Sonnenaufgangswanderung auf den Schimbrig im Entlebuch

Kategorien Allgemein, Biosphäre Entlebuch, Natur, Wandern

Was gibt es Schöneres, als die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren, den Blick in die weite Ferne der UNESCO Biosphäre Entlebuch schweifen zu lassen und zu schauen, wie das Licht langsam die Berge, Täler und Dörfer erhellt. Bei einer Sonnenaufgangswanderung auf einem der vielen Gipfeln im Entlebuch lässt sich genau das erleben, sofern denn auch das Wetter mitspielt.

Für das heutige Erlebnis heisst es früh aufstehen. Ja, sogar sehr früh! Um gerade mal 3:10 Uhr in der Nacht klingelt der Wecker. Unsere heutige Mission: den Sonnenaufgang auf dem Schimbrig im Entlebuch zu bestaunen. Der Wetterbericht hat am Vorabend zwar etwas Bewölkung gemeldet, wir sind aber zuversichtlich und gehen das Abenteuer ein. Werden wir den Sonnenaufgang sehen?

Ohne Schweiss kein Preis

Wir machen uns bereit und fahren mit dem Auto bis nach Gfellen, kurz nach Finsterwald. Von dort starten wir unsere gut zweistündige Wanderung bis hoch zum Schimbrig – der Sonnenaufgang muss ja schliesslich verdient sein. Die Temperaturen an diesem frühen Morgen sind zum Glück sehr angenehm und perfekt für eine Wanderung. Schon lange habe ich den Sternenhimmel nicht mehr so hell funkeln sehen und Wolken sind momentan auch keine in Sicht, was mich sehr positiv für einen Sonnenaufgang stimmt. Mit Stirnlampen und Taschenlampen ausgerüstet, geht es also los.

 Start der Wanderung bei Nacht.

Der Weg führt zuerst noch gemütlich dem Bach entlang, bevor es dann langsam anfängt, steiler zu werden. Schon ein etwas mulmiges Gefühl, bei stockfinsterer Nacht zu wandern und nicht zu sehen, was rundherum so passiert.

Immer mal wieder blicke ich mich um, bestaune die vielen hellen Sternen am Himmel und geniesse diese Ruhe. Nach gut einer Stunde Wandern fängt die Morgendämmerung auch schon an und es lässt sich immer mehr von der Umgebung erblicken.

Ziel in Sicht

Kurz vor dem Gipfel müssen wir uns noch etwas durch den Brennesselwald schlängeln, bevor wir dann die wunderschöne Morgendämmerung geniessen können. Auf dem Schimbrig angekommen, laufen wir noch etwas weiter bis zum Hengst, wo wir es uns gemütlich machen. Nun heisst es warten, bis die Sonne kommt.

Schimbrig in Sicht

Hat sich die Anstrengung gelohnt?

Es hat dann leider doch etwas Wolken Richtung Osten, wo die Sonne aufgehen wird. Nichtsdestotrotz ist die Stimmung atemberaubend. Und es bleibt noch etwas Zeit, um unsere knurrenden Magen nach diesem doch anstrengenden zweistunden Anstieg zu stillen, bevor die Sonne sich dann hoffentlich zeigt. So lässt sich ein Sandwich doch definitiv geniessen!

Picknick mit Aussicht.

Und dann ist es soweit. In Rot leuchtend zeigt sich die Sonne ein erstes Mal zwischen den Wolken hindurch.

Sonnenaufgang

Auch wenn das Aufstehen um 3 Uhr in der Nacht etwas zäh war, hat es sich doch auf jeden Fall gelohnt und die anfängliche Müdigkeit ist sogleich vergessen. Wir waren auch nicht die einzigen mit dieser Idee. Auf dem Schimbrig haben sich auch noch weitere Personen eingefunden, um das Spektakel zu bestaunen.  

Steiler Abstieg

Wir geniessen die Morgenstimmung noch eine Weile, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Wir haben uns für den direkten Weg runter Richtung Gründli entschieden. Dabei ist aber Vorsicht geboten, denn es handelt sich um einen alpinen, blau-weissen Wanderweg. Trittsicheres wandern und gutes Schuhwerk ist also Pflicht, vor allem weil es sehr steil runtergeht. Es gibt aber noch einen anderen Weg runter, der weniger steil und normal ausgeschildert ist.

Im Gründli angekommen führt der Weg dann wieder dem Bach entlang und zum Glück nicht mehr so steil zurück nach Gfellen. Am Schluss folgt der Wanderweg dem Rundweg «Eremitenweg», wo es vieles zu bestaunen gibt. Von Holzbrücken über gemütliche Bänkli bis zu Grillstellen ist alles vorhanden. Dieser Rundweg dauert ca. 1,5h und ist sehr empfehlenswert.

Eremiten-Themenweg

Geschafft

Nach insgesamt 4 Stunden, 13,5 Kilometer und nicht ganz 1000 Höhenmetern Wanderung treffen wir im Verlauf des Vormittags wieder in Gfellen ein. Ja richtig, es ist erst Vormittag obwohl es sich so anfühlt, als müsste es schon Abend sein. Da bietet sich das Bergrestaurant Gfellen bestens für eine kühle Erfrischung an, bevor es etwas erschöpft und mit Schlafmangel, aber völlig zufrieden nach Hause geht.

Bergrestaurant Gfellen

Hast du auch mal Lust den Sonnenaufgang auf einem Gipfel im Entlebuch zu bestaunen, möchtest aber nicht so lange wandern? Dann bietet sich die Sonnenaufgangsfahrt auf das Brienzer Rothorn an. Diese finden jeweils an Sonntagen von Juli bis September bei guter Witterung statt. Mehr Informationen dazu kannst du in einem früheren Blogbeitrag lesen.


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Janine lebt in der Unesco Biosphäre Entlebuch und liebt die Natur und das Fotografieren. Als ehemalige Skirennfahrerin ist sie im Winter bei jeder Gelegenheit auf den Pisten anzutreffen und auch heute noch als Hobby-Skirennfahrerin viel unterwegs. Ob beim Skifahren, Wandern oder Biken, die Kamera ist fast immer mit dabei und hält die wunderschöne Landschaft und die herrliche Aussicht fest.

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