Winterwanderung zum Glaubenbielenpass: Ein Wintermärchen in Sörenberg

Kategorien Allgemein, Biosphäre Entlebuch, Menschen, Natur, Wandern

Frische Luft, Bewegung in der Natur und eine wohlverdiente Auszeit vom Alltag – Winterwandern ist Balsam für Körper und Seele. Das Beste daran? Es ist für alle geeignet, egal ob sportlich ambitioniert oder einfach nur auf der Suche nach winterlicher Idylle. Erfahre, warum das Winterwandern so guttut und wieso Sörenberg in der UNESCO Biosphäre Entlebuch der perfekte Ort dafür ist.

Der Zauber beginnt: Richtung Glaubenbielen

Schon der Gedanke an die frisch verschneite Landschaft und die wärmenden Sonnenstrahlen lässt uns an diesem Morgen voller Vorfreude aus dem Fenster blicken. Kein Wölkchen trübt den tiefblauen Himmel – ein perfekter Tag für ein Winterabenteuer. Also nichts wie los: Wanderschuhe geschnürt, Rucksack geschultert, und hinein ins glitzernde Winterwunderland!

Wegweiser bei Flüehütten. Der Weg steigt sanft, aber stetig bergauf.

Von Sörenberg Platz aus folgen wir dem Winterwanderweg über Flüehütten in Richtung Glaubenbielen. Die pinkfarbenen Wegweiser sind nicht zu übersehen und führen uns sanft, aber stetig bergauf. Schon bald finden wir unser eigenes Tempo. Mit jedem Schritt entfernen wir uns von der Zivilisation und tauchen tiefer in die unberührte Natur ein. Die Landschaft wirkt wie in weisse Watte gepackt. Vor Augen begleitet uns die imposante Silhouette der Brienzer Rothorn-Kette, während sich hinter uns die majestätische Schrattenfluh erhebt. Der Schnee liegt unberührt wie ein feiner Teppich, einzig Tierspuren durchbrechen die weisse Decke. Der Winterwanderweg ist perfekt präpariert, mit jedem Schritt tauchen wir tiefer in diese Idylle ein. Die Stille ist beeindruckend – nur das Knirschen unserer Schritte unterbricht die friedliche Ruhe

Blick Richtung Schrattenfluh und Sörenberg. Windgeschütze Bänkli laden zum Verweilen ein.
Winterwonderland

Nach zwei moderaten Anstiegen und etwa einer Stunde gemütlichen Gehens erreichen wir das Plateau Schwendeli / Totmoos.  Es ist, als wären wir die einzigen Menschen hier oben. Kein Lärm, keine Hektik – nur wir und die endlose Winterlandschaft. Immer wieder laden windgeschützte Bänkli zu einer kurzen Rast ein. Die Sonne wärmt unser Gesicht, während neben uns winzige Schneekristalle wie tausend Diamanten im Licht funkeln. Die Zeit scheint stillzustehen, und wir lassen den Moment in aller Ruhe auf uns wirken.

Der letzte Anstieg, bevor wir das Plateau Schwendeli / Totmoos erreichen.
Zuerst noch einen kurzen Rast und die Aussicht geniessen.

Hoch hinaus: Eine Aussicht, die sprachlos macht

Mit neuer Energie setzen wir unseren Weg fort. Nach rund 350 Höhenmetern und etwas mehr als einer Stunde reiner Gehzeit erreichen wir am Ende des Plateaus die Panoramastrasse zum Glaubenbielenpass. Im Winter, wenn sie für den Strassenverkehr gesperrt ist, verwandelt sie sich in einen perfekt präparierten Winterwanderweg.

Auf dem Plateau Richtung Panoramastrasse.
Was für eine Kulisse.

Und dann: ein Ausblick, der uns den Atem raubt. Vor uns erhebt sich erneut das mächtige Brienzer Rothorn, eingebettet in eine spektakuläre Bergkulisse. Eingerahmt wird dieses Bild durch Bäume, die in ein weisses Kleid gehüllt sind. Wir nutzen diesen magischen Moment für eine ausgiebige Picknickpause – ein wohlverdientes Highlight dieser Tour.

Aktive Erholung im Schnee: Die Magie des Winterwanderns

Kaum zu glauben, wie schnell die Glücksgefühle einsetzen. Diese sanfte Form der Bewegung, kombiniert mit intensiven Naturerlebnissen, bringt Körper und Geist in Einklang. Winterwandern ist ein sanftes Training für den ganzen Körper, das viele verschiedene Muskelgruppen stärkt, die Ausdauer verbessert und ganz nebenbei das Immunsystem ankurbelt. Der Schnee dämpft die Schritte, die klare Winterluft erfrischt – und das Beste: Jeder kann sein eigenes Tempo bestimmen.

