Kulinarisches Erbe der Alpen erhält ein Zuhause

Kategorien Kulinarik, Nidwalden, Tradition

Mit dem CULINARIUM ALPINUM erhält das Kulinarische Erbe der Alpen eine Heimat. Kochkünstler und Schnapsbrennerinnen, Bäuerinnen und Metzger, sie alle gestalten hier die Zukunft des kulinarischen Kulturraums mit und hauchen damit dem ehemaligen Kapuzinerkloster neues Leben ein.

Wusstet ihr, dass das Kapuzinerkloster Stans als einziges Kapuzinerkloster in der Schweiz zwei Innenhöfe hat? Ich bisher auch nicht. Ursprünglich gab es nur einen Innenhof. Das um 1684 erbaute Kloster wurde um 1907 bei einem Ausbau um einen Innenhof erweitert. Vor etwas mehr als einem Jahr startete ein weiterer Umbau. Die zukünftige Nutzung ist jedoch nicht mehr für Kapuziner gedacht, sondern für kulinarisch Interessierte, Pilgerer, Kursteilnehmer und sogar Mountainbiker. Dies hat einen guten Grund. Denn im ehemaligen Kapuzinerkloster entsteht ein Kompetenzzentrum für Regionalkulinarik, unter dem Namen «CULINARIUM ALPINUM». Die Eröffnung ist im September 2020 geplant. Regionale Lebensmittel und Gerichte aus den Alpen sollen durch das neue Kompetenzzentrum gefördert werden.

Aus alt mach neu

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wurde jeder Klosterraum genau unter die Lupe genommen und anschliessend liebevoll restauriert. Ich bin in einem Holzchalet aufgewachsen und durfte mehrere Renovationen miterleben. Daher fasziniert es mich immer wieder, wie aus alten, dunklen Räumen neue stilvolle und helle Räume entstehen. Ein paar neue Räumlichkeiten im CULINARIUM ALPINUM durfte ich bereits besichtigen und möchte euch diese nicht vorenthalten. Mit Vorher-Nachher-Bildern seht ihr die Verwandlung der Räume.

Kulinarisches Erbe geniessen

Zuerst führt mich Nadine Degen, die Co-Leiterin vom CULINARIUM ALPINUM, in das Refektorium. Als erstes aufgefallen sind mir die Fensternischen sowie die Deckenbalken, diese geben dem Saal seinen typischen Charakter. Nadine Degen erzählt mir, dass dieser Raum früher von den Kapuzinern als Speisesaal genutzt wurde. Dies wird auch künftig so sein, einfach ohne Kapuziner, denn dieser Saal und weitere Räumlichkeiten werden als Gaststube des CULINARIUM ALPINUM genutzt. Auf dem Speiseplan steht die regionale Glaubwürdigkeit im Vordergrund. Es werden authentische und unverfälschte regionale Produkte aus der Innerschweiz und vorzugsweise aus dem biologischen Anbau angeboten. Produkte, welche in der Zentralschweiz nicht oder kaum erhältlich sind wie z. B. Reis oder Wein werden aus dem Alpenraum bezogen.

Ein kulinarischer Vorgeschmack

Kurz vor der offiziellen Eröffnung des Kompetenzzentrums CULINARIUM ALPINUM ist das Restaurant bereits jetzt für Sie geöffnet. Zu den Öffnungszeiten

Von der Idee zum Klostergarten

Als nächstes spazieren wir durch den Klostergarten. Wo diesen Sommer unzählige Mohnblumen blühen, werden in den nächsten zwölf Monaten mehrere hundert Obst- und Beerensorten gepflanzt. Das Kloster wird umgeben sein von der Essbaren Landschaft, in welcher die BesucherInnen die Vielfalt der essbaren Pflanzen kennenlernen und zum Naschen und Verweilen eingeladen werden sollen.

Herberge – eine Unterkunft für Reisende

Zurück im kühlen Gebäude gehen wir die Treppe hoch. Dorthin, wo früher die Kapuziner sich zurückziehen konnten. In den ehemaligen Bruderzellen gab es früher nur einen Kaltwasseranschluss und natürlich noch kein Wlan. Gemeinsam nutzten sie auch die sanitären Anlagen. Dies ist heute etwas anders. Die grossen, jedoch einfachen 14 Hotelzimmer verfügen über eine eigene Dusche/WC sowie über ein starkes Wlan. Aber woher kommt plötzlich so viel Platz? Pro Gästezimmer wurden zwei bis drei kleine Bruderzellen zusammengelegt. Aus dem Zimmer geniesse ich den einmaligen Ausblick zum Klostergarten und auf das Buochserhorn.

Tagen und Feiern im Klostersaal

Ein Stockwerk höher besuchen wir den Klostersaal, ehemals Bibliothek des Klosters. Wow, was für einen Anblick. So ein prächtiger Saal mit gewölbter Decke erinnert mich gleich an einen prunkvollen Schlosssaal für Fürsten und Könige. Er ist jedoch sehr schlicht gehalten, was mir gefällt. Denn so kann der Saal vielseitig genutzt werden, wie zum Beispiel für Firmenevents, kleinere Konzerte, private Feiern oder Seminare. Bei schönem Wetter kann das Gartenzimmer nebenan mitgenutzt werden. Nadine Degen führt mich durch das Gartenzimmer zurück zum Klostergarten. Dort sehen wir auch gleich den Eingang zum Klosterladen.

Klosterladen und Alpsbrinzkeller

In der Nähe des grossen Klostertors entsteht ein Klosterladen. Nebst Beeren und Kräuter aus dem Klostergarten, findet ihr dort auch Alpsbrinz vom eigenen Klosterkeller und diverse Produkte aus der Zentralschweiz.

Bildung macht den Meister

Ab September 2020 werden im Kapuzinerkloster kulinarische Kurse zu Themen wie «Räuchern mit Kräutern», «Bratwürste sind das neue Edelstück!», «Alpine Käse-Kompetenz» und zu weiteren spannenden Themen angeboten. Dabei könnt ihr alte Produkte wiederentdecken, neu interpretieren oder mit ungewöhnlichen Zubereitungsarten kombinieren. Lasst euch inspirieren!


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Ihre Freizeit verbringt Christina in den Bergen und auf dem Wasser. Die sportliche Innerschweizerin ist auf dem Bike, beim Wandern oder im Winter auf den Telemark anzutreffen. Ob im See, auf dem Segelschiff oder auf einer Wanderung am Wasser; sie liebt das kühle Nass. Ihr Herz brennt für die Region Zentralschweiz, welche sie gerne aufs Neue entdeckt.

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