Aussichtsreiche Frühlingswanderung in Isenthal

Kategorien Natur, Uri, Wandern

Der Kanton Uri ist eine Destination, die ich noch nicht so gut kenne. Deshalb bin ich heute mit Sanna Laurén unterwegs. Die gebürtige Finnin lebt seit 2012 in der Schweiz. Berge und Tiere sind Sannas grosse Leidenschaft und sie kennt sich bestens in der Region aus. Als professionelle Wanderleiterin mit eidgenössischen Fachausweis bietet sie geführte Touren in Kleingruppen an, die dich an wunderschöne Orte in der Zentralschweiz bringen. Jetzt im Frühling sind noch nicht so viele Routen schneefrei. Sie hat mir deshalb die Rundwanderung auf dem Urner Mundartweg empfohlen. Diese Tour ist die perfekte Gelegenheit, um das Frühlingserwachen in der Natur zu geniessen. Mit etwas Glück werden wir vielleicht sogar Gämse treffen.

Der Bus von Altdorf bringt mich zu unserem Treffpunkt bei der Post Isenthal. Bereits die Anreise nach Isenthal ist ein grossartiges Erlebnis. Zuerst geht es am idyllischen Vierwaldstättersee entlang und dann kurvig den Berg hinauf. Die Aussicht auf den strahlend blauen Urnersee ist grossartig und lässt mich staunen. Ich bewundere auch die Fahrkünste des Busfahrers, denn diese Strasse entlang der Felswände ist ein echtes Abenteuer. Das hübsche Bergdorf Isenthal liegt mitten in einem wildromantischen Landschaftsparadies im Herzen der Innerschweiz. Sanna erwartet mich bereits an der Bushaltestelle und begrüsst mich fröhlich. Sie erklärt mir kurz unsere Route, die uns auf einem Rundweg in ca. 5 Stunden wieder zurück nach Isenthal führt. Wir schultern unsere Rucksäcke und die Wanderung geht los.  

Vom Dorf Isenthal wandern wir hoch nach Furggelen. Die abwechslungsreiche Wanderung führt uns durch vielfältige Berglandschaften und über sanfte Bergwiesen. Wir schauen immer wieder auf den Urnersee, der fjordartig in der imposanten Berglandschaft eingebettet ist. Die Aussichten unterwegs sind grandios. Immer wieder muss ich stehen bleiben, um die atemberaubende Kulisse auf das Isenthaler Grosstal und Chlital zu bestaunen.

Sanna, die am Ende des Grosstals wohnt, kennt jeden Berg in der Gegend und gibt mir viele wertvolle Informationen zu Natur und Kultur. Immer wieder macht sie mich auch auf Pflanzen aufmerksam, die am Wegrand stehen. Auf dem Weiler Furggelen unterhalb des Oberbauenstocks beginnt der Urner Mundartweg. Hier ist etwas Trittsicherheit nötig und ich bin froh um meine Wanderschuhe. An 13 Stationen warten Steine auf uns mit Mundartwörtern. Neben den sprachlichen Informationen können wir die Urner Mundart sogar per QR-Code hören. So erfahren wir während der Wanderung Spannendes über den Urner Dialekt. Unterwegs muss ich immer einmal wieder «grüäwä» (ausruhen) und die magische Stille dieser Region auf mich wirken lassen. Sanna hat mich an einen Ort geführt, an dem mich kein künstlich erzeugter Lärm ablenkt. Ich lasse die Natur auf mich wirken und «träumä» (träumen).

Für unsere Mittagsrast wählt Sanna einen aussichtsreichen Platz auf dem höchsten Punkt auf der Scheidegg. Von hier haben wir einen sensationellen Blick auf den Urnersee und die imposanten Gipfel des Uri Rotstock und Gitschen. Wir verpflegen uns aus dem Rucksack und das Essen schmeckt bei dieser grandiosen Aussicht natürlich noch viel besser. Anschliessend geht unsere Wanderung weiter und wir erreichen die Obere Bärchi. Hier wartet ein ganz besonderes Abenteuer auf uns, mit dem wir die Wanderung ein wenig abkürzen. Die Strecke hinunter nach Vordere Bärchi machen wir mit der herzigen Seilbahn, dem «Gifi». Die offene Bahn bietet nur Platz für maximal drei Personen und ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die wunderbare Aussicht aus diesem spektakulären Bähnli ist definitiv unvergesslich. Zum Glück hält sich meine Höhenangst in Grenzen.

Nach der Ankunft in Vordere Bärchi bringt uns die letzte Etappe unserer Wanderung zurück nach Isenthal. Im Hotel Uri Rotstock löschen wir unseren Durst mit einem Getränk, bevor Sanna mich zur Bushaltestelle bei der Post begleitet.

Der Bus bringt mich nach dem erlebnisreichen Wandertag wieder zurück nach Altdorf. Ich hoffe, dass ich bald wieder zurück kehren kann in diese schöne Gegend, um noch mehr Wanderungen mit Sanna zu machen. Vielleicht bin ich das nächste Mal sogar mit Ziegen unterwegs? Neben den geführten Wanderungen bietet Sanna nämlich auch Wandererlebnisse mit Ziegen an. Gemeinsam mit ihrem Partner Markus produziert sie auch feine Honigprodukte, die im Online-Shop erhältlich sind.


Praktische Tipps für die geführte Wanderung auf dem Urner Mundartweg:

  • Anbieter: Sanna Laurén von Honigberg
  • An- und Abreise: Mit dem Bus bis/ab Isenthal Post
  • Treffpunkt: Isenthal Post um 8:45 Uhr
  • Verpflegung: Aus dem Rucksack (Picknick mit schönster Aussicht)
  • Wanderroute: Isenthal Dorf – Furggelen – Scheidegg – Bärchi – Isenthal Dorf
  • Aufstieg/ Abstieg: 710hm / 520hm
  • Distanz: ca. 7.5km
  • Wanderzeit ca. 4h
  • Dauer mit Pausen ca. 5h
  • Schwierigkeit/Kondition: Mittel

Gast-Bloggerin: Esther Mattle ist gerne mit ihrer Familie aktiv unterwegs. Von ihrem Wohnort in Graubünden entdeckt sie die Schweiz und die ganze Welt. Oft reist Esther auch mit ihrem Camper. Von ihren Erlebnissen, Reisen und Ausflügen berichtet sie auf ihrem Reiseblog Travel Sisi und gibt viele wertvolle Tipps für Destinationen, Aktivitäten, Unterkünfte und Restaurants.

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Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

2 Gedanken zu „Aussichtsreiche Frühlingswanderung in Isenthal

  1. Schade macht ihr Werbung für das schöne Isenthal. So wird dies schnell überlaufen sein. Massenturis sei dank.
    Finde es immer wieder schade werden die Blogger so in den Mittelpunkt gestellt. Läßt uns die geheimen Orte.

    1. Grüezi Herr Siegenthaler

      Danke für Ihren Kommentar und Ihr ehrliches Feedback. Uns ist die Sorge um eine mögliche Übernutzung sensibler Natur- und Kulturorte bewusst – genau deshalb setzen wir auf einen sanften, nachhaltigen Tourismus sowie eine ausgeglichene Gästelenkung. Damit Orte wie das Isenthal (auch wenn es nicht mehr ganz so geheim ist😉) geschützt und zugleich wertgeschätzt werden.

      Im Mittelpunkt unseres Beitrags steht die Wanderung auf dem Urner Mundartweg. Ein Weg, der lokale Kultur, Sprache und Natur auf behutsame Weise verbindet.

      Liebe Grüsse
      Tanja Müller von Uri Tourismus

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