Stellt euch vor, wie die Sonne eure Haut wärmt. Ihr steht mitten in einem Rebberg mit einem Glas Wein in der Hand. Vor euch ein Apéro-Plättli mit Käse und Fleisch aus der Region. Dieses Bild zaubert euch in eine ferne Feriendestination? Genau, und sie liegt mitten im Herzen der Schweiz. Ich entführe euch in das unentdeckte Weinparadies, in die Erlebnisregion Uri.
Blick in die Geschichte
Machen wir einen Sprung zurück in der Geschichte. Bestimmt habt ihr noch nie vom «nassen Zehnten» gehört. Dabei handelt es sich um eine Kirchenabgabe in Form von Naturalien wie Äpfeln, Nüssen oder Zwetschgen. Mit dieser Bezeichnung trifft man auf die erste Erwähnung des Urner Weinbaus in seiner Geschichte. Das war im Jahr 1248. Man spricht von der Ablieferung des sogenannten «nassen Zehnten» an die Grundherrin Fraumünster in Zürich. Schon damals erkannte man den Vorteil vom ältesten Urner – dem Föhn – und nutzte diese Stärke für besonders kräftige Weine. In dieser Zeit, wie auch heute, hat man an diversen Südhängen in Uri Weinreben angepflanzt. Seit 1995 ist Uri im eidgenössischen Rebkataster als Weinbaukanton aufgeführt.
Weinreben heute
Heute bewirtschaften mehrere Winzer vor allem in Altdorf, Bürglen und Silenen eine Fläche von rund 5 Hektaren. Dank dem föhnbedingten, milden Klima und den kühlen Nächten, reifen Blauburgunder, Riesling-Sylvaner, die Sorten Diolinoir, Zweigelt, Merlot, Cabernet Dorsa, Maréchal Foch, Léon Millot, Pinot Grigio, Solaris, Muscaris, und Petite Arvine, zu interessanten, kräftigen und fruchtigen Weinen heran. Hier findet ihr detaillierte Informationen zu den Urner Weingebieten.
Zu Fuss auf den Spuren vom Urner Wein
Möchtet ihr noch mehr über die Geschichte vom Urner Wein erfahren? Dann begebt euch auf einen Weinspaziergang mit Paul Arnold. Der Winzer führt euch von Altdorf nach Bürglen und lässt euch dabei in die Geschichte vom Urner Wein blicken.
Auf diesem Spaziergang kommt ihr am Rebberg «Belmite» vorbei, bei dem ihr gleich noch einen Blick auf die Reben werfen könnt. Wenn euer Wissensdurst bis dann noch nicht gestillt ist, könnt ihr das Planzerhaus in Bürglen besichtigen. Der ideale Ort, um einen Apéro zu geniessen und den köstlichen Wein zu degustieren.
Von der Traube ins Fass
Einen Einblick in die Urner Weinkultur erlebt ihr auf einer Führung mit Ruedy Schuler und Robert Inauen. Damit ihr einen Überblick in die Urner Weinkultur bekommt, empfehle ich euch die grosse Tour. In herrlicher Umgebung macht ihr einen Spaziergang durch den Rebberg «Belmite» und anschliessend könnt ihr gleich noch die Weinmanufaktur sehen.
Mit etwas Glück, seht ihr wie die Trauben verarbeitet werden. Um auch dem Geschmackssinn ein Erlebnis zu bieten, könnt ihr am Schluss Weine im Suworow-Haus degustieren. Wetten, dass ihr nicht widerstehen könnt und eine Flasche aus dem unbekannten Weinparadies mit nach Hause nehmen möchtet?
Infos und Tipps
Führungen rund ums Thema Wein:
1 Gedanke zu „Das unbekannte Weinparadies“