
Es herbstelet und Hinweise zu Wildgerichten mehren sich. „Wild“ bezeichnet Fleisch und Geflügel, das in freier Wildbahn vorkommt. Es erfreut sich grosser Beliebtheit. Auf der Klewenalp kann man vom Heitliberg den Jäger bei der Jagd zuschauen und in einem der nahen Gasthäuser die leckeren Gerichte mit den klassischen Beilagen kosten.

«Waidmannsheil» – die Jagd ist sinnvoll
Wir meinen, die Jagd ist ein sinnvolles Instrument zur Wildtierregulierung, zur Nahrungsmittelversorgung und zur Pflege des Waldes – Gegner erachten die Jagd als fragwürdigen Freizeitspass mit negativen Auswirkungen auf die Tiere und die Natur. Für uns sind Jäger Naturfreunde, die viel Zeit aufwänden, um die Wildtiere zu hegen und zu pflegen. Denn Jäger regulieren die Tierpopulationen, um übermässiges Wachstum zu verhindern und Schäden an Wald und Landwirtschaft vorzubeugen.
«Hegen und pflegen» – die Jäger nehmen es ernst
Hegen und pflegen bedeutet, dass Jäger sich aktiv um die Erhaltung von Wildbeständen und deren Lebensräumen kümmern, um ein Gleichgewicht in der Natur zu gewährleisten. Die Schaffung von Feuchtbiotopen oder von Wildäckern und -wiesen, das Anpflanzen von Hecken aber auch die Rettung von Wildtieren während der Ernte (z.B. Rehkitzrettung mit Drohnen) sind wichtige Massnahmen, um die artgerechte Entwicklung und Verbreitung der Wildtiere zu sichern und die Biodiversität zu fördern.
Patentjagd in Nidwalden – die Jagd ist geregelt
Der Begriff „Wild“ bezeichnet Fleisch und Geflügel, das in der Regel in freier Wildbahn vorkommt. Anfang September gehen die Jäger und Jägerinnen auf die Hochjagd (Rothirsch, Gämse und andere). Im kantonalen Jagdgesetz (NG 841.111) sind die Ausübung der Jagd, die Kontrolle sowie die Hege und Pflege genau geregelt. Nebst der Hochjagd kennen wir in Nidwalden die Niederjagd, die Winterjagd und die Nachjagd.
Wildfleisch ist fettarm und kalorienarm
Liebhaber schätzen am Wildfleisch das besondere Aroma. Es ist ein vitamin- und mineralstoffreiches Naturprodukt und frei von jeglichen Medikamenten. Wildfleisch ist aber auch gesund, weil es fettarm, proteinreich, reich an B-Vitaminen, Eisen, Zink und Selen ist, sowie ein günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren aufweist. Die saisonale Verfügbarkeit führt zu traditionellen Wildgerichten, bei denen das Fleisch oft mit Früchten (z.B. Preiselbeeren, Rotweinbirne oder -apfel, Maroni), Apfelrotkraut, Pilzen und Nüssen kombiniert wird. Typische Wildgerichte sind Rehrücken, Hirschgulasch (Pfeffer), Wildgeschnetzeltes oder Schnitzel und Entrecôte ergänzt mit hausgemachten Spätzli oder Steinpilzkroketten. Dazu passen besonders Schweizer Rotweine wie Pinot Noir, Cornalin oder Humagne rouge.



Aussichtspunkt Heitliberg zum Beobachten
Bis zur Klewenalp lassen wir uns mit der Seilbahn befördern. Von dort geht es anfangs hinunter zur Alp Staffel, wobei man hier an der Westflanke des Klewenstocks wandert. Kurz nach der Alphütte steigen wir entlang dem markierten Weg hinauf auf das Gipfelziel, den Heitliberg, dessen Gipfel mit einem Tisch und Bänken auf den Wanderer wartet. Von hier aus kann man die Jäger bei der Jagd am Schwalmis und im Brisengebiet beobachten. Es ist eine sehr schöne Wanderrunde, selbst wenn das Wetter nicht so gut ist.

Weitere Wandervarianten:
- Bärenfallen, Musenalp, Bleikigrat, Buochserhorn und retour auf Klewenalp
- SAC Brisenhaus, Glattigrat, Brisen, Haldigrat und retour auf Klewenalp
- rund um den Klewenstock (Alpenblumenweg), Stollen (Aussicht)

Weitere Informationen & Links:
- Kanton Nidwalden – Jagd
- NG 841.111 – Jagdbetriebsvorschriften 2025 – Kanton Nidwalden – Erlass-Sammlung
- Patentjägerverein Nidwalden – hegen und pflegen
- Zahlen und Fakten
- Speisen & Genuss | Rössli Beckenried
- Speisen & Genuss | Alpstubli Klewenalp
- Berggasthaus Tannibüel Klewenalp
- Heitliberg 1778m – Tourenberichte und Fotos [hikr.org]
- Kulinarische Herbsterlebnisse in Nidwalden
Gast-Blogger: Josef Lussi-Waser. Aufgewachsen in Oberdorf NW als Bauernbub absolvierte er zuerst die Lehre zum Landwirt EFZ, besuchte später das Landwirtschaftliche Technikum in Zollikofen (Ing. HTL) und arbeitete anschliessend als GF-Stv in einer LANDI sowie als Verkaufsleiter Schweiz bei einem der bekanntesten und grössten Landmaschinenhersteller in der Schweiz. Vor bald 30 Jahren zog es ihn in die Gastronomie – seither sind er und seine Frau Christine die Gastgeber in vier Betrieben in Beckenried. Selber kein Jäger unterhält er als Naturliebhaber sehr gute und erfolgreiche Kontakte zu den heimischen Jägern von Nidwalden und Uri – von hier bezieht er für seine Betriebe auch das meiste Fleisch für die Wildsaison.