Doch nicht nur der Körper profitiert. Die verschneite Landschaft, das Knirschen des Schnees unter den Schuhen und die weite, unberührte Natur sind wahre Balsam für die Seele. Der Stress des Alltags verfliegt, während das sanfte Winterlicht die Stimmung hebt – eine willkommene Wohltat in der dunklen Jahreszeit. Fitness, frische Luft und Naturgenuss sind die perfekte Kombination für Körper und Seele, die Winterwandern zu einem so einzigartigen Erlebnis machen.

Der Rückweg: Ein sanfter Abstieg ins Tal

Nach einer ausgiebigen Pause in dieser friedvollen Atmosphäre treten wir den gemütlichen Abstieg unserer Rundwanderung an. Die Passstrasse führt uns über Emmenwald hinunter zum Bödili in Richtung Talstation der Brienzer Rothorn-Bahn. Unser Tipp: Gerade an so einem Traumtag wie heute lohnt sich ein Abstecher auf den “höchsten Luzerner”. Das Brienzer Rothorn (2.350 m ü. M.) bietet eine spektakuläre Rundumsicht auf 693 Berggipfel und den in türkisfarbenem Licht schimmernden Brienzersee. Ein wärmender Kafi auf der Terrasse des Gipfelrestaurants rundet das Erlebnis perfekt ab. Für CHF 15 fahren Fussgänger im Winter mit der Luftseilbahn der Bergbahnen Sörenberg hinauf und wieder zurück ins Tal.

Sanfter Abstieg via Panoramastrasse stets mit herrlichem Ausblick.
Ein Abstecher auf das Brienzer Rothorn lohnt sich.

Von der Talstation folgen wir dem Winterwanderweg entlang der friedlich plätschernden Waldemme, die uns zurück zu unserem Ausgangspunkt Sörenberg Platz führt. Unsere Gedanken schweifen noch immer zu den beeindruckenden Bildern des heutigen Tages, während unsere Füsse müde, aber voller Zufriedenheit Schritt für Schritt den Weg nach Hause finden.

Auf dem Rückweg entlang der Emme.

Wir sind uns einig: Wer einmal den Glaubenbielenpass im Winter erlebt hat, wird diesen magischen Ort nie wieder vergessen. Also schnapp dir deine Winterstiefel, zieh dich warm an, tauche ein in die stille, schneebedeckte Natur der UNESCO Biosphäre Entlebuch und lass dich vom Zauber des Winterwanderns begeistern – du wirst es lieben!

Praktische Tipps für die Tour

  • Start-/Endpunkt: Rundwanderung – kostenpflichtige Parkplätze befinden sich beim Sessellift Sörenberg Platz. Alternativ Parkmöglichkeiten bei den Bergbahnen im Dorf Sörenberg. Mit dem öffentlichen Verkehr erreicht man Sörenberg via Schüpfheim (Bahnlinie Bern-Luzern). Von Schüpfheim mit dem Postauto bis nach Sörenberg «Platz» (oder Sörenberg “Post” bei Start im Dorf).
  • Route: Sörenberg Platz – Flüehütten – Plateau Schwändeli / Totmoos – Panoramastrasse – Bödili – Talstation Brienzer Rothorn – Emmenuferweg – Sörenberg Platz
  • Distanz: ca. 8.5 km
  • Höhenmeter: ca. 385 Hm
  • Zeitdauer: ca. 2.5h
  • Ausrüstung: Warme Kleidung (Zwiebelprinzip), gute, stabile, wasser- und kälteresistente Schuhe sowie Stöcke für die nötige Standfestigkeit im Schnee sind empfehlenswert, Rucksack mit Picknick
  • Schwierigkeit / Kondition: leicht

Weitere Informationen & Links:


Gast-Blogger: Sandra und Roger aus Luzern haben seit ihrer Kindheit viel Zeit in der UNESCO Biosphäre Entlebuch verbracht und eine tiefe Verbundenheit zu dieser Region entwickelt. Sie lieben die Natur, das Reisen, das Entdecken neuer Landschaften und das Leben unter freiem Himmel. Roger hält als leidenschaftlicher Fotograf die schönsten Momente ihrer Abenteuer in Bildern fest. www.lustenberger-fotografie.ch

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