Ein Weihnachtsmenü aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee

Kategorien Allgemein, Kulinarik, Regionen

Bist du auf der Suche nach deinem perfekten Weihnachtsmenu für die Adventszeit? Dann bist du hier an der richtigen Adresse! Chantal, Tanja und ich haben die Kochschürzen montiert und die Holzlöffel geschwungen. Was dabei herausgekommen ist? Eine weihnachtlich-kulinarische Reise durch die Region Luzern-Vierwaldstättersee in vier Gängen.

Schon drei Lichter brennen an den Adventskränzen. Die Zeit verfliegt, denn schon bald steht Weihnachten vor der Tür. Und der Blick in die Terminkalender bestätigt es: Das Jahr geht zu Ende. Es ist Zeit, gemeinsam mit Familie und Freunden auf das Jahr zurückzublicken. Zum Beispiel bei einem gemütlichen Weihnachtsdinner. Egal ob wir in der Adventszeit oder an den Weihnachtstagen Besuch haben: Chantal, Tanja und ich sind uns einig, dass wir spätestens hier vor der nächsten grossen Frage stehen: Was kochen?!?

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Keine Panik auf der MS-Diamant. Wir drei haben unsere Kochmützen zusammengesteckt und dir ein Weihnachtsmenü mit Spezialitäten aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee zusammengestellt, welches in vier Gängen rundum den Vierwaldstättersee führt. Mögest du kulinarisch inspiriert sein!

Das steht auf der Menukarte:

Apéro
> Glühbier
> Sbrinz-Tannenbäumli

Vorspeisen
> Schwyzer Heusuppe
> Obwaldner-Blattsalat

Hauptspeise
> Lozärner Chügelipastetli

Dessert
> Lozärner Lebkuchen im Glas

Deko-Tipp


Apéro

Früher galt es als beliebtes Hausmittel gegen Erkältung. Heute wird es von vielen unterschätzt. Die Rede ist von warmen Bier. Glühbier um genau zu sein. Eine Alternative zum klassischen Glühwein, von dem wir doch schon alle genug an den Weihnachtsmärkten getrunken haben. Der «Hopfentee» schmeckt nämlich ganz und gar nicht nach Medizin (und was früher als Hausmittel galt, kann ja nur gesund sein, oder!? Zwinkern). Glühbier macht also einen idealen Start in das Weihnachtsmenu rund um den Vierwaldstättersee. Dazu serviere ich Sbrinz-Tannenbäumli. Für mich die ideale Kombination, da sich die zwei Komponenten auch wunderbar im Stehen verköstigen lassen. So kann der Welcome-Drink beispielsweise auch mal draussen bei einem Feuer stattfinden.

Glühbier

Wenn es draussen kälter wird, die Nasen öfters triefen und die Hände primär in den Jackentaschen stecken, hilft Glühbier nicht nur, die Temperaturen auszuhalten: Er erwärmt sowohl Herzen wie auch kalte Hände.

Für Glühbier für vier Personen brauchst du folgende Zutaten:

  • 1 Liter Bier: z.B. das Lagerbier der Brauerei Eichhof.
  • 50 g Zucker (alternativ können Agavendicksaft oder Ahornsirup verwendet werden)
  • 1 Bio-Orange
  • 1 Zitrone
  • 2 Zimtstangen
  • Ingwer nach Geschmack
  1. Zwei Orangenscheiben in Scheiben schneiden. Eine Hälfte für später zur Dekoration aufbewahren.
  2. Bier, Zimtstangen, ein Stück Ingwer nach persönlichem Ermessen und Geschmack sowie den Zucker in einen Topf geben und langsam erwärmen. NICHT aufkochen, sonst wird das Bier bitter. Zugedeckt ca. 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Vor dem Servieren nochmals heiss werden lassen, durch ein Sieb in Tassen giessen.
  4. Wer mag kann sein Glühbier noch mit einem Schuss frischgepressten Zitronen- oder Orangensaft verfeinern.
  5. Die Tassen nach Belieben mit Orangenscheiben, Rosmarin, Zimtstengel und Co. dekorieren.

