Ein Familientag auf dem Goldi-Gwundernasenweg

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Wie es so ist, wenn man ü30ig ist – bei mir im Kollegenkreis ist Heiraten, Kinder kriegen und Häusle bauen aktueller denn je. Also stehen plötzlich anstatt steiler Wanderungen und Übernachtungen in Berghütten nun familientaugliche Tagesausflüge mit Unterhaltung auf dem Programm. Einen solchen Ausflug bietet der neue Goldi-Gwundernasenweg auf dem Wanderweg von der Klewenalp zur Stockhütte.

Die Kinder meiner besten Kollegin sind sieben, fünf und drei Jahre alt. Perfektes Alter also, für den kürzlich eröffneten Goldi-Gwundernasenweg. Da die Kinder Frühaufsteher sind, geht es für uns am Samstagmorgen früh los. Denn der Tag soll ja genutzt werden. Wir treffen uns im Postauto. Ich steige in Sarnen ein, die Rasselbande mit Mami und Papi in Kerns. Das Postauto fährt von Sarnen via Kerns direkt nach Stans. In Stans steigen wir ins nächste Postauto, welches uns nach Beckenried Post bringt. Unterwegs erkläre ich den Kindern, wer Goldi ist und zeige ein Bild. Goldi, die gelbe Kugel, ist das Maskottchen der Tourismusregion Klewenalp-Vierwaldstättersee. An den zehn Posten auf dem Goldi-Gwundernasenweg werden die Kinder erfahren, was Goldi auf der Alp erlebt.

Goldi – Das Maskottchen der Tourismusregion Klewenalp-Vierwaldstättersee

Nach einem kurzen Fussweg von der Postautohaltestelle, erreichen wir die Talstation der Luftseilbahn. Kaum angekommen, rennen die Kinder dem lustigen Kugeldispenser entgegen. Der Kugeldispenser, welcher mich an Kaugummiautomaten von früher erinnert, kann mit einem Zweifrankenstück gefüttert werden und er spuckt eine Goldi-Holzkugel aus. Natürlich gibt es die Holzkugel in verschiedenen Farben. Das bemerken die Kinder sofort und sie wollen am liebsten den ganzen Dispenser leeren. Nur gibt Mamis Portemonnaie nicht ganz so viele Zweifränkler her und dass man das Geld an den Kassen in Münz tauschen kann, bemerken sie zum Glück nicht. Als alle mit Holzkugel ausgestattet sind, diese benötigt man für Posten zwei und zehn, schaffen wir es zur Kasse, um das Bahnticket zu kaufen. Für die Erwachsenen kaufen wir Wandertageskarten für das Gebiet Klewenalp-Stockhütte. Kinder fahren im Sommer gratis mit den Bergbahnen Klewenalp-Stockhütte. An der Kasse wird uns erklärt, dass das Postauto von Emmetten zurück nach Beckenried in der Tageskarte inkludiert ist. Sehr praktisch! Die Dame an der Kasse gibt uns den Flyer mit Weg- und Postenübersicht mit und macht uns darauf aufmerksam, dass es ein zusätzlichen Rätselheft für drei Franken gibt. Das Rätselheft wird nicht für das Lösen der Posten benötigt. Es ist ein zusätzliches Angebot und eine tolle Möglichkeit zu Hause weiter zu rätseln.

Der lustige Holzkugel-Dispenser
Dieses Rätselheft müssen wir haben!

Nun steigen wir in die Luftseilbahn und fahren hoch zur Klewenalp. Direkt neben der Bergstation startet der Goldi-Gwundernasenweg. Der erste Posten ist im grossen Holzspielplatz integriert. Dort suchen die Kinder in Goldis Hüte nach dem Wecker, damit er pünktlich aufsteht, um seine Ferienwoche auf der Alp zu starten. Wir verweilen schon am ersten Posten länger, da der Spielplatz den Kindern gut gefällt.

Der erste Posten wird sofort erkundet.  

Der Weg zum nächsten Posten geht fast von alleine. Dort benötigt man nämlich die Holzkugel vom Dispenser. An einer Holzwand ist ein Alpaufzug nachgestellt mit Löchern in der Wand. Ziel ist es, die Holzkugel dem Weg entlang an Seilen hochzuziehen, ohne dass sie durch die Löcher fällt. Nebenan gibt es eine bequeme Hollywoodschaukel, an der ein ausgemusterter Sessellift hängt. Wir nehmen Platz, geniessen die Aussicht und lassen die Kinder spielen. Weiter geht der Weg geradeaus. Am dritten Posten muss man Goldi die richtigen Kleider für die Alp anziehen.

