Wer auf zwei Rädern hoch hinaus will, liegt in der Ferienregion Andermat genau richtig: Die vielfältigen Trails und Alpenpässe bieten die perfekte Kulisse für meine Leidenschaft – das Mountainbiken.
Meine Biketour führt durch das schöne Meiental hoch hinauf auf den Sustenpass, für mich einer der imposantesten Alpenpässe. Aus verschiedenen Gründen musste ich bislang diese Tour jeweils frühzeitig abbrechen. Ich bin gespannt, ob es dieses Mal klappt…
Auf der Bike-Tour durch das schöne Meiental bis hoch auf den Stustenpass.
Wenn Biker und E-Biker harmonieren
Die Wetterbedingungen im Sommer 2021 spielten mir und meinem Mann nicht immer in die Karten und wir mussten die Tour öfters verschieben. Ende August versprach der Wetterbericht endlich einen sonnigen, allerdings kühlen, Spätsommertag – genau meine Bedingungen.
Einen Tag vor unserer Tour meldete sich jedoch mein Vater aus Österreich mit seinem Kollegen auf einen Besuch an. Kurzerhand entschieden wir uns, die Tour auf den Sustenpass zusammen unter die Räder zu nehmen. Bald kamen aber erste Zweifel auf: E-Biker zusammen mit «normalen» Mountainbiker – harmoniert dies? Hält der Akku? Ist die Strecke nicht zu schwierig für zwei junggebliebene Rentner? Fragen über Fragen. Spontan entschieden wir uns deshalb, nicht die Passhöhe als Ziel zu definieren, sondern einfach den Weg zu fahren solange wir Spass daran haben und unsere Puste mitmacht (oder der Akku 🙂 ).
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir mit voller Energie. Von unserem Zuhause in Göschenen fahren wir zuerst bergab nach Wassen. Der Ort am Fusse des Sustenpasses ist bekannt durch das berühmte «Chileli». Mit gemächlichem Tempo machen wir uns auf den Weg in Richtung Schanz. Bald darauf taucht das gleichnamige Ferienhaus auf. Sein Name erinnert an die nahe gelegene Schanz (Befestigung) aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Entlang der Meienreuss stehen uns kurze knackige Anstiege bevor, vorbei an der Wasserfassung und beim ersten Weiler «Husen» bis wir in Meien eintreffen. Wir überqueren die Strasse und fahren unterhalb der Passstrasse vorbei am Weiler Fürlauwi bis nach Färnigen. Während unserer Verschnaufpause beobachten wir ein gut genährtes Murmeltier. Unsere Fahrt geht weiter in Richtung Alp Hinterfeld. Das Tal öffnet sich und die imposante Bergkulisse kommt zum Vorschein.
Spontane Planänderung, «Bretterljause» und Alpkäse
Das Chalchtal wird zu unserem Etappenziel erkoren. Auf der Suche nach einem geeigneten Rastplatz werden wir in einer kleinen Steinhütte fündig, welche sich versteckt in der rauen Landschaft perfekt für unsere «Bretterljause» anbietet. Ein bisschen wehmütig sehe ich hinauf zum Sustenpass, aber ich geniesse die wertvolle Zeit mit meinem Vater sehr, und die Sustenpasshöhe muss weiterhin warten, bis ich sie eines Tages bezwingen werde 🙂 .
Wieder zurück auf der Alp Hinterfeld kehren wir bei der Käserei ein und ergattern ein feines Stück Alpkäse. Ganz spontan darf ich auch noch die Käserei besichtigen und wechsle ein paar Worte mit dem Käser. Die Kühe am Wegrand geniessen die letzten Tage auf der Alm, bevor sie kunstvoll geschmückt, in knapp zwei Wochen, ins Tal ziehen.
Die letzten Kraftreserven werden zurück nach Göschenen mobilisiert. Ich freue mich jetzt schon auf ein kühles Bier. Auch wenn heute die technischen Passagen gefehlt haben, war es doch eine gelungene Tour durch das Meiental mit vielen wunderbaren Eindrücken und Begegnungen.
Folge der Tour auf folgendem Link:
Weitere Infos und Tipps
- Die genaue Tour auf der App «Relieve»
- Velofahren | Andermatt
- Startseite: Faszination Alpenpässe
Gast-Autorin: Kornelia Senn, Andermatt-Urserntal Tourismus.