Der Duft nach Bärlauch im Wald: Dieser gehört zum Frühling einfach dazu. Wie mit dem Kraut mit intensivem Knoblauchduft leckerer Frischkäse hergestellt wird, erzählt Daniel Erni von der Neuen Napfmilch AG in Hergiswil, dem Kräuterdorf am Napf.
Der Bärlauch
Es ist allseits bekannt: Wenn der Duft nach Bärlauch die Wälder übernimmt, dann ist der Frühling ins Land gezogen. Die Pflanze wächst vor allem in Europa und Teilen Asiens und fühlt sich in schattigen und feuchten Wäldern sowie am Rand von Bächen am wohlsten. Die Blätter werden meist etwa im März und April gesammelt.
Zu Beginn mit eingefrorenem Bärlauch
Für die Neue Napfmilch AG aus Hergiswil beginnt die Bärlauch-Saison allerdings schon rund einen Monat früher. Bereits im Februar wird mit eingefrorenem Bärlauch aus dem Vorjahr begonnen, Bärlauch-Frischkäse zu produzieren.
«Sobald der Winter vorbei ist, beginnt der Bärlauch in den Wäldern zu spriessen. Und dann kriegen die Leute auch Lust auf Produkte mit diesem Geschmack», sagt Daniel Erni, Geschäftsführer der Neuen Napfmilch AG. Auch deshalb ist der Frühling die intensivste Saison für sein Unternehmen.
Die Frischkäseherstellung
Um den bekannten Bärlauch-Frischkäse herzustellen, braucht es in einem ersten Schritt herkömmlichen Frischkäse. Diesen stellt die Neue Napfmilch AG das ganze Jahr über her. Erst zum Schluss des Produktionsprozesses wird der Bärlauch hinzugefügt. Dazu wird aus diesem zuerst eine Art Pesto hergestellt, die dann portionsweise zum Frischkäse hinzugefügt wird.
Danach wird der fertig gemischte Frischkäse in 125 Gramm fassende Becher abgefüllt.
Ab etwa Anfang März kommt der Bärlauch-Frischkäse aus Hergiswil auf den Markt. Bis etwa Ende April ist dieser gefragt. Oder wie Daniel Erni sagt: «Ab Ostern lässt die Nachfrage meist etwas nach – ausser, wenn Ostern wie in diesem Jahr so früh ist.» Dies hängt auch damit zusammen, dass der Bärlauch in den Wäldern dann zu gross wird und nicht mehr gepflückt werden kann. Daniel Erni erstaunt es immer wieder, wie sich der Bärlauch ein bis zwei Monate grosser Beliebtheit erfreut und dann wieder verschwindet.
Unmengen von Bärlauchblätter
Um die Nachfrage nach dem Bärlauch-Frischkäse abzudecken, braucht es pro Jahr etwa 150 bis 200 Kilo Bärlauch, so Daniel Erni. Sobald in den Wäldern der frische Bärlauch spriesst, wird dieser deshalb fleissig gesammelt. Dabei sind nicht nur Mitarbeitende tätig, auch benachbarte Bauern, Verwandte und Bekannte packen mit an. «Da braucht es grossen Einsatz von vielen Leuten, damit wir vor allem dann auch für das nächste Jahr genügend Bärlauch zur Verfügung haben.» Denn die Lust nach Bärlauch, die wird ganz bestimmt auch im kommenden Frühling wieder kommen. Daniel Erni: «So wie der Bärlauch immer wieder von selbst in den Wäldern aufkommt, so verhält es sich auch mit der Lust der Leute danach.»
Eine grosse Auswahl an Produkten
Ob Quark, Joghurt, Rahm oder Kefir, Bergmilch, Heumilch, Bio Milch oder Demeter Milch, alle Milch kommt von zufriedenen Kühen aus einem Umkreis von 20 km.
Weitere Informationen & Links:
- Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung erfahren Sie mehr über die Spezialitäten der Neuen Napfmilch AG, ein kleiner Apéro rundet die Führung ab.
- Teilnehmerzahl: 6 bis 25 Personen / Kleingruppen auf Anfrage
- Preis: CHF 12.00 pro Person / mind. CHF 120.00 / Dauer: 90 Minuten
- Wandern im Napfgebiet 8 Wandervorschläge mit Kartenmaterial
- Hergiswil – das Kräuterdorf am Napf
- Betriebsbesichtigungen in der Region Willisau
Gast-Bloggerin: Fabienne Grüter
Fotos: Sarah Kunz-Suppiger, Neue Napfmilch AG und Willisau Tourismus