Vom Bett, dem Brot und der Wissensinfusion

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Im ehemaligen Kapuzinerkloster in Stans im Kanton Nidwalden ist ein Kompetenzzentrum für alpine Regional-Kulinarik entstanden. Hier kommen alle zusammen, die an der gemeinsamen Zukunft unseres kulinarischen Kulturguts aus dem Alpenraum arbeiten. Wissensbegierige aufgepasst: Ich nehme euch mit in meinen Arbeitsalltag.

Im Kloster in Stans findet das CILINARIUM ALPINUM statt.

Von der Wissensinfusion

Ich bin Nadja, 38 Jahre alt. Laster: Scheinbar unstillbarer Wissensdurst. Getrieben von dem Drang nach neuem Wissen und einem Interview von Dominik Flammer, habe ich mich vor 1.5 Jahren für meine heutige Stelle in Stans beworben. Als Thurgauerin haben mich dabei nicht die Zentralschweizer Äpfel gelockt, sondern die Eröffnung dieses Kompetenzzentrums für alpine Regionalkulinarik – das Culinarium Alpinum.

Seminarraum im CULINARIUM ALPINUM in Stans.
Seminarraum im CULINARIUM ALPINUM in Stans.

Ich arbeite hier im Bereich Bildung, Beratung und Projekte. Wir haben die nicht alltägliche Aufgabe, das Wissen rund um das kulinarische Kulturgut aus dem Alpenraum zu sammeln, zusammenzufassen und zu vermitteln. Ich für meinen Teil bin dafür zuständig, mit unseren Partnern den Wissenstransfer über das kulinarische Erbe der Alpen zwischen den Produzenten, den Gastronomen und den Konsumenten zu gewährleisten.

Ein Beispiel dazu.

Ein Beispiel dafür ist unsere erfolgreiche Wildpflanzenwoche. Während dieser Woche, die anfangs Juni über die Bühne gegangen ist, dreht sich alles um die grünen Kraftbündel aus der Natur. Ich organisiere dazu verschiedene Wildpflanzenwanderungen sowie eine Wildpflanzentavolata. Als Referenten konnten wir drei Koryphäen der Wildpflanzenbotanik gewinnen – beispielsweise Meret Bissegger, Wildpflanzenköchin und Kräuterpäpstin aus dem Tessin.

Auf der Wanderung zeigt uns die erfahrene Köchin und Buchautorin Meret unzählige essbare Wildkräuter und lehrt uns, wie wir diese erkennen und bestimmen können. Darunter Angelica sylvestris, Veronica beccabunga oder Heracleum sphondylium. Was wie eine Zusammenkunft römischer Götter klingt, sind in Tat und Wahrheit Jahrtausend-alte Wildpflanzen, die bei uns allen im Garten, oder mindestens in der Wiese nebenan gedeihen. Wissensinfusion pur.

Vom Brot

Mein persönlicher Höhepunkt der Woche ist unsere Wildpflanzentavolata, moderiert von Meret Bissegger und Dominik Flammer, kulinarisch vorbereitet und präsentiert von Andrea Troxler und Christoph Kohler aus unserem Küchenteam. Die vier versprühen so viel Leidenschaft für die Kochkunst und Vitaminbomben aus der Natur, dass es die Gäste nur knapp auf ihren Stühlen hält. Tosender Applaus ist der Dank für das ganze Wissen, die geballte Leidenschaft, das Leben unserer Vision und unserer Wertvorstellung und die kulinarisch überraschende und perfekt abgestimmte Umsetzung der Tavolata.

Kulinarische Kreationen aus den gesammelten Wilpflanzen.

Vom Bett

Wer der geistigen oder körperlichen Müdigkeit erliegt, der kann sich in einem unserer 14 Herbergszimmer mit Blick aufs Buochserhorn erholen. Wer aus dem Zimmer nach links schaut, sieht die unterschiedlichsten Birnenspaliere, welche die Mauern unseres Klosters zieren, und rechts die Essbare Landschaft mit über 600 Beeren und Obstsorten. Bald schon kann man nach einer erholsamen Nacht seinen regionalen Zmorge mit selbst gepflückten Beeren und Obst aus dem Naschgarten bereichern – und mit einer frühmorgentlichen Wissensinfusion aus dem Garten in den Tag starten.

Ein Herbergszimmer mit Blick auf das Buochserhorn.

Tipps & Links


Gast-Bloggerin: Nadja Schwarz, 38 Jahre, Thurgauerin.

Weitere Erlebnisse in Nidwalden

Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

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