Yaks und Andermatt? Das passt. Die aus dem Himalaya stammenden Tiere fühlen sich im Urserntal sichtlich wohl. Davon überzeugte ich mich gleich selber vor Ort und stattete Baby-Yak Juna einen Besuch ab.
Yaks in Andermatt? Wirklich? Dieser Gedanke ging mir durch den Kopf, als ich das erste Mal von den Tieren im Urserntal hörte. Aber es stimmt tatsächlich. Meine Kollegin Jacqueline und ihr Mann Pascal halten Yaks. Selbstverständlich nicht als Haustiere im eigentlichen Sinn, sondern in einem Stall mit Auslauf im Gebiet Nätschen, etwas oberhalb des Dorfes. Begonnen hat bei den leidenschaftlichen Hobbybauern alles mit vier Mutterkühen und vier Kälbern. Inzwischen ist ihre Herde auf über 30 Tiere angewachsen. Am 3. Mai erblickte das erste Yak-Kälbchen mit Jahrgang 2022 das Licht der Welt. Welche eine grosse Ehre: Ich durfte dem Yak-Mädchen den Namen «JUNA» verleihen. Um zu sehen, ob es auch darauf hört, habe ich ihm einen Besuch in seinem Zuhause abgestattet.
Beim Yak-Gehege schmiegt sich Daisy durch unsere Beine. Jacqueline und Pascal hatten geglaubt es sei eine Katze, als diese ihnen vor einiger Zeit zugelaufen ist. Darum wurde das Tier Daisy getauft. Etwas später stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei Daisy um einen Kater handelt, welcher sich bei den Yaks Zuhause fühlt. Fortan ist er (oder sie?) auch nicht mehr von deren Seite gewichen. Daisy gehört einfach dazu.
Samir ist der Vater von Juna. Eine tierisch starke Erscheinung – mit seinen Hörnern, dem langen Zottelfell und seinem Gehabe. Er markiert sein Revier durch das Vorbeigehen und Rütteln am Gitter. Yaks kämpfen innerhalb ihrer Herde um ihre Rangordnung. Durch dieses Verhalten wird zum Beispiel geregelt, wer zuerst wohin laufen darf, und welches Tier wo im Stall frisst. Grundsätzlich sind die Tiere jedoch sehr zutraulich und neugierig.
Einzigartig sind auch die Geräusche, welche die Tiere von sich geben. Ich würde es zwischen Grunzen und Glucksen beschreiben. Aber so ganz definierbar scheinen mir diese Töne nicht zu sein. Und auch ihre Fortbewegung ist sehr Beobachtens wert. Sie haben ähnliche Gangarten wie die Pferde: Schritt, Trab und sogar Galopp. Ich vermute, Juna wird ihre ersten Freudensprünge gemacht haben, als sie erstmalig die Aussicht über das Urserntal im Aussengehege geniessen konnte.
Jacqueline und Pascal verspeisen mit gutem Gewissen ein Yak-Entrecôte, weil sie ganz genau wissen, woher das Fleisch kommt und sehen diesen Prozess als natürlichen Kreislauf. Und beim Biss in das Yak-Hauswürstchen, welches wir zum Zvieri aufschnitten, wusste ich ganz genau was sie meinen…
Weitere Informationen & Links:
- Erlebnisprogramm mit weiteren tierischen Erlebnissen (zum Beispiel mit «Molly dem Murmeltier» oder «Wildes Urserntal»)
- Andermatt Tourismus
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Hei hei – toll über solche interessanten Geschichten erfahren zu dürfen.
Mehr davon!
Danke Thomas, machen wir gerne.