«Mein Traumjob als Skilehrerin»

Kategorien Andermatt, Menschen, Ski / Snowboard, Sport

Beim ersten Schneefall im Herbst, wenn sich die Landschaft und das Dorf langsam in ein märchenhaftes weiss verwandeln, da weiss ich, dass die schönste Zeit im Jahr beginnt. Meine Leidenschaft fürs Skifahren habe ich vor 5 Jahren zu meinem Beruf gemacht.

Ob Privat- oder Gruppenunterricht mit Einsteigern oder Fortgeschrittenen, als Skilehrerin ist jeder Tag ein neues Abenteuer. Die unterschiedlichen nationalen und internationalen Gäste versprechen täglich neue Erlebnisse und tolle Begegnungen. Anderen Menschen das Skifahren beizubringen, und die Leidenschaft zu teilen, über die schönen Pisten von Andermatt zu gleiten, macht mir grosse Freude. Natürlich bin ich auch immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert, denn nicht jedem fallen die ersten Meter im Schnee leicht.

Emotionaler Saisonstart

Ich kann mich noch gut an meine erste Schülerin dieser Saison erinnern. Fatima hatte noch nie zuvor Schnee gesehen und war vom Anblick der eingeschneiten Berghänge überwältigt. Sie griff neben der Talstation nach einem Schneehaufen und schreckte zurück. «Das ist ja kalt!», sagte sie und grinste. In der Mittelstation angekommen, schnallte sie sich das erste Mal Skier an die Füsse und nach einigen Schritten auf flachem Gelände stieg sie voller Stolz auf den kleinen Zauberteppichlift. Sie gewöhnte sich erstaunlich schnell an ihre Ausrüstung sowie die ungewohnte Körperhaltung. Kurz vor der ersten Pause beherrschte sie das Bremsen im Pflug schon äusserst gut, und wir konnten uns den Übungen zum Kurven fahren widmen.

Nach dem deftigen Käsefondue zum Mittagessen wagten wir zusammen die Talabfahrt vom Nätschen bis nach Andermatt. Unfassbar, wie gut sie mit kleinen Kurven den Berg hinunterfuhr. Plötzlich strahlte sie mich an und musste schmunzeln. «Weisst du Sarah, hier liegt überall Schnee und bei mir in meiner Heimat überall Sand». Wir mussten beide herzhaft über diesen doch sehr konträren Vergleich lachen.

Nach zwei Abfahrten, und kurz vor Ende des Unterrichts genehmigten wir uns beide noch einen Tee auf der Terrasse. Da erzählt mir Fatima, dass sie wieder in die Schweiz kommen möchte, um ihre Skikünste zu verbessern. Am liebsten wieder nach Andermatt. 😊

Spielerisch Skifahren lernen

Die meisten Kinder besuchen in der Skischule den Gruppenkurs. Spielerisch und mit gleichaltrigen «Gspändli» lernen die Kinder das Skifahren im Vorbeigehen. Gerne erinnere ich mich besonders an einen meiner Gruppenkurse mit vier Mädels und drei Jungs.

Von Montag bis Freitag trafen wir uns jeden Morgen um 09.45 Uhr bei der Talstation beim Nätschen. Zuerst einwärmen, danach Skiübungen und zwischendurch immer mal eine Fahrt zum Quatsch machen. Während dieser Fahrten durften die Kinder abwechslungsweise den Skilehrer oder die Skilehrerin spielen und den Weg bestimmen. Zum Mittagessen stehen Spagetti oder Pommes frites mit ganz viel Sirup zuoberst auf der Liste. 😊

Wir übten auch immer wieder, über kleine Schanzen zu springen. Als ich gerade dabei war, den Kindern zu zeigen, wie das am besten geht, geriet ich in der Luft ins taumeln und flog unkontrolliert in den nächstgelegenen Schneehaufen. «Wir haben nichts mehr von dir gesehen», erzählten mir die Kinder etwas schockiert als sie mich aus dem Schneehaufen buddelten. «So sollte man es eben nicht machen», entgegnete ich den verwunderten Kindern. Nach dem kleinen Schockmoment mussten wir uns alle krümmen vor Lachen. Das war ein Spass! Auch den Skilehrern kann mal so etwas passieren.

Trotz des miserablen Wetters mit Sturm und den damit zusammenhängenden Ausfällen der Bergbahnen hatten wir am letzten Tag grossen Spass. Nichts konnte uns aufhalten!

Tipp:
Gutsitzende Skischuhe sind das wichtigste beim Skifahren. Vor allem sollen die Skischuhe nicht zu gross sein. Dies kann dazu führen, dass man in Rücklage fällt und die Kontrolle über den Ski verliert.


Weitere Links und Tipps


Gast-Bloggerin: Sarah Rohrer, Andermatt-Urserntal Tourismus.

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Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

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