Mit Ariella Kaeslin auf der Route 1291: Ein (E-)Bike-Abenteuer

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Die Taschen gepackt, das Trikot montiert und den GPS-Tracker eingeschaltet: Es geht los! Zusammen mit der ehemaligen Profi-Kunstturnerin Ariella Kaeslin stellen wir uns den ersten zwei Etappen der Route 1291. Welche Abenteuer wir dabei erleben, erfährst du in diesem Blog.

Als ich vor genau einem Jahr zu meiner Veloreise von Luzern nach Istanbul aufgebrochen bin, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich jetzt für meinen Job mit dem Velo unterwegs sein darf. Und doch stehen Yves und ich jetzt hier und packen unsere Velos für die bevorstehende Tour mit Ariella Kaeslin.

Und natürlich waren wir bitzli aufgeregt. Ariella ist schliesslich mehrfache Schweizer Sportlerin des Jahres, die erste Schweizer Turn-Europameisterin und sie gewann Silber an der Weltmeisterschaft in London.

Seit ihrem Rückzug aus dem Spitzensport ist sie weiterhin sehr aktiv unterwegs – mittlerweile mit Triathlon, Crossfit, Langlauf und Biken. Da sollen Yves und ich jetzt mithalten. Dabei besitzt einer von uns aktuell nicht mal ein Velo (Tipp: Ich bin es nicht).

Wenigstens haben wir für die Strecke E-Bikes, sonst hätte uns Ariella wahrscheinlich schon vor Meggen abgehängt. Ich weigere mich zwar sonst konsequent gegen einen Motor unter dem Sattel, aber es ist schliesslich immer noch Arbeit – wenn auch eine sehr schöne.

Etappe 1: Luzern – Altdorf

So können wir entspannt in die erste Etappe der Route 1291 starten. Knapp 40 Kilometer und 600 Höhenmeter stehen heute auf dem Programm. Von Luzern nach Altdorf. Eine eher gemütliche Strecke also.

Schon bei der Abfahrt wird klar: Ariella ist eine coole Socke. Wir drei verstehen uns auf Anhieb super und unterhalten uns während der Fahrt über alles Mögliche – über ihren Job als Physiotherapeutin, ihren Hund Clowie, ihre Wohnung in Zürich, ihre Surf-Ferien auf Bali, ihre Lieblings-Techno-Musik (und nicht-anerkannter-Prinzessinnen-Techno) und ihre Kaffee-Sucht.

Nach den obligatorischen Kaffee-Stopps kommen wir beim Schiffssteg in Brunnen an. Hier werden Yves und ich wieder nervös. Zum Glück merkt Ariella nichts von unserem aufgeregten Geplapper und unseren hastigen Blicken. Tatsächlich haben wir eine Überraschung für sie geplant.

Da wir sowieso mit dem Schiff nach Flüelen fahren, haben wir für Ariella eine besondere Herausforderung vorbereitet: Sie soll das Schiff – die MS Winkelried – steuern. Ein altes Motorschiff, das, wie die Kapitänin Vreni uns verrät, manchmal etwas bockig sein kann.

Schiffskapitänin Ariella

Doch Ariella steuert das Boot souverän. Sie streift keinen Steg und niemand an Bord wird seekrank – zumindest hat sich niemand über Ariellas Vollgas-Manöver beschwert.

Nach einem Sprung in den Vierwaldstättersee – heute sind es schweisstreibende 34 Grad – kommen wir schliesslich am Etappenziel Altdorf an.

Etappe 2: Altdorf – Andermatt

Der nächste Tag beginnt früh – für uns alle ein bisschen zu früh. Aber heute ist unser Programm genauso vollgepackt wie unsere Velotaschen. Und so schaffen wir es bereits beim ersten Stopp, einer Fotosession am Reussufer, die Zeit aus den Augen zu verlieren.

Nun heisst es: In die Pedalen treten! Wir müssten nämlich eine Seilbahn erwischen! Sie ist immerhin 10 Kilometer entfernt und fährt in 25 Minuten…

Und tatsächlich, eine Minute vor Abfahrt erreichen wir die Talstation. Jetzt bin auch ich überzeugt, dass man selbst auf einen E-Bike ins Schwitzen kommen kann – vor allem wenn man die Strecke in der Hälfte der vorgeschlagenen Zeit zurücklegt.

Zum Glück können wir in der Seilbahn etwas durchatmen. Es geht hinauf zum Arnisee. Aber natürlich machen wir nicht nur aus Spass einen Abstecher zum idyllischen Bergsee (auch wenn sich das alleine schon allemal gelohnt hätte). Hier oben wartet die zweite Challenge auf Ariella: Kuchen backen. «Aber ich habe doch keine Ahnung vom Backen», versucht sie ihr Schicksal zu wenden.

Doch nichts da. Mithilfe von Monika, der Gastgeberin im Gasthaus Arnisee, gibt es eine Schritt-für- Schritt-Anleitung. Und siehe da, am Ende sieht der Kuchen nicht nur gut aus, er schmeckt sogar sehr lecker!

Das Team des Gasthauses Arnisee

Doch jede Idylle geht einmal zu Ende. Und so heißt es wieder Abschied nehmen vom Team des Gasthauses Arnisee rund um Monika, Bozena und Luzia, die uns hier so herzlich empfangen haben.

Ein Abstecher zum Arnisee und vor allem zum Gasthaus empfehlen wir daher allen, die auf der Route 1291 unterwegs sind. Die selbstgebackenen Nussgipfel und Kuchen sind dabei unser Top-Empfehlung, auch wenn sie nicht von Ariella gebacken werden.   

Wieder im Sattel wartet bereits die nächste Challenge: Die über 1000 Höhenmeter hinauf nach Andermatt. Im kleinsten Gang kämpfen wir uns in der prallen Mittagshitze den Berg hinauf – auch heute sind es wieder um die 33 Grad. Unser persönliches Highlight sind neben dem «Chileli vo Wasse» und der Teufelsbrücke daher vor allem die Brünnen für eine kurze Abkühlung und Wasserschlacht.

Und da ist es: das Ortschild von Andermatt – wir haben es geschafft! Mit einem herzlichen Apéro und Kaffee (der, wie wir ja gelernt haben, bei Ariella nicht fehlen darf) werden wir vom Team von Andermatt-Urserntal Tourismus empfangen.

«Es war ein Pläsche», würde Ariella zum Abschluss an dieser Stelle schreiben. Ich stimme ihr voll und ganz zu. Und wir drei hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder ein gemeinsames Abenteuer erleben dürfen.


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Ob mit dem Bike, auf den Skiern oder zu Fuss – Tamara nutzt jede Gelegenheit, um ihre Heimat Luzern auf unbekannten Routen zu entdecken. Meist mit Zelt, Schlafsack und Kamera im Gepäck macht sie sich auf Entdeckungsreise rund um den Vierwaldstättersee.

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