Über Stock und Stein mit tierischer Begleitung 

Kategorien Allgemein, Natur, Tiere, Uri

Für mich ging es diese Woche hoch über den Urnersee ins Isenthal zu Sanna Laurén von Honigberg.ch und ihren sieben Ziegen. Der Tag war von Anfang bis Ende voll bepackt mit Abenteuern, spannenden Erlebnissen und tollen Gesprächen. Gemeinsam mit Sanna und ihren vierbeinigen Begleitern, wagte ich mich auf ein Ziegentrekking, welches jedes Tierfreundeherz höherschlagen lässt.

Der Bus der Auto AG Uri bringt mich vom Bahnhof Altdorf direkt ins wunderschöne Isenthal hoch über dem Urnersee. Ich bin bis anhin diese eindrucksvolle Panoramastrecke nur mit dem Auto oder Motorrad gefahren, aber mit dem Bus ist es nochmals ein ganz anderes Abenteuer. An den Felswänden entlang schlängelt sich der Bus die Strasse hoch, auf der anderen Seite die wunderbare Aussicht über den strahlend blauen Urnersee. Mir wird wieder mal bewusst, an was für einem tollen Ort ich zuhause bin! Wir erreichen das idyllische Dörfli Isenthal und weitergehts durch enge Passagen zwischen den Häusern. Die Busfahrer der Linie 405 müssen wirklich was auf dem Kasten haben! 
Mein Tipp an euch; Handy wegpacken und die Fahrt geniessen oder besser gesagt bestaunen! 
 

Ich erreiche den Treffpunkt, welchen ich mit Sanna Laurén, Gründerin von Honigberg und Wanderleiterin, vereinbart habe. Kaum aus dem Bus gestiegen, höre ich sie schon nach mir rufen. Und nach ein paar Metern bergauf, sehe ich bereits die ersten neugierigen Blicke der Bergziegen. Ein herrlich lustiges Bild und das in wunderschönster Natur und Berglandschaft. 

Beim Stall angekommen, beginnt die Vorstellungsrunde sowie das Beschnuppern. Die sieben Capra Grigia Ziegen sind fast alle nach finnischen Namen benannt – fast, die älteste Dame der Herde, Mama Donata, bringt etwas italienisches Flair in die nordische Truppe. Übrigens, die Ziegen sind wahre Sprachtalente, denn Sanna spricht mit ihnen Deutsch sowie Finnisch. Als Antwort erhält Sanna jedoch meist trotzdem nur ein «Määh», doch ohne hinzusehen, erkennt Sanna sofort, welche ihrer sieben Ziegen ihr geantwortet hat.  
 

Sanna erzählt mir, während ich die Ziegen bürste, viele interessanten Fakten über die Tiere, ihren Betrieb, warum es sie vor elf Jahren in die Schweiz zog und welche Charaktermerkmale die einzelnen Ziegen haben. Sofort fällt auf, die Ziegen sind sehr menschenbezogen, suchen die Nähe, sind extrem neugierig und können nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Na, da sind sie bei mir an der richtigen Adresse! Als Tierliebhaberin kommt mir die Aufmerksamkeit der hörnigen Vierbeiner gerade recht. Übrigens, die kräftigen Hörner können etwas Angst einflössend sein, die Tiere sind jedoch sehr zutraulich und gehen achtsam mit den Menschen um. Vorsichtig zirkeln sie mit den Hörnern an mir vorbei, achten darauf, dass sie nirgends bei mir hängen bleiben.  
 

Nach dem Kennenlernen der neugierigen Truppe und der entspannenden Fellpflege machen wir uns auf den Weg. Ich habe mich für die Halbtagestour entschieden, um ausreichend Zeit zu haben, die Ziegen besser kennenzulernen – und umgekehrt. Sanna hat mir bestätigt, dass Halbtagestouren oder Ganztagestouren ideal sind, um die Tiere wirklich intensiv zu erleben. Die Rundwanderung führt uns ins Isenthaler Grosstal. Majestätisch thront der Uri Rotstock im Hintergrund. Das Isenthal ist wirklich wunderschön, hier kann man entschleunigen, durchatmen und einfach die wundervolle und ursprüngliche Natur geniessen. Mit den Ziegen ist man etwas langsamer unterwegs, aber ich behaupte jetzt mal, in der heutigen Zeit ist es genau das, was man braucht. Entschleunigen, geniessen und viel Lachen. Und zu lachen, hat man mit der lustigen Truppe definitiv genug!  

Während unserer Wanderung machen wir eine Picknickpause und geniessen die schöne Aussicht. Ich habe die Gelegenheit, mehr über die faszinierenden Capra Grigia Ziegen zu erfahren. Denn die Capra Grigia Ziegen, welche aus vier verschiedenen Tessiner und Bündner Bergziegenarten besteht, stand 1997 kurz vor dem Aussterben. Doch dank dem engagierten Projekt «Capra Grigia» von Pro Specierara konnten sie gerettet werden. 

Sanna erzählt mir von verschiedenen Wanderungen, welche sie bereits mit den Ziegen unternommen hat. Auch musste sie zuerst schon mit der Seilbahn hoch. Wie bitte? Ich fragte mich, ob ich mich gerade verhört habe, doch tatsächlich, Sanna bestätigt mir, dass sie mit den Ziegen ab und zu auch mal ein Seilbähnli besteigt. Und das war der Moment, als meine To-do-Liste um eine Aktivität reicher wurde – «mit Ziegen Seilbahn fahren» notiere ich mir gedanklich auf. 

Nach einer kurzen Rast für Mensch und Tier inkl. wunderbaren Gesprächen setzen wir unseren Weg fort. Unsere Route führte uns weiter durch den malerischen Isenthaler Wald, bevor wir schliesslich zum Stall zurückkehrten. 

Die Ziegen geniessen diese Spaziergänge, den Kontakt zu den Menschen und es ist deutlich zu spüren, dass Sanna und sie ein eingespieltes Team sind. Ihr Umgang und die Art, wie sie mit ihnen kommuniziert, zeigen mir, dass Sanna und die Ziegen eine ganz besondere Verbindung haben. 

Übrigens, nebst Wandererlebnissen mit oder ohne Ziegen bietet Sanna und ihr Partner Markus auch Schnuppertage in der eigenen Imkerei sowie einen Onlineshop für die leckeren Honigprodukte an. Oder möchtest du Sanna und Markus mit den Ziegen unterstützen? Dann werde Tante oder Onkel einer Ziege und lerne deinen Paten bei den beiden jährlichen Treffen besser kennen. 
 


Weitere Informationen & Links

  • Mehr Infos zu den Erlebnissen, über Sanna und Markus und ihre Ziegen erhältst du unter www.honigberg.ch 

Copyright aller Bilder: ©Honigberg.ch / Sanna Laurén 

Gast-Bloggerin: Jana

Jana ist im schönen Urnerland aufgewachsen und erkannte früh ihre Liebe zu Tieren sowie ihre Leidenschaft für das Reisen. Heute entdeckt sie nebst der Zentralschweiz gerne auch die «weite» Welt und ist ständig auf der Suche nach neuen aussergewöhnlichen Abenteuern. Ob mit dem Motorrad, dem Camper oder per Flugzeug, Hauptsache die Natur in Verbindung mit Action und ganz viel neuen Entdeckungen ist mit im Gepäck!

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Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

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