empfehlen.


Weitere Informationen & Links


Karin Zubler

Seit 9 Jahren lebt die Luzernerin in Hochdorf und hat nicht erst durch ihre Vorstandsarbeit bei Seetal Tourismus die Schönheiten und die Lebensqualität im Seetal entdeckt. Sie begeistert sich für alles was mit der Natur zu tun hat, am liebsten fernab der Hotspots.

Mehr E-Bike-Erlebnisse im Seetal

Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert