Einen Tag in den Urner Alpen – Zu Besuch bei Rebekka auf der Alp Seewli

Kategorien Kultur, Menschen, Natur, Uri

Mit 45 Jahren entschied sich Rebekka Wyler für ein Abenteuer der besonderen Art und brach auf zu Familie Herger, auf die Alp Seewli ob Attinghausen im Urner Unterland. Sie erlebt dort zwischen Kühen, Käse und wunderbarem Panorama ein Abenteuer, welches sie nie wieder vergessen wird. Rebekka hat mir von ihren Erlebnissen nach einer Woche als Älplerin erzählt.

Um 4 Uhr morgens, wenn die Sonne noch hinter den Bergen schlummert, ist Tagwache. Denn heute steht der spektakuläre Alpaufzug an. Hoch geht’s um 5 Uhr ab Attinghausen bis zur Alp Seewli auf fast 1500 Meter Höhe. Im Juli geht es dann noch weiter in die Höhe zur Alp Grat. Bis das ganze «Veh» (die Tiere 😉) oben ist, dauert es vier Stunden. Naja, fast alle kamen heil oben an. Eine Kuh war sich wohl zu fein für den üblichen Weg und hat sich als Transportmittel kurzerhand einen Heli organisiert. Nächstes Jahr nehme sie das Motorrad 😉. Nein, Spass beiseite, die Arme ist mit ihren Hinterbeinen in ein Loch gefallen und benötigte einen Spezialtransport. Schlussendlich kam aber auch die gute Dame heil auf der Alp an. 🚁 🐮
Rebekka schwärmt immer wieder, wie spektakulär und wunderschön der Alpaufzug war.

 Auf geht`s auf die Alp Seewli
      Der Spezialtransport 😉

Vor allem wurde sie herzlich von Familie Herger aufgenommen, was sie sehr schätzt. Das Ehepaar mit vier Kindern, inklusive Grossvater, freut sich sichtlich über Rebekka und ihre helfenden Hände. Denn von denen kann man nie genug haben!

Doch dies war nur der Anfang einer unvergesslichen Geschichte, denn es warten noch viele wunderbare und unvergessliche Momente auf Rebekka.

Der nächste Tag beginnt wieder um 5 Uhr morgens. Als erstes werden die Kühe eingetrieben und der Rahm abgeschöpft sowie die Milchkannen gereinigt.
Im Anschluss wartet das wohlverdiente Kaffee, ein Stück Kuchen und während man die Pause und das Panorama geniesst, hört man im Hintergrund das Radio spielen. ☕🍰🎵

Frischer geht`s nicht – die Milch, bereit für die Weiterverarbeitung

Nach der Pause geht es aber bereits wieder an die Arbeit, denn es gibt noch viel zu tun. Die Kühe werden gemolken und schon bald dürfen Sie wieder zurück auf die saftige Alpwiese. Die frische Milch wird später zu leckerem Käse, Jogurt, Rahm oder Butter verarbeitet. 🧀
Anschliessend wird der Stall ausgemistet und der Käse vom Vortag wird weiterverarbeitet. Übrigens, alle zwei Tage stellt die Familie Herger ihren Hofeigenen Alpbutter traditionell im «Ankenfass» her. Ich bin mir sicher, bei dieser Butter kann man die Liebe, die hinter der harten Arbeit steckt, förmlich herausschmecken 😊 😍

Rebekka – Eine waschechte Älplerin 😉

Um 8 Uhr morgens gibt es dann endlich ein ausgiebiges Frühstück, so dass man gestärkt die weiteren Arbeiten wie zum Beispiel Unkraut mähen, Hausarbeiten oder die Mahlzeiten vorbereiten, erledigen kann. Denn es kann schonmal vorkommen, dass es das Zmittag erst um vier oder fünf Uhr abends gibt. Also, es lohnt sich beim Frühstück so richtig reinzuhauen.
Rebekka ist sich sicher: So viele Kalorien, wie sie hier verbrennt, kann sie gar nicht zu sich nehmen – ein wahrlich intensives Sportprogramm! 🏋️‍♂️🏋️‍♀️🏋️

Um 18 Uhr steht die nächste Runde Melken an. Die Milch wird dann, nicht wie die morgendliche Milch zu Käse verarbeitet, sondern bis zum nächsten Tag kühl gestellt und dann erst zu Käse verarbeitet. Nach dem Melken, um 20 Uhr abends, gibt es dann das wohlverdiente Znacht. Man lässt den Tag ausklingen und geniesst die Abendstimmung auf der Alp bevor es dann spätestens um 22 Uhr abends in die Heia geht. Denn, um 5 Uhr ruft bereits wieder die Arbeit.

Das klingt nach einer Menge Arbeit.  Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es trotz der Knochenarbeit extrem interessant und auch befriedigend sein kann, diese Verbundenheit mit den Tieren und der Natur abseits vom Alltagslärm und umgeben von imposanter Natur zu erleben. Auch Rebekka sieht ihr Abenteuer als eine sehr lehrreiche und spannende Erfahrung. Immer wieder erwähnt Sie, wie schön es ist den Tieren und der Natur so nahe zu sein.  Und auch der Panorama-Rundumblick hat es ihr angetan. Auf der einen Seite sieht man bis Erstfeld, dreht man den Kopf auf die andere Seite sieht man das Schächental, die Eggberge und schlussendlich bis nach Brunnen im Kanton Schwyz. Sie sieht sogar, aufgrund des ältesten Urners (der Föhn) die Sturmwarnung in Brunnen am See, blinken. Das klingt traumhaft, vor allem, da in ein paar Tagen Vollmond ist. Am liebsten würde ich mich doch glatt hochbeamen. 😊 😍

Rebekka ist begeistert, vom Wissen der Älpler, welches ihr auch stolz weitergegeben wird. Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Arbeit und Leidenschaft hinter den Lebensmitteln stecken, die wir täglich geniessen. Ab jetzt wird Rebekka jeden Bissen Käse und jeden Schluck Milch mit einem ganz neuen Bewusstsein geniessen.

Die beiden Gebaeude der Alp Grat mit Aussicht in’s Urner Reusstal.

Na, hast auch du Lust auf Alpenluft zu schnuppern und die leckeren Alpprodukte der Familie Herger zu probieren?
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Sammelpass (ja es gibt für die fleissigen Sammler eine Belohnung und etwas zu gewinnen 😉) ist auch das Alpbeizli Grat der Familie Herger mit dabei. Also nichts wie los, sammeln, schlemmen und geniessen. Die Älpler, ihre Tiere und auch Rebekka freuen sich auf deinen Besuch!

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Weitere Informationen & Links:


Bilder: Rebekka Wyler, Uri Tourismus AG

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Jana ist im schönen Urnerland aufgewachsen und erkannte früh ihre Liebe zu Tieren sowie ihre Leidenschaft für das Reisen. Heute entdeckt sie nebst der Zentralschweiz gerne auch die «weite» Welt und ist ständig auf der Suche nach neuen aussergewöhnlichen Abenteuern. Ob mit dem Motorrad, dem Camper oder per Flugzeug, Hauptsache die Natur in Verbindung mit Action und ganz viel neuen Entdeckungen ist mit im Gepäck!

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