Das ehemalige Kapuzinerkloster in Stans, Nidwalden beherbergt heute das CULINARIUM ALPINUM. Ein ehemaliges Kloster, das 2020 renoviert und als Restaurant, Herberge und Zentrum für das kulinarische Erbe der Alpen wiedereröffnet wurde.
Die Verbindung zwischen heute und damals
Die Renovierung orientiert sich am Leben der Kapuziner, einem bescheidenen und bodenständigen Orden. So erstrahlt das Kloster in seiner Schlichtheit. Alles, was bleiben konnte, wurde erhalten, teilweise restauriert und wieder in Betrieb genommen.
Das Herbergszimmer
Beim Betreten des Zimmers fühle ich mich sofort wohl in der warmen, schlichten Gemütlichkeit. Die Wände sind in einem zarten, beruhigenden Grün gestrichen, einer Farbe, der man im Kloster immer wieder begegnet. Das Herberge Zimmer ist praktisch, schlicht und stilvoll eingerichtet mit einem bequemen Boxspringbett, einer praktischen Garderobe, die von einem örtlichen Schreiner angefertigt wurde, und einem eleganten Schreibtisch. Der Fernseher ist ein Fernglas.
Ich richte mich ein, öffne die Fenster und geniesse das herrliche Panorama: Buochserhorn, rechts davon thront der Brisen noch mit Schnee und links die Schwyzer Berge: von der Rigi bis zu den beiden Mythen. Fasziniert betrachte ich den über 100-jährigen Mammutbaum vor dem Kollegium St. Fidelis ebenso die Essbare Landschaft und die Hochbeete.
Die Essbare Landschaft
Auch der Klostergarten wurde umgestaltet – zur heutigen Essbaren Landschaft. Rund um das Kloster wurden 250 verschiedene Obst- und Beerensorten sowie ein aussergewöhnlicher Kräutergarten angepflanzt. Wie ich beim Rundgang erfahre, will man mit der Essbaren Landschaft alte Pflanzen- und Obstsorten erhalten und die Biodiversität fördern. Der Garten soll einerseits eine Art Muttergarten der Zukunft und andererseits ein öffentlicher Ort der Begegnung werden. Ich lerne viel über die QR-Codes, mit denen die einzelnen Pflanzen beschriftet sind, und über die Audioguides. Schon mal einen 200 Meter langen Birnbaum gesehen? Oder einen Garten mit über 250 verschiedenen Obst- und Beerensorten?
Alpsbrinzkeller und Klosterladen
Auf meiner Erkundungstour durch das Kloster komme ich auch am Klosterladen mit all seinen regionalen Köstlichkeiten vorbei. Ideal, um etwas für die Daheimgebliebenen zu kaufen. Und auf dem Rückweg zum Restaurant entdecke ich den Alpsbrinzkeller mit seinen grossen Laiben. Dieser Keller wird sicher eine Attraktion am kommenden Säumerfest in Stans sein (18. – 20. August 2023).
Das Abendessen – Die Überraschungstavolata
Beim Abendessen im ehemaligen Refektorium komme ich definitiv nicht zu kurz: Ich entscheide mich für die Überraschungstavolata – die Küche serviert mir Kreationen quer durch die Tageskarte. Diese richtet sich täglich nach den Lieferungen und Ernten der lokalen Produzenten, was geliefert werden kann, wird verkocht. Saisonaler geht es nicht.
Auch hier sehe ich die Einrichtung der Kapuziner: Die Lampen sind die, die schon bei den Kapuzinern leuchteten, der Boden wurde nur abgeschliffen und die Tische der Kapuziner wurden restauriert und wieder in die Mitte des Restaurants gestellt.
Die Nacht und das Klosterzmorge
Müde von den vielen Eindrücken falle ich ins Bett und schlafe bei der Ruhe sofort ein. Am nächsten Morgen geniesse ich das Klosterzmorge. Hier gibt es verschiedene selbstgemachte Konfitüren, das hauseigene Klosterbrot (Sauerteigbrot) sowie selbstgemachtes Granola und einheimisches Obst. Alles, was mein Herz begehrt.
Was für ein Start in einen vielversprechenden Tag!
Weitere Links und Tipps
Gast-Bloggerin: Marina, 36 Jahre aus Luzern