Auf alten Pfaden am Pilatus

Kategorien Luzern, Natur, Nidwalden, Wandern

Mein Name ist Noël Bellotto und meine grosse Leidenschaft ist die Fotografie. Und die Liebe zu ihm, meinem Luzerner Hausberg Pilatus. Egal ob im Sommer oder im Winter – der Pilatus liegt mir am Herzen und auf jeder Wanderung entdecke ich seine Schönheit aufs Neue.

Da ich in der Stadt Luzern aufgewachsen bin, liegt es nahe, dass mir der Berg so am Herzen liegt. Der Pilatus eignet sich ideal für diverse Wanderung von der Stadt Luzern aus. Es gibt zahlreiche Wanderungen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Gerne erzähle ich dir hier von meinem Lieblingsweg: Von der Stadt Luzern auf das Tomlishorn.

Pilatus 2128 m. ü. M.

Wenn ich an einem Freitagabend im Bröggli Luzern mein Feierabendbier getrunken habe und auf meiner Dachterrasse noch kurz vor dem Eindunkeln alle Schneefelder mit dem Feldstecher aus dem Brockenhaus absuche, bis halb Eins mein Rucksack packe und mich noch entscheiden muss, welches Objektiv ich für meine Systemkamera mitnehme (und dann doch alle einpacke), ja dann ist im Normalfall Sommer. Dies bedeutet, dass mein Lieblingsweg auf den Luzerner Hausberg schneefrei und gut zugänglich ist für mich, den freudigen Bergwandervogel.

Los geht’s

Früh aufstehen lohnt sich. Dieser Weg ist zwar kein Geheimtipp aber mein Tipp für alle, die auch gerne auf schmalen Wanderwegen unterwegs sind. Wenn du gerne durch verschiedene Vegetationen wanderst, Wegabschnitte mit engen Passagen liebst und dich sicher fühlst, wenn es an einem Fixseil über eine Kraxelstelle empor geht, dann will ich dir von der Schönheit dieser Route erzählen.

Heiterentannliweg nach Klimsen über Chastelendossen und dann auf das Highlight: die Strecke des alten Tomlisweg zum Tomlishorn. Mit meinem gut gefüllten Rucksack mit den wichtigsten Utensilien und meiner Fotokamera mache ich mich los. Es gibt viele Möglichkeiten, um meinen Lieblingsweg zu erreichen:

  1. You got your car; next stop Eigenthal Parkplatz Gantersei (CHF 5)
  2. Erstes Postauto nach Eigenthal, Talboden um 8:30 Uhr ab Bahnhof Luzern
  3. Du startest deine Tour bereits ab Luzern zu Fuss

Eigenthal, Talboden über Ober Lauelen nach Klimsenkapelle

Ich starte oft ab Eigenthal Talboden (Variante 2) und laufe Richtung Unterlauelen am linken Ufer des Rümlig entlang. Bei der Abzweigung Richtung Fräkmüntegg, wo ein kurzer Teil durch den Wald Richtung Oberlauelen führt. Und schon sind wir beim Heiterentannliweg angelangt. Hier hat es hier und dort Tannlis und natürlich geht es heiter weiter den stutzigen Wanderpfad hinauf. Bei verschiedenen Passagen leisten Ketten Unterstützung. Oben angekommen siehst du in Richtung Vierwaldstättersee die Klimsenkapelle. Your first photostop. Hier empfiehlt es sich eine kurze Pause einzulegen und sich ein kurzes Znüni zu gönnen.

Oberlauelen, 1330 m. ü. M.

Klimsenkapelle, 1864 m. ü. M.

Hier triffst du auf Wanderer aus allen Himmelsrichtungen. Wenn du die Rigi in all ihren Facetten in dich hereingezogen hast und sich deine Znüni-Gspändli auf dem gelbmarkierten Weg Richtung Pilatus Kulm aufgemacht haben, dann begeben wir uns weiter. Weg vom See und unsere Nasenspitze ertappt nun….Chastelendossen.

Klimsenkapelle nach Chastelendossen

Ein wenig hinab ein wenig hinauf. Spätestens ab jetzt bist du dir das alpine Gelände gewohnt und du wirst im vor dir liegenden Geröllfeld den Weg zum Felsplateau finden. Hier sieht man auch oft grosse Gruppen von Steinböcken. Wenn du jetzt noch an einem herzigen Holzbrunnen vorbei wanderst und deine Trinkflasche mit eiskaltem Pilatusquellwasser auffüllst, hast du alles richtig gemacht. Jetzt rate ich dir, dir hier mindestens eine halbe Stunde Zeit zu gönnen, um dich zu verpflegen und diesen magischen Ort zu spüren.

Chastelendossen, 1883 m. ü. M.

Auf Chastelendossen, 1883 m. ü. M.

Auf Chastelendossen

Alpine Schönheit par excellence. Nimm dir auch hier genügend Zeit, um die wunderschöne Landschaft zu bestaunen. Schau dich ein wenig um und du findest niederliegende Rebhunbeeren und Schildfarn.

Von Chastelendossen nach Tomlishorn

Nun verlässt du diesen Chastelendossen und wir kommen in den technisch spannendsten Abschnitt meiner Route. Die Falllinie des Weges steigt nun etwas an. Über ausgesetzte Bänder und Schrofenrippen, die von unten kaum begehbar erscheinen (mehrere Fixseile), bis zu einer schmalen und steilen, aber nicht sonderlich ausgesetzten, Rinne. Dann die Rinne direkt zum Gipfelgrat hoch, wo man etwas westlich das Tomlishorn erreicht. Von da an geht’s auf markierten Bergwegen Richtung Pilatus Kulm. Aber halt, auch hier gibt’s noch Einiges zusehen:

Tomlisgrat

Tomlishorn, 2128 m. ü. M.

Vom Tomlishorn zum Pilatus Kulm

Bald triffst du wieder auf jegliche erdenkliche Berg-Begeher bzw. Begeherinnen. Vom Touristen zum Trailrunner, von der Wanderin zum Gleitschirmflieger und vor allem kann es gut sein, dass genau hier Steinböcke und Steingeissen auf dich warten. Es lohnt sich Ausschau nach den Tieren zu halten.

Nach einigen Fotos und einem Besuch auf der Aussichtsplattform des Tomlishorns, geht es kurz weiter Richtung Pilatus Kulm, um mit der Standseilbahn in die Fräkmüntegg zu fahren. Von da an laufe ich wieder in Richtung Ober- und Unterlauelen zu meinem Ausgangspunkt. Als letztes noch mein Fitness Tracking auf off schalten, auswerten und dann ab zurück in die schöne Stadt Luzern. Bis zum nächsten mal!

Gastblogger: Noël Bellotto, 32 Jahre, aus Luzern, Instagram-Account


Infos und Tipps


Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

2 Gedanken zu „Auf alten Pfaden am Pilatus

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