Mein Tipp: Mit den Biersorten lässt sich wunderbar spielen. Auch ein dunkles Bier, wie beispielsweise die stürmische Barbara, schmeckt köstlich als Glühbier.  Wer es etwas leichter mag oder gar auf den Alkohol verzichten möchte, ersetzt das Lagerbier durch Gingerbeer oder Alkoholfreies.

In diesem Sinne: Proscht!

Sbrinz-Tannenbäumli

Gerollt, gehobelt, am Stück, in Stücken oder gerieben: Der Sbrinz ist ein wunderbarer Käse, der sich vielseitig einsetzen lässt. Heute kommt er beim Apéro zum Zug und zeigt sich in weihnachtlicher Form.

Für 12 Tannenbäumli brauchst du:

  • 1 Blätterteig rechteckig, ausgewallt
  • 3 EL Crème Fraîche
  • Kräuter nach Wahl
  • 200 g Sbrinz AOP, gerieben
  • Salz & Pfeffer
  1. Den Backofen auf 200°C vorheizen.
  2. Den Blätterteig rollst du aus und bestreichst ihn dünn mit Crème Fraîche. Mit etwas Salz, Pfeffer und Kräutern nach deiner Wahl würzen.
  3. Den Sbrinz AOP gleichmässig und nicht zu geizig verteilen.
  4. Den Teig längs in etwa 2 cm breite, gleichmässige Streifen schneiden.
  5. Die Teigstreifen wellenartig auf die Holzspiesschen stecken, sodass sich eine Tannenbaumform ergibt.
  6. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Für 10-12 Minuten backen, bis die Tannen leichte Farbe haben.
  7. Herausnehmen und etwas abkühlen lassen.

Wer keine Geduld für das Formen zu Tannenbäumen hat, der kann auf ein einfaches Schlangenmuster zurückgreifen. (Dieses lässt sich perfekt als Lametta-Form verkaufen 😉)


Vorspeisen

Wenn ihr an Heu denkt, schwenken eure Gedanken dann direkt zu Essen? Meine zugegebenermassen auch nicht. Doch bei den Schwyzern sieht das allerdings etwas anders aus: Sie bereiten aus dem Heu eine leckere Heusuppe zu! «Mal öpis anders», habe ich mir gedacht, als ich auf das Rezept gestossen bin. Genau deshalb habe ich mich für diese Vorspeise zu meinem Weihnachtsmenü entschieden:  Leicht, schnell zum Zubereiten, wärmt den Körper und sorgt mit dem Schuss Prosecco für eine heitere Stimmung.

Schwyzer Heusuppe

Für die Schwyzer Heusuppe für vier Personen brauchst du folgende Zutaten:

  • 1 Handvoll bestes Bergheu*
  • 1 Liter Rindsbouillon
  • 5 dl Prosecco
  • Etwas Thymian, Oregano, Alpenblumen
  • ½ fein geschnittene Zwiebel
  • 7 dl Rahm
  • Etwas Salz & Pfeffer

Und so wird’s gemacht:

  1. Zwiebel andünsten, mit Bouillon ablöschen und aufkochen
  2. Bergheu und die Kräuter dazugeben und 4 Minuten ziehen lassen. (Nicht kochen, sonst wird die Suppe bitter)
  3. Alles durch ein feines Sieb passieren
  4. Prosecco und Rahm dazugeben und alles aufkochen
  5. Mit etwas mit Salz und Pfeffer abschmecken

Mit etwas geschlagenen Rahm und Thymianblättchen oder Petersilien garnieren und auf einem Heubett servieren.

*Bitte nimm nicht das Heu von irgendwelchen Wiesen oder Futterheu für Kaninchen – denn du weisst nicht, wie es behandelt wurde.

Bunter Obwaldner Blattsalat

Um dem Weihnachtsmenü einen frischen Touch zu verleihen, gibt es einen bunten Blattsalat, welcher mit Pilatus Alpkäse aufgepeppt wird. Wer wie ich die Salatsauce nicht selbst machen möchte: Die Spanische Salatsauce von Bruno’s Best passt perfekt dazu.  Die südländische Sauce macht die Vorspeise «gad ächlei rassig» und der Salat bleibt regional.

