«Der Kanton Schwyz ist ein Wanderwunder», sagt Stefan Gwerder, Geschäftsführer Schwyzer Wanderwege. «Neben den weltbekannten Wanderbergen bietet er viele unbekanntere Gebiete – Oasen für Wildtiere und Wildpflanzen», ergänzt Remo Bianchi, Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Schwyz. Im Rahmen des Wettbewerbs «WanderWunder Schwyz» könnt auch ihr bis Ende Oktober 2019 verschiedene Schwyzer Landschaften kennenlernen. Ich habe für euch vorgetestet.
Wägital
Nicht weit von den sanften Uferlandschaften des Zürichsees entfernt, überrascht mich das Wägital immer wieder mit seinem kräftigen alpinen Charakter. Die felsigen Bergspitzen und karstigen Flächen locken erfahrene Kletterer und Bergwanderer an. Die wilde Alpenflora in den mittleren Lagen, das Rauschen der Wasserfälle nach der Schneeschmelze, aber auch eine Bootsfahrt auf dem beschaulichen Wägitalersee sind für Familien ein Erlebnis. Mein Tipp: Unter der Woche ist es richtig ruhig.
Rigi Scheidegg
Besonders in den frühen Morgenstunden oder der Abenddämmerung sollen Wanderer auf der Rigi Scheidegg einen Blick auf Tiere in freier Wildbahn erhaschen: zum Beispiel Rehböcke, Eichhörnchen, Turmfalken oder grosse Abendsegler. Bis ich meine Familie auf dem Berg habe, haben sich die scheuen Wildtiere bereits zurückgezogen. Aber die prachtvolle 360-Grad-Aussicht auf der Arche hat auf uns gewartet. Mit den Bergbahnen und Spielplätzen bietet die Rigi Scheidegg Familien und Genuss-Wanderern ein schönes Bergerlebnis.
Glattalp
Unter der Woche ist die Glattalp ein ruhiges Paradies. Ein natürliches Amphitheater, in dem sich Flachmoore, steile Bergflanken, schmale Grate und der Glattalpsee in Szene setzen. Mittendrin Pferde, Schafe und Kühe, die den Sommer auf der Alp verbringen. Eine Postkartenschweiz, die mir ungefragt das Herz öffnet. Aber gleichzeitig eine fremde, karge Landschaft, die durchaus für einen Fantasy-Film als Szenerie dienen könnte.
Tipp: Die Kapazität der Luftseilbahn ist sehr gering. Daher lohnt es sich an Wochenenden den Auf- und Abstieg zur Glattalp in eine Wanderung einzubauen.
Riemenstalden
So steil! Mein erster Besuch in Riemenstalden beeindruckt mich gewaltig. Diese steilen Hänge! Naturgewalt ist hier mehr als ein Wort. Spuren von Lawinen und Murgängen durchfurchen die Landschaft wie Narben. Ich bin froh, dass ich feste, geschlossene Schuhe trage. Und obwohl ich trittsicher bin, wird mir beim Blick in die Tiefe mulmig zumute. Ich bewundere alle Bauernfamilien, die im Sommer in diesen stotzigen Hängen wildheuen. Wer wilde, raue Landschaften mag und gut zu Fuss ist, wird diesen abgelegenen Ort und seine Bergwanderungen mögen. Ein ungeschliffener Diamant.
Ibergeregg
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hat die Moorwälder der Ibergeregg als Landschaft des Jahres ausgezeichnet. Vielleicht habt ihr die Ibergeregg wie ich auch mal an einem Regentag besucht und wart fasziniert davon, wie viele Grünnuancen in einem Wald wachsen. Da ein Moorwald heller und feuchter ist als andere Wälder, machen die vielen Heidelbeersträucher und das Moos sogar einen Teil des Waldbodens grün. Mein Tipp: Der alte Schwyzerweg ist ein historischer Verkehrsweg und führt mitten durch die ausgezeichnete Landschaft.
Tipp: sicher unterwegs
Wer sich gut vorbereitet, hat mehr von seiner Wanderung. Der Bergwander-Check PEAK auf www.sicher-bergwandern.ch hilft euch, einen unfallfreien Tag in den Bergen zu geniessen.
Wettbewerb
Die vielfältigen Schwyzer Landschaften muss man nicht auf ausgetrampelten Touristenpfaden entdecken. Auf www.wanderwunder-schwyz.ch sind Routen zusammengestellt, auf denen man die besonderen Schwyzer Landschaften auf weniger bekannten Wegen und Pfaden erkundet. Die Wanderungen belohnen nicht nur mit speziellen Naturschönheiten, sondern bieten auch die Teilnahme an einem attraktiven Wettbewerb. Mit dem Schwyzer WanderApp hat man alle Wettbewerbsrouten in der Hosentasche dabei.