Heute steht eine Skitour in der Ferienregion Andermatt auf unserem Plan. Die wechselhaften Wetterbedingungen fordern uns heraus und Flexibilität ist gefragt.
Mit vollbeladenem Auto fahren wir um 9 Uhr in Andermatt los. Wir, das sind Nina und Gabriela und unser Guide Fränggi, Gabrielas Angetrauter. Mit im Gepäck sind unsere Rucksäcke mit der Touren-Sicherheitsausrüstung, Snacks und Getränken, den Touren-Skis und Fellen mit Harscheisen und Teleskopstöcken. Schon bis zum Moment, als wir ins Auto stiegen, mussten wir unsere Pläne wetterbedingt umkrempeln. Statt vom Gemsstock in Richtung Gitzi Älpetli geht es nun nach Realp. Andermatt ist eingenebelt, aber in Realp erspähen wir Sonnenschein.
Olympische Routen-Empfehlung
Dass wir nicht die einzigen mit diesem Vorhaben waren, merkten wir schnell. Die Parkplatzsuche gestaltete sich schwieriger als erwartet. Wir finden noch ganz knapp in einer kleinen Lücke Platz. Bis jetzt dachten wir, dass wir in Richtung Schafberg aufbrechen. Doch kurz vor Abmarsch läuft uns niemand geringeres als Bernhard Russi über den Weg. Fränggi kennt ihn gut und wir unterhalten uns kurz. «Ich ratä üch, ehnder a Stotzig First ds gah, da händer meh dervo», meint Bernhard. Wer würde schon einem Olympiasieger widersprechen wollen? So ändern wir unseren Plan erneut und brechen auf – Sonnenbrille montiert, Skier angeschnallt, let’s go!
Erster Anstieg unserer Skitour ab Realp durch Stauden
Blick zurück ins Urserntal
Schritt für Schritt den Berg hinauf
Der Aufstieg war gemütlich und je höher wir kamen, desto schöner breitete sich das Urserntal vor uns aus. Wir haben riesiges Wetterglück, denn der Rest des Tales war eingenebelt, während wir die Sonnenstrahlen geniessen konnten. Der Schlagabtausch von Sonne und Nebel, das Glitzern im Schnee – ein spektakuläres Schauspiel. Nach einem kurzweiligen, zweistündigen Aufstieg war es Zeit für eine Snack-Pause. Wir fanden ein windstilles Plätzchen, wo wir unser Znüni auspackten und die Aussicht auf uns wirken lassen konnten. Nun nahm auch hier der Nebel Überhand und hüllte uns ein. So müssen wir unseren Plan nochmals ändern – anstatt die letzte Stunde auf den Gipfel nehmen wir frühzeitig die Abfahrt unter die Skier.
Pulverglück
Felle weg, Helm an, Abfahrt! Fränggi weist den Weg und wir düsen ihm nach. Etwas zu schnell vielleicht? Bereits nach dem ersten Hang verliert Nina den rechten Ski. Dieser saust in einem Höllentempo den Berg hinunter und Fränggi versucht, ihm hinterher zu fahren. Ein Glück, dass er ihn stoppen kann, denn sonst wäre der Ski wahrscheinlich ohne Nina ins Witenwasserntal gefahren. Die restliche Abfahrt war sehr lohnenswert – wir konnten schöne Spuren im unverfahrenen Tiefschnee ziehen. Die beste Belohnung für den Aufstieg!
Auf der Abfahrt zurück nach Realp
Beinahe endlose Möglichkeiten
Die Ferienregion Andermatt und insbesondere das Furkagebiet laden zum Entdecken vieler weiterer toller Touren ein. Falls man sich abseits bekannter Pfade austoben oder erste Tourenerfahrungen sammeln möchte, empfehlen wir die Begleitung eines lokalen Bergführers. Fehlt noch ein Teil der Tourenausrüstung? In einem der Sportgeschäfte vor Ort findet jeder das Passende.
Fotos: Gabriela Bissig, Nina Regli und Fränggi Gehrig
Gast-Bloggerinnen: Gabriela Bissig und Nina Regli, Andermatt-Urserntal Tourismus