Jeder Posten ist mit einer Erklärungstafel ausgestattet.
Posten Nr. 3 mit Drehelementen

Dieses Rätsel ist schnell gelöst und uns wird keine Verschnaufpause gegönnt. Der Weg geht nun leicht abwärts. Hier hilft man Goldi so laut wie möglich den Hund, welche die Herde zusammenhält, zurückzupfeifen. Eine Anzeige sagt, ob man genug laut ist. Weiter leicht bergab geht es zum Posten mit den Milchkannen. Der Posten ist direkt neben der Feuerstelle Aengi und wir beschliessen hier unsere Mittagsrast zu machen. Während die Kinder mit den Milchkannen das Spiel «Drei gewinnt» spielen, machen wir mit dem bereitstehenden Holz ein Feuer bei der Feuerstelle. Während das Holz langsam zu Glut wird, lassen wir Erwachsenen es uns nicht nehmen auch einige Runden zu spielen. Später grillieren wir unsere Cervelats und übergeben unser Feuer der nächsten Familie, welche zur Grillstelle kommt.

Milchkannen-Drei-Gewinnt direkt neben der Grillstelle.

Wir setzen unseren Weg fort. Ab hier geht es etwas steiler bergauf. Dieser Teil wäre mit Kinderwagen nicht mehr machbar. Deshalb führt der Kinderwagenweg auf einem anderen Weg weiter und lässt die Posten sechs, sieben und acht aus. Da die Kinder meiner Kollegin schon grösser sind und wir deshalb ohne Kinderwagen unterwegs sind, lassen wir uns diese Posten natürlich nicht entgehen. Bei Posten sechs geht es darum, auf dem Weg zum Posten sieben die verstecken Goldis in den Bäumen zu finden. Das ist eine super Ablenkung für die Kinder, welche kaum bemerken, dass der breite Weg aktuell wirklich gerade ziemlich steil bergauf geht. Ich verrate euch nicht wie viele Goldis versteckt waren. Das müsst ihr schon selbst rausfinden.

Mindestens einen Goldi im Baum haben wir gefunden.

Oben beim Posten sieben gibt es einen grossen Aussichtsturm mit Fernrohr. Unsere Blicke schweifen über den Vierwaldstättersee, die Mythen und den Niederbauen. Jetzt geht es wieder bergab und die Kinder sind langsam müde. Die Schritte werden langsamer und Nevio, der Kleinste, rutscht auf dem Kiesweg aus. Er muss heftig weinen. Doch er hat sich wohl eher erschrocken als ernsthaft wehgetan. Am nächsten Posten ist alles wieder vergessen. Hier kann man verschiedene Glocken läuten und muss erraten, welche Glocke zu welchem Tier gehört.

Der Sturz ist beim nächsten Posten schnell vergessen.

Am zweitletzten Posten findet man ein Alpenblumen-Memory vor und muss herausfinden, was nicht auf eine Alpenwiese gehört. Nun folgt noch der kurze Weg zur Bergstation Stockhütte und somit der letzte Posten. An Posten zehn wird wieder die Holzkugel benötigt. An der grossen Holzpyramide lässt man die Holzkugel mit einem Flaschenzug nach oben wandern. Von dort startet dann die Kugelbahn und die Holzkugel findet ihren Weg zurück. Der letzte Posten ist integriert in den neugestalteten Spielplatz. Nebst einem Balancierpfad, Schaukelkarussell, Trampolin, Barfussweg und dem Wipfelpfad mit Rutschbahn, gibt es auch mit Schattentüchern überdeckte Sitzgelegenheiten und Tische. Auch hier steht eine Grillstelle mit Holz zur Verfügung. Von der Müdigkeit von vorhin ist bei den Kindern gar nichts mehr zu spüren. Sie toben sich nochmal richtig aus. Wir geniessen ein kühles Panaché auf der Terrasse vom Berggasthaus Stockhütte und haben die Kinder im Blick.

Spass auf dem neuen Spielplatz Stockhütte.
Alpenblumen-Memory
Im Hintergrund die Holz-Pyramide, um die Holzkugeln rollen zu lassen.
Auf der Terrasse gönnen wir uns eine Erfrischung.

Jetzt sind auch die Erwachsenen müde und wir machen uns auf den Heimweg. Mit der gelben Goldelbahn fahren wir ins Tal. Als letztes Highlight erwischen wir per Zufall die Gondel Nr. 1. Dies ist die Goldi-Gondel und darin befinden sich Holztisch mit Farbstiften und Goldi-Ausmalvorlage. Ausserdem kann man während der Fahrt spannende Goldi-Geschichten höre. So geht die Fahrt rasch vorbei und wir vergessen fast noch ein letztes Mal die schöne Aussicht zu geniessen.

Nochmal Aussicht geniessen auf der Talfahrt.

Von Emmetten fährt uns das Postauto direkt nach Stans. Die Kinder sind beschäftigt, denn sie wollen schon im Postauto die Rätsel im zusätzlichen Rätselheft lösen. Was für ein gelungener Tag!


Weitere Informationen & Links

Die reine Wanderzeit von der Klewenalp zur Stockhüte dauert ca. 1 ½ Stunden. Die Wandertageskarte inkl. Postauto kostet CHF 40.00, mit Halbtaxabo CHF 20.00. Mit GA benutzt man die Bergbahnen Klewenalp-Stockhütte kostenlos. An der Talstation in Beckenried gibt es auch genügend gebührenpflichtige Parkplätze.


Gast-Bloggerin: Angela, 31 Jahre, aus Obwalden

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Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

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