Nomady-Camping erleben: Unser Wochenende in der UNESCO Biosphäre Entlebuch

Kategorien Biosphäre Entlebuch, Menschen, Natur

Als erfahrene Camper wissen wir, wie wenig es braucht, um draussen glücklich zu sein. Ein gemütlicher Platz, frische Luft, eine schöne Aussicht, ein Lagerfeuer am Abend – mehr ist oft gar nicht nötig. Genau deshalb lieben wir es, immer wieder neue, abgelegene Orte zu entdecken, an denen man zur Ruhe kommt und sich auf das Wesentliche konzentriert.

Warum uns Marbach in der UNESCO Biosphäre Entlebuch und unser Nomady-Wochenende dort besonders begeistert haben und welche Momente uns am meisten in Erinnerung bleiben, erzählen wir euch in diesem Beitrag.

Naturnah reisen: Was Nomady ausmacht

Wer dem Trubel entkommen will, muss manchmal gar nicht weit reisen. Genau das haben wir getan: Ein Wochenende lang durften wir die Ruhe, die Weite und die Einfachheit auf einem traumhaften Nomady-Camp oberhalb von Marbach erleben.

Nomady steht für naturnahes Campen abseits klassischer Campingplätze. Die Plattform bringt Reisende mit Menschen zusammen, die auf ihrem Hof, ihrer Alp oder einem abgelegenen Grundstück Stellplätze für Zelte oder Camper anbieten. Kein Massentourismus, keine durchorganisierten Parzellen – dafür echter Kontakt zur Natur. Daraus resultiert ein authentisches Campingabenteuer, oft an Orten, wo keine öffentliche Strasse hin führt und der Zugang sonst verwehrt bleibt. Nomady fördert so einen sanften und lokalen Tourismus, von dem die ganze Region profitiert. 

Unser Stellplatz “Camp Schrattenblick” liegt idyllisch auf einem sanften Hügelrücken, rund sechs Kilometer ausserhalb von Marbach, mitten in der eindrucksvollen Biosphäre Entlebuch. Fernab von Verkehr und Alltagslärm ist dieser Ort eine wahre Oase der Ruhe. Schon bei der Ankunft werden wir herzlich und persönlich von unserem Gastgeber empfangen – ein schöner Auftakt. Der Stellplatz ist sauber geschottert, eingebettet in saftig grüne Wiesen und mit freiem Blick auf das imposante Panorama der Schrattenfluh. Der Name “Schrattenblick” kommt also nicht von ungefähr – die Aussicht ist schlicht atemberaubend.

Das “Camp Schrattenblick” bei Familie Aeschlimann mit grandioser Aussicht.

Ein weiterer Pluspunkt: Der Platz liegt direkt an einer gut ausgeschilderten Wander- und Bikeroute. Wer also gerne aktiv unterwegs ist, kommt hier voll auf seine Kosten. Und wer einfach nur die Stille und Natur geniessen möchte, findet hier genau den richtigen Rückzugsort – weit weg von touristischem Rummel und Massentrubel. Genau das, wonach wir gesucht haben. In der Biosphäre Entlebuch finden sich zahlreiche weitere attraktive Nomady-Stellplätze.

Das Camp liegt direkt am Wanderweg und an einer kaum befahrenen Zufahrtsstrasse.

Am Lagerfeuer: Ein Abend unter Sternen

Bei Einbruch der Dunkelheit entzünden wir ein kleines Feuer neben dem Camper. Das Knistern des Holzes begleitet den Abend, während am klaren Himmel Sterne sichtbar werden. Später erscheint der Vollmond über dem Horizont. Ohne Lichtverschmutzung lässt sich die Nacht unverfälscht beobachten, und die Umgebung verstärkt den Eindruck eines intensiven Naturerlebnisses.

Gemütlich lassen wir den Abend mit gutem Wein und einem Camp-Feuer ausklingen.

Mit der Sonne im Gesicht: So beginnt der Tag am besten

Nach einer erholsamen Nacht beginnt der nächste Morgen ruhig und klar. Die Sonne steht schon über der Schrattenfluh, als wir langsam aus dem Camper steigen. Es ist angenehm still – bis auf das sanfte Läuten der Kuhglocken irgendwo in der Nähe. Ein vertrautes Geräusch, das perfekt zu dieser Umgebung passt.

Wir decken den kleinen Campingtisch direkt vor dem Fahrzeug: frischer Zopf, Butter, Honig, Käse und dazu ein heisser Kaffee vom Gaskocher. Ganz schlicht – und genau deshalb so gut. Die Sonne wärmt uns das Gesicht, der Blick schweift über die Landschaft, und der Alltag fühlt sich weit weg an. Ein einfacher, gemütlicher Start in den Tag, den man genauso immer wieder erleben möchte.

Wärmende Morgensonne auf dem “Camp Schrattenblick”.

Unterwegs zu Fuss: Panoramawanderung zur Marbachegg

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg ins nahegelegene Marbach, ein charmantes Dorf mitten in der Biosphäre Entlebuch. Wir parken unseren Camper direkt bei der Talstation der Sportbahnen Marbachegg, dem Ausgangspunkt unserer heutigen Rundwanderung: Marbach – Hürnli – Jordi Alp Imbrig – Marbachegg.

