Obwalden macht Museum – Mein Besuch im partizipativen Museum
Kategorien Kultur, Museum / Ausstellung, Obwalden
Wie oft bin ich schon durch Museen geschlendert, habe mir die Exponate angeschaut und bin mit dem Gefühl hinausgegangen, bloss Zuschauerin zu sein. Aber die Ausstellung «Obwalden macht Museum» ist anders. Hier werde ich nicht nur dazu eingeladen, zuzuschauen – ich soll aktiv mitmachen und mitentscheiden. Was für eine spannende Idee!
Mit Murmeln die Zukunft bestimmen
Gleich am Eingang bekomme ich ein Säckchen mit Murmeln in die Hand gedrückt. Ich bin gespannt. Die Ausstellung ist in sieben Stationen aufgeteilt, jede mit mindestens einem Objekt, das eine Geschichte über Obwalden erzählt. So zum Beispiel das Oberhemd von Kaspar Burch-Kiser. Es ist so oft geflickt worden, dass es fast wie ein Kunstwerk aussieht. «Flicken ist nachhaltig», steht auf der Hinweistafel. Soll das Hemd von «Sagen-Chaspis» in der neuen Dauerausstellung einen Platz finden? Ich werfe meine erste Murmel in das Ja-Säckchen an der Waldis-Figur.
Fragen aufwerfen
Besonders beeindruckt hat mich das Halbrelief von Arnold vom Melchtal. Ein Objekt, das nicht nur regional, sondern auch für die Schweizer Geschichte von Bedeutung ist. Ich frage mich: Was bedeutet dieses Objekt für mich? Kann es auch heute noch etwas über Identität und Gemeinschaft erzählen? Am liebsten hätte ich hier gleich mehrere Murmeln geworfen. Das Schöne an der Ausstellung ist, dass sie nicht nur Fakten präsentiert, sondern Fragen aufwirft.
Das Weisse Buch von Sarnen – Mythos oder Geschichte?
Ein besonderes Highlight ist die Replik des Weissen Buches von Sarnen. Es befindet sich in der Dauerausstellung, die erneuert werden soll. Das Buch symbolisiert den Gründungsmythos der Schweiz. Doch soll es weiterhin einen Platz in der Dauerausstellung haben? Diese Frage beschäftigt mich. Ist das Weisse Buch immer noch so relevant wie früher? Oder gibt es andere Geschichten, die in der neuen Ausstellung erzählt werden sollten? Ich werfe eine Murmel ins Nein-Säckchen, obwohl die meisten anderen Besuchenden ein Ja bevorzugen.
Workshops für alle – Ich mache mit!
Neben dem Rundgang bietet die Ausstellung auch Workshops an. Ich entdecke, dass es spezielle Angebote für verschiedene Altersgruppen gibt – ob Erwachsene, Kinder oder Jugendliche. Besonders der Workshop «Mein Highlight im Museum» am 5. Oktober klingt spannend. Ich werde auf jeden Fall teilnehmen und meine eigenen Ideen einbringen.
Fazit: Ein Museum für alle
Ich verlasse die Ausstellung nicht nur mit vielen Eindrücken, sondern auch mit dem Gefühl, wirklich Teil von etwas Grösserem zu sein. Die Idee, dass wir als Besuchende über die zukünftige Dauerausstellung mitbestimmen können, finde ich grossartig. Es ist mehr als nur ein Museum – es ist ein gemeinschaftliches Projekt, das uns alle einlädt, mitzudenken und mitzugestalten.
Weitere Informationen & Links:
- Die Sonderausstellung «Obwalden macht Museum» dauert bis am 30. November 2024.
- Der Workshop Mein Highlight im Museum ist für Erwachsene und findet am Samstag, 5. Oktober 2024, von 14 bis 16 Uhr statt.
- Der Workshop Mein Traummuseum ist für Kinder von 5 bis 10 Jahrenund findet am Mittwoch, 16. Oktober 2024, von 14 bis 16 Uhr statt.
- Der Workshop Meine Welt ausstellen ist für Jugendliche von 10 bis 16 Jahren konzipiert und findet am Mittwoch, 27. November 2024, von 14 bis 16 Uhr statt.
- Eine Anmeldung für die Workshops an empfang@museum-obwalden.ch ist Pflicht.
- Nebst den öffentlichen Angeboten können verschiedene Workshops gebucht werden.
Für Schulklassen gibt es ein stufengerechtes Angebot für Primarschulen und Sekundarschulen