Für den bunten Obwaldner Blattsalat für vier Personen brauchst du folgende Zutaten:

  • Nüssli Salat
  • Lollo rot
  • Kopfsalat
  • Radieschen
  • Cherry Tomaten
  • 50 g Hobelkäse, beispielsweise: Pilatus Alpkäse
  • Ei
  • Spanische Salatsauce von Bruno’s Best

Die verschiedenen Blattsalate rüsten und mit kaltem Wasser waschen. Danach auf dem Teller schön anrichten und beliebig garnieren. Ob Cherrytomaten, Radieschen oder Ei – ergänze den Salat nach deinem Geschmack. Zum Schluss wird die Vorspeise mit der Salatsauce beträufelt und serviert.

Mein Tipp: Zur Vorspeise passt ein Quintett Cuvéé vom Weinbau Ottiger. Ein eleganter Weisswein mit Kraft und Frische.  


Hauptspeise

Statt stundenlang ein exotisches und ausgefallenes Hauptgericht zu suchen, habe ich mich dieses Jahr für einen Luzerner Klassiker entschieden. Das Beste an diesem Gericht: Es lässt sich gut vorbereiten und muss nicht «à point» und unter Daueraufsicht gekocht werden. So hast du als Gastgeber:in Zeit, dich um deine Gäste zu kümmern. Und Hand aufs Herz: darauf freuen sich an Weihnachten doch alle am meisten.

Als Beilage passt von Reis über Pommes Frites so vieles, wer jedoch leichtes Gemüse wählt, hat bestimmt noch Platz für ein weiteres Pastetli (oder mehr Dessert 😉).

«Lozärner Chögelipastetli»

Zutaten für vier Personen:

  • 50 g Weinbeeren
  • 2 Esslöffel Kirsch (oder Cognac)
  • Butter zum Dämpfen
  • 500 g Kalbfleisch (z.B. Schulter oder Stotzen)
  • 300 g Champignons
  • 1 grosse Zwiebel
  • 2-3 Esslöffel Mehl
  • 6 dl Bouillon
  • 2 dl Weisswein
  • 2 Nelken
  • 2 Lorbeerblätter
  • 200 g Kalbsbrät
  • 200 g Schweinsbrät
  • 1½ dl Rahm
  • 6 Rüebli
  • 2 Stangen Lauch
  • Salz und Pfeffer
  • Pastetli (z.B. von Confiserie Bachmann, diese sind schön gross und haben viel Platz für die Füllung)

Und so wird’s gemacht:

  1. Weinbeeren in den Kirschschnaps einlegen
  2. Kalbfleisch in kleine Stücke schneiden, in heisser Bratbutter anbraten, herausnehmen und würzen.
  3. Champignons in Scheiben schneiden und mit einer fein gehackten Zwiebel in der Bratbutter andämpfen. Mit Mehl bestreuen, kurz mitrösten. Mit Wein und Bouillon ablöschen. Lorbeerblätter und Nelken beigeben. Eingelegte Weinbeeren beifügen und unter Rühren aufkochen.
  4. Aus dem Brät kleine Kugeln formen, geht am schnellsten mit einem Dressiersack. In der Sauce 5-10 Minuten gar ziehen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen. Rahm und angebratenes Fleisch beifügen, kurz erhitzen. (Tipp zum Vorbereiten: Angebratenes Fleisch und Rahm erst kurz vor dem Servieren beifügen und erhitzen. Wer mag, fügt noch frisch gehackte Kräuter bei.)
  5. Pastetli im vorgeheizten Ofen für ca. 10 Minuten aufwärmen.
  6. Rüebli und Lauch rüsten und in grobe Stücke schneiden. In einen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Zugedeckt 8-10 Minuten bei leichter Hitze kochen und anschliessend abgiessen.
  7. Die Füllung vorsichtig in die noch warmen Pastetli einfüllen, Gemüse anrichten, sofort servieren und geniessen.

Mein (Wein)Tipp aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee: Dazu passt ein lokaler fruchtiger Pinot Noir von Weinbau Ottiger.


