Kopf auslüften auf dem Napf

Kategorien Natur, Wandern, Willisau

Der Napf ein Kraftort? Auch Skeptiker werden den wohltuenden Effekt spüren, den eine Wanderung auf den Napf mit sich bringt.

Heute bin ich reif für den Gipfel! Ich sehne mich nach Natur und Weitsicht, habe jedoch keine Lust auf Schlange stehen am Bähnli und lange Anreise. Da kommt die Idee mit dem Napf wie gerufen. Mit dem Auto fahre ich zuerst nach Willisau, von dort aus führt die Strasse stetig dem Bach Wigger entlang durch das Kräuterdorf Hergiswilbis zum Parkplatz Wigerenhütte. Dort angekommen, entscheide ich mich für die kurze und direkte Route, welche von der Nordseite des Napfs her zum Gipfel führt.

Beim Parkplatz Wigerenhütte

Aufstieg

Der Weg führt im stetigen Hin und Her durch den Wald und mit jedem Schritt spüre ich, wie ich entspannter und gutgelaunter werde. Ich hänge meinen Gedanken nach und frage mich, ob dies wohl der Effekt des – Achtung Modewort – Waldbadens ist? Egal wie man es nennt, es tut einfach gut durch den Wald zu wandern und den Vögeln zuzuhören. Und, schon fast kitschig, höre ich auch noch von weit her Alphorn-Töne. Wenn das keine Heimatgefühle weckt!

Zwischen den Bäumen leuchtet die Nagelfluh

Gipfel

Es ist ein schöner Moment und grosses Kino, wenn nach der letzten Kehre der Blick auf die imposanten Berner Alpen frei wird. Es beeindruckt mich immer wieder, wie auf dem nur 1406 M ü M hohen Napf ein Rundumpanorama möglich ist. Geologen könnten mir dies wohl ausführlich erklären, mir reicht es zu wissen, dass es etwas mit Ur-Aare und Nagelfluh zu tun hat und es dadurch ein toller Aussichtspunkt ist. Dank der Panoramatafel, auf welcher alle Berggipfel eingezeichnet sind, weiss ich nun auch, wo genau die Jungfrau mit dem Mönch liegt….

Unterhalb des Gipfels öffnet sich schon der Blick nach Norden
Aussicht vom Gipfel auf die Pilatuskette (links) und andere Kollegen

Auch wenn sich an einem schönen Wochenende viele Wanderer auf dem Gipfel tummeln, stört es mich nicht. Das liegt wohl an der entspannten Stimmung. Alle welche oben sind, haben den Weg aus eigener Kraft geschafft und sind dementsprechend zufrieden mit sich und der Welt. Dies macht wohl auch den Reiz und die Anziehungskraft des Napfs aus. Nach einem kühlen Bier und einem Nussgipfel im Berghotel Napfgeht es weiter. Da ich ungern zweimal denselben Weg gehe, wähle ich die Route Richtung Osten über die Stächelegg. Einige freundliche Ziegen stehen im Weg und glotzen mich neugierig an. Diverse Rassen sind vertreten, ich erkenne die Toggenburger Ziege und die Gämsfarbige Gebirgsziege, weiter reicht mein Ziegen KnowHow leider nicht.

Sagenumwoben

Bei der Stächeleggflue wage ich einen Blick hinunter ins Änziloch. Dank dem Film «Die Kinder vom Napf» erlangte dieser sagenumwobene Felsenkessel nationale Berühmtheit. Die Bewohner des Napfgebietes erzählen sich heute noch all die gruseligen Sagen um den Türst, die Sträggele und die verlorenen Geister, welche im Änziloch hausen. So sagt die Legende, wenn wieder mal ein kräftiges Gewitter über den Napf zieht, dies seien die Verwünschten, welche Funken schwitzen und Donner husten.

Der Rand des Änziloch, näher getraute ich mich nicht…

Abstieg

Bei der Alpbeiz Stächelegg führt der Weg talwärts wieder in nördlicher Richtung einem bequemen Forstweg entlang. Schon bald taucht die Chrotthütte auf, diese gehört der SAC Sektion Napf und ist jeden Sonntag von 09 – 17.00 Uhr bewartet. Im November finden dort jeweils die beliebten Sagenabende , organisiert vom Kräuterdorf Hergiswil, statt. Nach gut zehn Minuten bin ich wieder beim Parkplatz. Voll guter Energie mache ich mich wieder auf den Heimweg.

Mitbringsel

Im Städtli Willisau lege ich noch einen kurzen Stopp ein, um die Daheimgebliebenen mit einem Päckli Willisauer Ringli zu überraschen. Es macht eh Freude noch ein wenig durch die pittoreske Altstadt zu Bummeln. Noch ein kleiner Tipp: Von Mai bis Oktober findet jeden ersten Samstag im Monat eine öffentliche Stadtführungstatt.

FAZIT

Der Napf ein Kraftort? Für mich ganz klar ja. Einfach, weil ich nach der Wanderung immer zufrieden und im Einklang bin und mir vornehme, bald wieder mal raufzugehen. Da der Weg nicht zu schwierig ist, gerne auch zu den verschiedensten Jahres- und Tageszeiten.


Infos und Tipps


Anna lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Luzern und ist am liebsten draussen in der Natur oder im Garten. Ob zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs, Hauptsache der Weg ist noch ein wenig wild und ursprünglich. Durch ihre Arbeit bei Willisau Tourismus hat sie die Napfberglandschaft kennen und lieben gelernt.

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