Tiramisu – but make it local

Kategorien Allgemein, Kulinarik, Tradition, Willisau

Ich bin ja bekanntlich ein süsser Tiger mit dem Orientierungssinn einer Seegurke. Der Orientierungssinn kommt bei meiner nächsten Challenge aber zum Glück nicht so zum Tragen. Viel mehr wird meine innere Pâtissière gefordert, denn ein Tiramisu mit den bekannten Willisauer Ringli steht auf dem Menüplan. Ob das nur gut geht…

Hart, rund & mit dem Ellbogen bezwingbar

Die charakteristischen, runden Kekse mit dem Loch in der Mitte kenne ich noch aus meiner Kindheit. Dass zum korrekten Zerbrechen der harten Ringli aber nicht die Zähne, sondern der Ellbogen das Werkzeug meiner Wahl sein sollte, habe ich bis zur Recherche dieses Beitrages nicht gewusst. Gebäcke mit Löchern sind ja von Natur aus schon sehr episch. Mensch denke an Bagel, Donuts oder Gugelhupfe. Kein Wunder wurde das Willisauer Ringli also ins Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz aufgenommen. Die Ringli dürfen seit dem Gerichtsbeschluss von 1977 auch nur im Städtchen Willisau produziert werden. Neben den lokalen Bäckereien und Confiserien passiert die Magie vor allem in der “Ringli-Fabrik” der Firma HUG AG.

Ran an den Schwingbesen

Mit den Zutaten Zucker, Wasser, Mehl, Zitronen, Orangenschale, Honig und Salz (die genaue Mischung ist geheim und könnte ich dir eh nicht auswendig wiedergeben) eignen sich die Guetzli wunderbar für die Zubereitung von leckeren Desserts. Und was gibt es Himmlischeres als ein luftiges Tiramisu? Eben. Ein Tiramisu macht aufgrund meiner italienischen Wurzeln gleich dreifach Sinn. Der Espresso fliesst quasi durch meine Adern, mein Knochenmark besteht aus Mascarpone und mein Hirn ist in letzter Zeit eh so Matsch, wie eingeweichter Löffelbiskuit. Passt also.

Für das Willisauer-Ringli-Tiramisu habe ich zwei Rezepte aus dem Internet kombiniert und während dem Entstehungsprozess noch bizzli laila-like improvisiert. Den Amaretto habe ich passend zur Willisau Thematik mit Willisauer Ringli Likör ausgetauscht. Auch wenn ich oben gross mit Mascarpone angegeben habe, habe ich mich für eine leichtere Variante mit Joghurt entschieden. Und den Löffelbiskuit habe ich auch kurzerhand mit Willisauer-Ringli-Stückchen ersetzt. Vom klassischen Tiramisu ist also nicht mehr wirklich viel übrig.

Zutaten:

  • 200g Willisauer Ringli
  • 100 ml Espresso
  • 3 EL Willisauer Ringli Likör.
  • 400 g Joghurt
  • 200 g aufschlagbare Sahne
  • 1 TL Zimtpulver
  • 0.5 Zitrone (Abrieb)
  • ungesüßtes Kakaopulver zum Bestäuben
  • Puderzucker nach Geschmack

Zubereitung

  1. Espresso kochen, abkühlen lassen und mit Willisauer Ringli Likör vermischen.
  2. Für die Creme Joghurt in eine Schüssel geben. Sahne aufschlagen und vorsichtig unter den Joghurt heben. Frischen Zitronenabrieb und Zimt dazugeben und unterrühren. Je nach Geschmack noch ein wenig Puderzucker dazusieben und vermengen, bis die Creme süß genug ist.
  3. Wenn alles bereit ist, geht es ans Schichten. Willisauer-Ringli zerbrechen (mit dem Ellbogen natürlich) und auf dem Grund des Glases verteilen. Espresso-Likör-Mischung drüber geben. Anschließend Creme darauf verteilen und alles wieder von vorn beginnen, bis die Form gefüllt ist. Zum Schluss grosszügig mit Kakaopulver bestäuben.
  4. Das Tiramisu im Kühlschrank über Nacht ziehen lassen.
  5. Geniessen

Finale Geschmacksprobe

Die Willisauer Ringli verleihen dem luftigen Dessert den gewissen Biss und zaubern aus dem italienischen Klassiker eine erfrischend neue Innerschweizer Alternative. Der Joghurt verschafft dem Tiramisu die nötige Leichtigkeit, womit sich das Glas quasi von selbst auslöffelt und der Willisauer Ringli Likör macht die ganze Chose einen Tick süsser (es hat ja abgesehen vom optionalen Puderzucker keinen Zucker drin). Fazit: Tiramisu mit Willisauer Ringli – kann mensch durchaus machen.


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1 Gedanke zu „Tiramisu – but make it local

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