Die schönsten Geschichten schreibt das Leben – Verena’s Guesthouse

Oder wenn ein Traum wahr wird: Vor über 30 Jahren kam ich als Krienserin mit Luzerner Wurzeln nach Sachseln. Damals war für mich die Welt in Hergiswil zu Ende. Ennet dem Lopper war man hinter dem Mond – so dachte ich. Luzern mit seinem Hausberg Pilatus war der Nabel der Welt!

Ein Angebot mit Konsequenzen

Dann kam eines Tages, es war im Frühling 1989, ein Angebot, in Sachseln in einem Hotel zu arbeiten. Eigentlich kam so etwas für mich überhaupt nicht in Frage, aber die Neugierde trieb mich dann doch dorthin. Als ich vom Bahnhof Richtung Dorfkirche und Hotel Kreuz marschierte, war ich immer noch davon überzeugt: Nie und nimmer! Und trotzdem ging ich mit dem Arbeitsvertrag in den Händen nach Hause. Es war Liebe auf den ersten Blick zu diesem wunderschönen Hotel-Ensemble. Damals wurde das Haupthaus des Hotels Kreuz abgerissen und im gleichen Stil neu erbaut. Ich war hin und weg! Die 500-jährige Geschichte lässt sich im Buch von Andreas Anderhalden nachlesen.

Das berufliche Schicksal wird besiegelt

Ich bereute es nie, den Arbeitsvertrag sofort unterschrieben zu haben. Mit Wim Sprokkereef hatte ich einen eloquenten Hotelier als Vorbild, und der Aufbau einer Stammkundschaft in Hotel und Restaurant war eine wertvolle Erfahrung. Fasziniert vom Hotelbusiness beschloss ich, die Hotelfachschule in Luzern zu absolvieren. Damit nahm es mir den Ärmel komplett rein für das Hotel- und Gastgewerbe. Während den Schulkursen entstanden wertvolle Freundschaften, die bis zum heutigen Tag andauern.

Das private Schicksal wird besiegelt

Durch die Tätigkeit an der Rezeption und im Büro lernte ich Gäste, Lieferanten, Einheimische und Geschäftspartner kennen. Ein Einheimischer hat es mir ganz besonders angetan, deshalb bin ich hängen geblieben und habe ihn vor 20 Jahren geheiratet. Er hat mir all die speziellen Orte und Schönheiten des Sarneraa-Tals gezeigt. Heute ist es für mich das Paradies auf Erden – und absolut nicht mehr «hinter dem Mond»!

Vreni Eisele unterwegs mit dem MTB im Kleinen Melchtal

Felix Eisele unterwegs mit dem MTB von Sachseln Richtung Älggialp

Chancen nutzen

Das Hotel Kreuz hat eine bewegte Geschichte – und bewegte auch meine eigene Lebensgeschichte: Wechsel in der Geschäftsleitung zogen meistens Kündigungen nach sich. Und doch kehrte ich immer wieder zurück. Mit der Ankündigung vor drei Jahren eines sich abzeichnenden Liegenschafts-Verkaufes begann sich für mich das Karussell erneut zu drehen. In Gedanken sah ich mich schon im täglichen Stau stehen auf dem Arbeitsweg Richtung Luzern, Zug oder Zürich.

Einen Volltreffer gelandet

Per Zufall entdeckte ich im Herbst 2019 ein Inserat, in welchem das Haus an der Haltenmatte 23 in Sachseln zur Miete ausgeschrieben war. Das war meine Chance! Das villenartige Gebäude war perfekt für meinen Traum von einem eigenen Bed & Breakfast. So entstand ein stilvolles, exklusives Gästehaus mit sechs Zimmern direkt am Sarnersee. Mein Traum wurde wahr und ich eröffnete Verena’s Bed & Breakfast Guesthouse im April 2020, mitten im Lockdown. Die drei Doppelzimmer und drei Grandlit-Zimmer stattete ich mit hochwertigen Betten aus, denn meine Gäste verdienen den besten Schlafkomfort. Zwei grosszügige Badezimmer und zwei separate Gästetoiletten werden gemeinsam benützt. Das ganze Haus richtete ich im nordischen Stil ein, da mir dieser Stil in den Bed & Breakfast auf meinen Reisen durch Kanada immer besonders gut gefallen hat und ich mich da so richtig wohl fühlte.

Ein vielseitiges Frühstück mit Produkten aus Obwalden ist der ideale Start in den Tag und gibt Energie für die Ausflüge durch Obwalden. Und damit man die Fotos von seinen Ausflügen am Abend auch gleich auf Facebook und Instagram posten oder seinen Freunden und Familien schicken kann, steht natürlich kostenloses WLAN im ganzen Haus zur Verfügung. Wer also nicht nur in seinem Zimmer sitzen möchte, der kann es sich auch im Snack-Corner, in der Bibliothek mit Balkon, im Home-Cinema oder dem Garten-Pavillon gemütlich machen.

Übrigens biete ich im Verena’s Guesthouse aufgrund der aktuellen Situation, zurzeit abends zusätzlich ein 3-Gang-Menü an, was von meinen Gästen sehr geschätzt wird.

Endlich angekommen

Ich bin endgültig sesshaft geworden und darf behaupten, längst eine Einheimische geworden zu sein. Davon profitieren natürlich auch meine Gäste, denen ich mit vielen Tipps den Aufenthalt abwechslungsreich und massgeschneidert gestalten helfe. Und wenn mein Ehemann Felix mit seinem Obwaldner Dialekt Geschichten erzählt, hören die Gäste fasziniert zu. Wer noch mehr zum Obwaldner Dialekt erfahren möchte, dem empfehle ich das Obwaldner Mundartwörterbuch von Karl Imfeld.

Und wer weiss, vielleicht erlebt einer meiner Gäste hier in Obwalden auch eine Geschichte für sein Leben.

Tipps & Links

• Verena’s Bed &Breakfast Guesthouse
• Ausflugstipps

Gast-Bloggerin: Vreni Eisele-Willmann absolvierte eine erfolgreiche Karriere in Hotellerie und Gastronomie mit Stationen in der Schweizer Luxus- und Erstklass-Hotellerie. Aufgewachsen ist sie auf einem Bauernhof in Kriens-Obernau (Luzern). Sie wurde 1963 als zweitjüngstes von insgesamt 8 Kindern geboren. Sie hat Ausbildungen abgeschlossen an der Kaufmännischen Berufsschule und der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Weiterbildungen im Finanz- und Rechnungswesen sowie das Nachdiplomstudium HF Hotelmanagement runden das Berufsprofil ab. In ihrer Freizeit ist Vreni auf ihrem Mountainbike rund um den Sarnersee anzutreffen.

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