Zu Besuch bei Pia – Hüttenerlebnis im Winter

Kategorien Andermatt, Menschen, Regionen, Ski / Snowboard, Sport, Uri

Eine Hüttenübernachtung ist auch im Winter ein starkes Erlebnis. Felle montieren, Skier an und los geht’s auf die Rotondohütte auf 2’570 m ü. M. in der Ferienregion Andermatt.

Vorfreude ist die schönste Freude

Im August haben meine Arbeitskolleginnen Lisa, Fränzi und ich an einem lauen Sommerabend nach der Arbeit die Wanderschuhe geschnürt und Pia besucht. Sie ist seit 7 Jahren Hüttenwartin der Rotondohütte und Gesicht unserer aktuellen Winter-Kampagne mit Schweiz Tourismus in Deutschland. Das Video lädt zum Träumen ein. Mein Ziel ist gesetzt, ich möchte Pia auch im Winter auf ihrem geliebten «Hüttli» besuchen. Nach einer intensiven Terminfindungsphase ist es entschieden, meine Kollegin Tatjana und ich werden Ende März das Abenteuer gemeinsam angehen.

Vollbepackt aber gut gerüstet

Die Matterhorn Gotthard Bahn bringt uns an einem spätwinterlichen Sonntagmorgen bequem nach Realp auf 1’538 m ü. M., dem Ausgangspunkt unserer Tour. Die Rucksäcke sind rappelvoll beladen mit der Touren-Sicherheitsausrüstung, Fellen, Harscheisen, einer kleinen Apotheke, gefüllten Lunchsäckli, Getränken und ein paar Sachen für die Übernachtung. Des Weiteren sind auch Kleider-Optionen für den Zwiebel-Look mit Primaloft- und Hardshell-Jacke, Mütze, Stirnband, dünnen und dicken Handschuhen gepackt. Die Helme inklusive Skibrille finden glücklicherweise aussen an den Rucksäcken Platz. Abstriche beim Packen machen wir bei Spielen (wir Vertrauen auf Pias Hüttenausstattung) und einer Polaroid-Kamera, digitale Erinnerungsstücke werden ausreichen müssen. Nach einem kurzen Fussweg vom Bahnhof Realp bis kurz nach dem Depot der Dampfbahn-Furka Bergstrecke heisst es Felle an die Skier, LVS ein, Sonnenbrille montieren, die äusserte Kleider-Schicht ausziehen und los geht’s.

Die Sonne lacht

Von Realp laufen wir durch das Witenwasserental Richtung Oberstafel. Von der Hinteren Schweig an ist der Hüttenweg mit Stangen markiert. Der Weg zieht sich über knapp 8 km Länge, ist aber technisch wenig schwierig und relativ lawinensicher, was bei den aktuellen Temperaturen und der Gefahr von Nassschneelawinen wichtig zu beachten ist. Im Sommer kann der Hütten-Zustieg mit einer Fahrbewilligung für die Witenwasserenstrasse bis Oberstafel abgekürzt werden.

Hie und da ein freundlicher Schwatz mit anderen Tourengängern, wie auch kürzere und längere Verschnaufpausen mit Picknick dürfen nicht fehlen. Das Wetter ist uns mit warmen Temperaturen, Sonnenschein und blauem Himmel wohlgesinnt. Ab Oberstafel erwartet uns ein letzter Anstieg. Gemächlich, Schritt um Schritt nehmen wir diesen in Angriff. Schon bald ist Pias Hüttli in Sichtweite und uns «gluschtet» es nach etwas Feinem auf der Sonnenterasse.

Start des ausgeschilderten Zustiegs ab Schweig.
Finaler Anstieg ab Oberstafel.

Hüttenleben

Gesagt getan, nachdem wir uns im gemütlichen Schlafgemach eingefunden und trocken angezogen haben, erwartet Tatjana eine warme Schoggi und mich ein feiner Hauskaffee, geteilt wird ein Stück saftiger Schoggikuchen. Pia nimmt sich die Zeit für ein gemeinsames Anstossen und Gespräch.

Genuss und Ausblick auf der Terrasse.

Schon bald steht der nächste Programmpunkt auf der Agenda mit einem feinen 3-Gang-Menü welches Suppe, Pasta-Gemüseeintopf und eine Creme mit Früchten beinhaltet. Nach dem Essen enttäuscht uns die Spieleauswahl nicht. Wir entscheiden uns für ein Brändi Dog, welches definitiv keinen Platz in unserem Gepäck gefunden hätte. Zwei uns noch unbekannte Hüttengäste werden auf uns aufmerksam und fragen ob sie zur Brändi Runde dazu stossen können, Saskia und Michi. Nach drei Runden und einem Siegeszug von Team Michi und Nina macht sich in der Hütte langsam Aufbruchsstimmung in Richtung Bett breit. Nachdem wir unsere Rechnung beglichen haben, geht’s in die Heia.

Sulz oder Firn

Unsere Pläne für den nächsten Tag haben wir offengelassen. Die Rotondohütte gilt als Toureneldorado. Unsere «Gspändli» vom Vorabend nutzen sie beispielsweise als Verlängerung der bekannten 5-tägigen Urner Haute-Route, sie machen sich auf in Richtung Albert-Heim-Hütte mit dem Endziel Engelberg. In Verbindung mit Hütten im Bedretto- oder Binntal sind im Furkagebiet verschiedenste Mehrtagestouren möglich oder auch Gipfelziele wie der Pizzo Lucendro oder Pizzo Rotondo locken. Unsere Beine haben die rund 1’000 Höhenmeter vom Vortag nicht ganz kalt gelassen und wir entscheiden uns nach einem feinen Frühstück und herzlichen Abschied von Pia für eine gemütliche Abfahrt. Da wir nicht wirklich auf die Sonne und den Sulz warten, geht auch diese spürbar in die Beine. Das wichtigste nach einer Tour haben wir erreicht – gesund und verletzungsfrei unten angekommen, eine kleine Auszeit vom Alltag gegönnt und tolle Erinnerungen mitgenommen. Merci Tatjana und Pia!

Unsere Tipps zum Schluss

Tatjana: Auch der Hals will gut mit Sonnencreme bestrichen werden.

Nina: Die Hüttenvielfalt im Urner Ober- wie Unterland lässt sich im Sommer wunderbar mit dem Urner Hütten-Pass erkunden. Hütten besuchen, Stempel sammeln und gewinnen!

Mit Pia vor der Rotondohütte.

Gast-Bloggerin: Nina Regli, Andermatt-Urserntal Tourismus

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