Dank Schoggi und Gastfreundschaft wieder gesund: Briefe eines Bourbaki-Soldaten (Podcast)

Kategorien Kultur, Luzern, Menschen, Museum / Ausstellung, Regionen

«C’est véritablement le paradis des malades», beschreibt Émile Bellenger die Schweiz. Der Bourbaki-Soldat kam im Winter 1871 als Kriegsflüchtling in die Schweiz und berichtet in Briefen an die Familie in Frankreich von seinen Erlebnissen der damaligen Zeit. Ein Podcast in Zusammenarbeit mit dem Bourbaki Panorama Luzern.

Die Soldaten der Bourbaki-Armee finden Zuflucht in der Schweiz. (Edouard Castres, 1881, Oel auf Leinwand)

«Wie war ich glücklich, die Schweiz zu betreten.» Im Januar 1871 fand Émile Bellenger Zuflucht in der Schweiz. Er war Soldat in der französischen Armée de l’Est, die unter General Charles-Denis Bourbaki in den Jahren 1870 und 1871 im Deutsch-Französischen Krieg gegen die preussischen Truppen und deren Verbündete kämpften. Da die Niederlage drohte, flüchtete die sogenannte Bourbaki-Armee in die Schweiz. Die anfängliche Angst vor dem Unbekannten wandelte sich rasch in Neugier um. Die Schweizerinnen und Schweizer begegneten den lädierten Soldaten mit viel Fürsorge.

Émile Bellenger (1845-1916) im Alter von ca. 20-25 Jahren.

Genau diese packende Geschichte, die sich im Val-de-Travers abgespielt hat, ist in einem Museum auf dem Löwenplatz in Luzern verewigt. Das bekannte Bourbaki Panorama, 1881 als Rundbild erstellt vom Maler Edouard Castres und 10 Malerkollegen, umfasst rund 112 mal 10 Meter. Die Botschaft des Kunstwerks hat kein Verfallsdatum und ist auch nach 150 Jahren noch aktuell. Solidarität und Ausgrenzung beschäftigen unsere Gesellschaft 2022 mehr denn je.

Weitere Infos zum Bourbaki Panorama

Während seiner Zeit in der Schweiz schrieb Émile Bellenger zahlreiche Briefe an seine Familie in Frankreich. Fünf davon stellte der Ur-Ur-Engel des Soldaten, Rémy Bellenger, dem Bourbaki Panorama Luzern zur Verfügung. Auf authentische und sehr emotionale Weise erhalten wir so einen Einblick in die Gefühle der internierten Soldaten von 1871. In meinem neuen Podcast in Zusammenarbeit mit dem Bourbaki Panorama Luzern erfährst du mehr über die geschriebenen Zeilen von Bellenger. Lass dich ins Jahr 1871 entführen und lausche den spannenden und packenden Worten des Bourbaki-Soldaten Émile Bellenger.

Moderation: Franziska Kaufmann. Sprecher Émile Bellenger: Alban Müller.

Prekäre Szenerie in mitten des verschneiten Val-de-Travers. (Edouard Castres, 1881, Oel auf Leinwand)

Bilder: Gabriel Ammon, Aura | Bourbaki Panorama Luzern

Luzerner Museen stellen Trouvaillen vor

Vertreterinnen und Vertreter der Luzerner Museen stellen im Zweiwochen-Rhythmus eine Trouvaille aus ihrem Fundus an Objekten und Geschichten vor. So erhalten Leserinnen und Leser einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen der Museen in der Leuchtenstadt und können sich zudem auf den nächsten Besuch der Ausstellungen freuen.

Hier geht’s zum Blogbeitrag der Luzerner Museen über die Briefe von Émile Bellenger


Weitere Infos und Tipps


Weitere Erlebnisse in den Luzerner Museen

Honigernte bei den Bienen oder Nachtbaden im Sempachersee – solche Abenteuer gehören für Franziska zum Jahresablauf dazu. Mit Hilfe von Bild, Text und Ton berichtet sie gerne über ihre Erlebnisse in der freien Natur und lässt sich dabei von der Schönheit der Zentralschweiz bezaubern.

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