Dessert

Wenn ich zur Weihnachtszeit Gäste bekoche, dann habe ich zwei Kriterien an mein Dessert: Es muss erstens schnell und zweitens einfach zuzubereiten sein. Das Rezept für Lozärner Lebkuchen im Glas erfüllt meine Kriterien perfekt. Wer Zeit und Lust hat, mehr zu investieren, der backt auch gleich den Lebkuchen selbst. Ich habe es mir heute aber etwas leichter gemacht. Mit nur wenigen Handgriffen habe ich ein feines Weihnachtsdessert zusammen, das sich auch sehen lässt. Quasi «Luzern in a Nutshell» beziehungsweise «in a Weckgläsli». Mit einem Bödeli aus feinem Lozärner Lebkuchen vom Bachmann und einer weissen Quarkcrème, die an die verschneiten Berggipfel rund um den Vierwaldstättersee erinnert. On Top gibt es eine fruchtige Note. Mein Basisrezept verwendet Äpfel, die mit Zimt etwas verfeinert werden. Da Zimt nicht allen mundet, habe ich auch eine Variante mit Himbeeren gemacht. Grundsätzlich lässt sich diese Komponente perfekt nach Geschmack und Saison anpassen.

Lozärner Lebkuchen im Glas

Das brauchst du für sechs Weckgläsli:

Für den Boden:

  • Lebkuchen, selbstgemacht oder für faule Füdlis wie mich beispielsweise vom Bachmann oder der Bäckerei deines Vertrauens

Für die Crème:

  • 200 g Magerquark (wer es etwas schwerer mag, kann auch Doppelrahm-Frischkäse verwenden)
  • 2 EL Joghurt nature
  • 2 EL Zucker oder 3 EL Agavensirup

Für das Topping:

  • 2 Äpfel / 200 g gefrorene Beeren / oder eine Frucht deiner Wahl
  • 2 EL Zimt
  • Zimtsterne (optional)
  1. 1½ Äpfel in Stücke schneiden und mit einem Gutsch Wasser und etwas Zimt in der Pfanne dämpfen, bis die Äpfel weich sind. Abkühlen lassen und mixen. Den restlichen Apfel in sehr feine Stücke schneiden und zur Dekoration auf die Seite legen.
    Alternativ: Gefrorene Himbeeren in einer kleinen Pfanne erwärmen, pürieren und nach Bedarf süssen. Zum Abkühlen nach draussen oder in den Kühlschrank stellen.
  2. Magerquark, Joghurt und das Süssungsmittel (Zucker, Agavensirup oder ähnliches) zusammengeben und gut umrühren. Kurz kühl stellen.
  3. Den Lebkuchen zerbröseln. Die Gläser etwa zur Hälfte mit den Bröseln befüllen und ein wenig festdrücken.
  4. Crème auf die Gläser verteilen
  5. Das Apfelmus sowie auch die feinen Apfelstücke auf die Gläser verteilen.

Die Weckgäsli nach Belieben dekorieren, beispielsweise mit Zimtsternen


Deko-Tipp

Mit einem Begrüssungs-Schöggeli zauberst du deinen Gästen bereits vor dem Essen ein Lächeln aufs Gesicht. Ein kleines Geschenk von der Gastgeberin an die Gäste. Ein doppelter Wow-Effekt ist garantiert, denn die Weihnachtspralinen an jedem Platz sind gleichzeitig Deko und der erste Gaumenschmaus des Weihnachtsmenüs. Bei Max Chocolatier in Luzern gibt es eine einzigartige Auswahl an handgemachten Schokoladenspezialitäten mit 100% natürlichen Zutaten.


Mehr kulinarische Inspiration aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee

Wahl-Luzernerin aus Leidenschaft: Anina nimmt dich mit auf ihre Expeditionen in der Region Luzern-Vierwaldstättersee – aus der «Expat»-Sicht einer Appenzellerin. Als Naturliebhaberin, Sonnenkind und «Foodie» mit grossem Bähndler-Herzen fehlt es ihr an nichts in Luzern. Deshalb ist sie überall anzutreffen, wo es etwas Neues zu entdecken gibt.

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