6h in Luzern – was tun?

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Luzern bietet unendlich viele Möglichkeiten. Da ist ein Tagesausflug schon fast zu knapp. Als mich meine Freundin Andrina aus Bern letzten Samstag besuchen kam, nahm ich die Challenge an und dachte mir ein attraktives Tagesprogramm aus, welches Luzern von seiner besten Seite zeigen würde. Hier also der ultimative Guide – was man Nicht-LuzernerInnen in 6h von unserer schönen Stadt zeigen kann.

Unsere schöne Stadt hat so viel zu bieten – schwierig die perfekte Mischung in 6 Stunden reinzupacken.

11:00 Uhr – Ankunft

Wir treffen uns um 11:00 Uhr beim Torbogen. Ich habe mir vorgenommen den Tagesausflug immer mit etwas erlerntem Wissen aus vergangenen Stadtführungen aufzupimpen. Also kurz die Geschichte des abgebrannten Bahnhofes erläutern und die Reise startet mit dem Überqueren des Ampel-Dschungels. Wir schlendern der Reuss entlang und halten kurz beim Wasserturm an. «Ich vergesse immer wieder wie gross und mächtig der Wasserturm ist», lacht Andrina und ich erzähle ihr, dass man früher verstrittene Ehepaare darin eingesperrt hatte. In der Hoffnung sie würden sich vielleicht wieder vertragen.

Kleinstadt & Museggmauer

Da ich unseren Tisch im Mill’Feuille erst um 12:00 Uhr reservieren konnte, zeige ich Andrina vorab die Kleinstadt. Dieses Quartier ist ein wahres Bijoux und hat sich mir als Luzernerin auch erst während dem Lockdown offenbart. Die Kleinstadt erinnert mich etwas an Ljubljana. Ich weiss auch nicht warum. Vielleicht ist es die Mischung an Grau- und Beigetöne, die Architektur oder die vorbeifliessende Reuss.

Impressionen aus der Kleinstadt

Wir passieren die Spreuerbrücke und auch hier gibt Stadtführerin und Hobby-Historikerin Bosco den geschichtlichen Hintergrund hinter dem Namen «Spreuerbrücke» zum Besten.

Die Spreuerbrücke mit den Musegg-Türmen im Hintergrund

Wir quatschen über Andrinas Ausbildung als Tänzerin, über ihr Date, natürlich über Feminismus und schwups sind wir oben bei der Museggmauer. Ein wenig die Aussicht geniessen gehört zu jedem Stadtrundgang natürlich dazu und somit habe ich Andrina zum schnellst möglich erreichbaren Aussichtspunkt gelotst. Habe ich schon erwähnt, dass wir traumhaftes Wetter haben? Wenn Engel reisen, würde jetzt meine Mutter mit einem Augenzwinkern sagen.

In welcher anderen Schweizer Stadt sind die Berge so zum Greifen nah wie in Luzern?

12:00 Uhr – Zmittag in hart umkämpften Reihen

Um 12:00 habe ich unseren Tisch im Mill’Feuille am Mühlenplatz reserviert. Während mich die Falafel mit Ofengemüse anlachen, entscheidet sich Andrina für Waffeln und das Ofen-Ei. Just in time, drückt sich die wärmende November-Sonne um den Hausecken und wir können frohen Mutes unsere Sonnenbrillen auspacken.

Nach knapp zwei Stunden quatschen und in der Sonne faulenzen machen wir uns auf zum letzten Halt unserer Stadttour: das Lido beim Verkehrshaus. Während wir unsere Sachen packen, streiten sich schon die nächsten um unseren Tisch. Ja wer reserviert, ist klar im Vorteil.

14:00 Flanieren an der Seepromenade

Wir stechen einmal quer durch die Altstadt und flanieren unter einem orangefarbigen Blätterdach am See entlang. Es ist ein wundervoller Herbsttag und wir kommen aus dem Staunen der farbigen Bäume kaum mehr heraus. Immer wieder schielt Andrina auf den See hinaus und kommentiert die vorbeiziehenden Kursschiffe: «Ihr habt hier in Luzern sooo viele Schiffe. Wahnsinn. Bei uns auf dem Bielersee hat es vielleicht zwei. Und die fahren nicht so regelmässig. Und sehen zudem noch voll alt aus.»

Ein Farbespektakel begleitet uns beim Flanieren

15:00 Uhr – Glüüüühwein im Lido

Nach einer guten Stunde erreichen wir das Lido Strandbad und die Gesprächsthemen sind uns noch immer nicht ausgegangen. Wir platzieren uns an einen freien Tisch und bestellen die Belohnung des Tages. Glüüüühwein. Zu meiner Verwunderung ist es weisser Glühwein. Aber du gäu – Glühwein ist Glühwein. Und dieser schmeckt gleich doppelt so gut, wenn man etwas Sonne im Gesicht hat und einem nicht die eiskalte Dezemberluft die Stirnhöhlen ausbrennen möchte.

Natürlich suchen wir uns auch im Lido einen Sonnenplatz

16:30 – Heimreise per Schiff

Chef-Stratege Bosco hat den Tag natürlich so geplant, dass wir genau zum Sonnenuntergang das Schiff zurück in die Stadt besteigen können. Zu unserem Glück nähert sich die moderne MS Diamant der Anlegestelle.

Spätestens ab hier versteht Andrina die Welt nicht mehr und fragt mich mit weit aufgerissenen Augen, wie verrückt denn unsere Schiffsflotte auf dem Vierwaldstättersee sei. Mit einer immer noch etwas perplexen Andrina an Bord, gleitet das Schiff über das blaue Wasser. Möwen begleiten uns während wir den Blick auf die in Rosafarben getauchte Stadt gerichtet haben. Mit den letzten Sonnenstrahlen legt auch unser Schiff in Luzern an. Und so endet unser Tagesausflug in Luzern nach sechs Stunden wieder an dem Ort, an dem er begonnen hatte. Wir verabschieden uns beim Torbogen und Andrina flitzt sogleich aufs Perron um ihren Zug zu erwischen.

Wir nähern uns der Stadt

Die Antwort auf meine Frage, was Andrina denn am meisten beeindruckt hat an unserem Tagesausflug in Luzern: die unzähligen und modernen Schiffe. Okei – das war irgendwie absehbar.

Hoffentlich bis bald meine liebe.


Infos und Tipps


Egal ob im Tanzstudio oder an der Bushaltestelle, Laila ist immer tanzend anzutreffen. Mit einem Lachen im Gesicht und einer Fotokamera in der Hand sucht die gebürtige Luzernerin überall nach Geschichten und Menschen die sie inspirieren. Oder einfach nach weiteren Orten um tanzen zu können. Mehr von Laila auf www.laila-schreibt.com

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