Bereits nach etwa 30 Minuten Aufstieg und den ersten überwundenen Höhenmetern öffnet sich der Blick auf unser Ziel, die Marbachegg. Gleichzeitig geniessen wir ein beeindruckendes Panorama: die steilen Flanken der Schrattenfluh und des markanten Hohgants dominieren den Horizont. In der Ferne sind sogar die Berner Alpen zu erkennen – ein Ausblick, der zum Innehalten einlädt.

Wir starten die Wanderung: Blick auf das idyllische Dorf Marbach.

Der Weg bis zum Hürnli ist mit einigen Anstiegen verbunden, aber technisch einfach zu bewältigen. Ab dort verläuft die Route weitgehend auf gleicher Höhe weiter bis zur Alp Imbrig. Die abwechslungsreiche Landschaft mit weiten Wiesen, einzelnen Waldstücken und stetem Blick in die Bergwelt macht die Wanderung sehr abwechslungsreich und kurzweilig.

Auf den abwechslungsreichen Pfaden mit schattigen Wäldern wird man auch mit zahlreichen schönen Aussichten auf die Marbachegg und Schrattenfluh belohnt.

Alpgenuss inklusive: Käseplättli mit Aussicht auf der Alp Imbrig

Nach rund drei Vierteln der Strecke legen wir auf der Alp Imbrig eine wohlverdiente Pause ein. Dort erwartet uns ein regionales Käseplättli – frisch und hochwertig. Die Alp Imbrig wird während der Sommermonate von der Familie Jordi bewirtschaftet. In der eigenen Alpkäserei werden verschiedene Käsesorten hergestellt, die auch direkt vor Ort gekauft werden können. Im kleinen Beizli werden Wandernde mit kalten und warmen Speisen versorgt – ideal für eine Zwischenverpflegung, selbstverständlich auch hier mit direktem Blick auf die Schrattenfluh.

Stärkung und Pause bei der Alp Imbrig von Familie Jordi.

Nach der Stärkung setzen wir die Wanderung fort bis zur Marbachegg. Dort angekommen, nutzen wir die Sonnenterrasse des Bergrestaurants für ein erfrischendes Getränk, bevor wir mit der Gondelbahn bequem zurück ins Tal an unseren Ausgangspunkt fahren.

Auf der letzten Etappe nach der Alp Imbrig Richtung Marbachegg.
Zurück an der Talstation Marbachegg.

Dank Nomady: Naturerlebnisse, die hängen bleiben

Die Region rund um Marbach überzeugt durch ihre Ursprünglichkeit. Hier ist man fernab der grossen Touristenströme unterwegs, entdeckt unbekannte Pfade, trifft auf echte Gastfreundschaft und erlebt die Natur so, wie sie ist: unverfälscht und nahbar. Wer Ruhe und Erholung sucht, ohne auf schöne Ausblicke, tolle Wanderungen und regionale Spezialitäten zu verzichten, wird in dieser Region fündig.

Nomady ergänzt dieses Erlebnis auf perfekte Weise. Die Plattform ermöglicht es, Plätze wie den Camp Schrattenblicküberhaupt erst zu finden. Kein anonymer Campingplatz, sondern ein Stück echtes Leben. Für uns ist genau das der Reiz: ein Ort, der nicht überlaufen ist, sondern bewusst einfach bleibt – mit allem, was man wirklich braucht. Nomady schafft ein kleines, nachhaltiges Abenteuer, das lange nachwirkt!

Praktische Tipps für die Tour

  • Start-/Endpunkt: Rundwanderung – Kostenlose Parkplätze befinden sich bei der Talstation, Sportbahnen Marbachegg. Mit dem öffentlichen Verkehr erreicht man Marbach via Escholzmatt (Bahnlinie Bern-Luzern). Ab Escholzmatt mit dem Postauto bis nach Marbach «Talstation Marbachegg»    Route: Marbach – Hürnli – Alp Imbrig – Marbachegg
  • Distanz: 14.6 km
  • Höhenmeter: 967 Hm
  • Zeitdauer: ca. 4h
  • Ausrüstung: Gutes Schuhwerk, Regenjacke, Rucksack mit Picknick und genügend Trinkwasser
  • Schwierigkeit / Kondition: mittel
  • Variante: Die Tour kann auch gut in umgekehrter Richtung begangen werden

Weitere Informationen & Links:


Gast-Blogger: Sandra und Roger aus Luzern haben seit ihrer Kindheit viel Zeit in der UNESCO Biosphäre Entlebuch verbracht und eine tiefe Verbundenheit zu dieser Region entwickelt. Sie lieben die Natur, das Reisen, das Entdecken neuer Landschaften und das Leben unter freiem Himmel. Roger hält als leidenschaftlicher Fotograf die schönsten Momente ihrer Abenteuer in beeindruckenden Bildern fest. www.lustenberger-fotografie.ch

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Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

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