Pilgern … auf dem Weg zu Bruder Klaus
Kategorien Allgemein, Menschen, Museum / Ausstellung, ObwaldenOstern, das grösste christliche Fest kündet sich an und mit Ostern der Pilgertag zu Bruder Klaus. Seit Jahren unser Osterziel mit Freunden. Frühlingsfrische Wiesen grüssen entlang dem Bruderklausenweg von Stans in den Ranft.
Seit Jahrhunderten gehen Menschen jahraus jahrein auf dem historischen Pfad von Stans in den Ranft. Auch Heimo Amgrund im Dezember 1481. Er vertraute darauf, dass Bruder Klaus die zerstrittenen Eidgenossen an der Tagsatzung einen könne. Eine Tafel am Stanser Pfarrhaus erinnert an den denkwürdigen Friedensakt des Ranfteremiten. Der «Friede von Stans» (Stanser Verkommnis) prägt das Zusammenleben und -wirken der Schweizer Kantone bis heute. Mehr noch: die Friedensbotschaft aus dem Ranft strahlt aus – weltweit.
Der Fussweg zwischen dem Nidwaldner Hauptort Stans und dem Ranft wurde 1981 zum 500. Gedenken an das Stanser Verkommnis offiziell als Bruderklausenweg eingeweiht und dem Radbild von Bruder Klaus gekennzeichnet. Die Strecke führt entlang dem Jakobsweg. Mit uns unterwegs ist auch Josette, auf ihrer ersten Etappe nach Compostela.
Wie jedes Jahr, geht’s nicht ohne Halt beim Hof Murmatt, ob dem Allweg. Der hübsche Hof Kiosk von Anita z’Rotz direkt am Weg lockt mit Sirup, Most, Kaffee und hofeigenen Würsten… das Wanderherz hüpft.
Zum 600. Geburtsjahr von Niklaus von Flüe 2017 hat die Pfarrei Ennetmoos den Besinnungsweg mit sechs Tafeln zum Leben und Wirken von Bruder Klaus installiert. Impulse laden ein, über den Friedensstifter aus dem Ranft und seine Bedeutung heute nachzudenken.
Mittagsrast mit Spassfaktor. Alle Jahre sind wir im «Pilgerstibli» eingekehrt. Doch seit Corona ist der heimelige Zwischenhalt bei St. Antoni wohl für immer geschlossen. Schade drum. Der «Mittagskafi» muss bis Bethanien warten. Dafür laden trockene Buchenblätter zum wohligen Bad im Laubhaufen ein.
«Er isch iisärä einä». Bruder Klaus begleitet uns auf der ganzen Wegstrecke. Da auf einem «Helgästeckli», dort an einem Bauernhaus, hinter Gittern mit einem neckischen Engel und Christus am Kreuz, an Brunnen, im Brückengiebel, in Kapellen und auch in der Wohnhöhle von Bruder Ulrich im Mösli.
Idyllisch liegt die Kapelle im Mösli auf der Kernser Seite der Melchaa. Hier machen wir einen letzten Halt vor dem Abstieg in den Ranft. Mit Einwilligung von Bruder Klaus liess sich Bruder Ulrich aus Memmingen 1469 beim Mösli nieder. Die Kapelle ist eines der sehenswertesten spätmittelalterlichen Bauwerke Unterwaldens. Sehenswert sind die Tafelbilder aus dem 18. Jh. mit Darstellungen aus dem Leben von Ulrich, sowie einer der mutmasslich frühesten Abbildungen von Dorothee Wyss.
Das Ziel vor Augen. Über die Melchaa kommen wir in den Ranft. Ein Ort, authentisch und echt wie einst, untrennbar verbunden mit Bruder Klaus. Hierhin zog er sich nach erfolgreichem Leben in Gesellschaft und Politik zurück, betete, dachte nach und wurde zum vielbesuchten Ratgeber und Friedensstifter.
Im Ranft brennt das Friedenslicht aus Bethlehem das ganze Jahr. Alle Jahre wieder wird das kleine Licht der Hoffnung in der Unteren Ranftkapelle im Advent neu endzündet. Auch wir verweilen hier, gestärkt von der Kraft aus dem Ranft, unserer Freundschaft und dem Pilgertag zu Bruder Klaus.
Weitere Informationen & Links
- Wegbeschreibung Bruderklausenweg
- Pilgerwege rund um den Ranft
- Stadtspaziergang «Auf den Spuren von Niklaus von Flüe in Luzern» und weitere Führungen
Der Tipp, für alle, die gerne in einer Gruppe unterwegs sind:
- Pilgerwanderung «unterwegs für den Frieden … mit Bruder Klaus», 2.-4. Juni 2023
Gast-Bloggerin: Doris Hellmüller
Eine Thurgauerin zuhause in Nidwalden. Sie liebt die Natur und Kultur, ist gerne unterwegs zu Fuss und auf dem Velo. Als Geschäftsführerin des «Förderverein Niklaus von Flüe und Dorothee Wyss» hält sie mit ihrem Team die Erinnerung an Bruder Klaus und Dorothee Wyss wach. bruderklaus.com
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