
Es gibt diese Tage, an denen einfach alles passt: Das Wetter, die Laune und dies mit der besten Freundin an meiner Seite. An so einem Samstag schnüren wir unsere Wanderschuhe, packen Proviant ein und machen uns auf den Weg nach Seelisberg. Unser Ziel: Den Niederbauen-Chulm. Uns wurde viel versprochen und vorab kann ich sagen: Wir wurden nicht enttäuscht.
Erste Etappe: Hoch zur Alp Weid
Nach einer rund 30-minütigen Busfahrt mit dem Postauto von Stans Richtung Seelisberg steigen wir bei der Bushaltestelle Seelisberg, Tanzplatz aus. Die Wanderschuhe geschnürt, folgen wir der Strasse gemütlich in Richtung Schloss Beroldingen. Es ist noch ruhig an diesem Morgen, nur das gelegentliche Zwitschern der Vögel begleitet uns. Nach etwa zehn Minuten erreichen wir die kleine Luftseilbahn, die zur Alp Weid hinaufführt. Natürlich hätten wir die 400 Höhenmeter auch zu Fuss machen können, aber wir wollen unsere Kräfte lieber für den weiteren Verlauf der Tour aufsparen. Also steigen wir in die charmante, etwas nostalgische Selbstbedienungsseilbahn. Schon kurz darauf schweben wir über dem tiefblauen Seelisberger Seeli und geniessen die Aussicht aus der Vogelperspektive.


Oben auf der Alp Weid angekommen, erwartet uns ein beeindruckender Blick über den Vierwaldstättersee und die Zentralschweizer Bergwelt. Obwohl wir eigentlich gerade erst gestartet sind, lockt uns das Alpbeizli sofort an. Wir setzen uns auf die Sonnenterrasse und überlegen gerade, ob es nicht zu früh für ein kaltes Plättli ist. Doch dann zieht vom Nebentisch dieser unwiderstehliche Duft nach frisch gebackener Früchtewähe herüber und unser Widerstand schmilzt dahin. Zehn Minuten später sitzen wir zufrieden und kauend da, während wir diese kleine Stärkung geniessen.

Weiter zum Gipfel Niederbauen-Chulm
Nach unserer ersten Rast geht es weiter, vorbei an Bergblumen und kleinen Bächlein Richtung Alp Laueli. Plötzlich stehen wir mitten in einer Ziegengruppe. Die zutraulichen Ziegen sind etwas gar neugierig und beginnen an unseren Wanderstöcken zu knabbern, während wir versuchen, Fotos von der Aussicht zu machen. Wir lachen und merken gar nicht, wie steil es inzwischen geworden ist. Hinter der Alp Laueli wird der Weg schmaler und anspruchsvoller. Es beginnt ein blau markierter, alpiner Wanderweg. Wir fühlen uns aber gut ausgerüstet und steigen stetig weiter auf. Der Pfad zieht sich in engen Kehren nach oben und mit jedem Schritt wird die Sicht etwas weiter.


Kurz vor dem Grat kommt der Teil, über den wir schon so viel gehört haben: Der gesicherte Treppenweg in einer Felswand. Wir halten uns an den Drahtseilen fest, helfen einander über knifflige Stellen und fühlen uns wie zwei Bergsteigerinnen auf Mission. Dann kommt die legendäre Leiter: Sie führt durch einen dunklen Stollen direkt nach oben. Zwar ein bisschen unheimlich, aber auch ziemlich cool. Wir schauen uns an, grinsen und steigen los.


Die Aussicht von oben
Auf dem Gipfel angekommen, sind wir sprachlos. Nicht nur, weil der Aufstieg in den Waden brennt, sondern weil der Rundumblick einfach unglaublich ist. Der Vierwaldstättersee liegt wie ein glitzerndes Band unter uns, darüber thronen die Gipfel der Zentralschweizer Bergwelt. Wir werden ganz still und sind in dem Moment einfach nur dankbar, in dieser tollen Umgebung wohnen zu dürfen.

Nach einer kurzen Pause gehen wir weiter, nun haben wir auch wieder etwas mehr Luft zum Quatschen übrig. Fast verpassen wir es, bei der Alp Tritt einen selbstproduzierten Käse einzukaufen. Als ich bereits einmal dort war, durfte ich ein Stück kosten und kam gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Da ich weiss, dass meine Eltern Alpkäse ebenfalls über alles lieben, wollte ich unbedingt noch einen Käse als Mitbringsel kaufen. Mit schwerem Rucksack geht es schliesslich weiter zur Bergstation Niederbauen, weit ist es nicht mehr, wir sehen sie bereits. Dort angekommen, gönnen wir uns erstmal ein Panaché zur Belohnung für diese lange Wanderung und geniessen nochmals den einzigartigen Ausblick von der Sonnenterasse vom Berggasthaus Niederbauen hinunter ins Tal.
Die Talfahrt mit der Luftseilbahn Niederbauen ist der perfekte Abschluss eines fantastischen Wandertages. In einer kleinen 8er-Gondel schweben wir hoch über dem Choltal runter nach Emmetten. Von dort treten wir zwar etwas müde, aber sehr zufrieden unseren Heimweg an.
Unser Fazit:
Diese Tour war alles, was wir uns gewünscht haben: Abwechslungsreich, herausfordernd, voller schöner Momente, köstlicher Pausen und jeder Menge Freundinnenzeit. Wer wie wir gerne über Grenzen geht, der wird die Wanderung von Seelisberg auf den Niederbauen-Chulm lieben.

Weitere Informationen & Links
- Wanderung Seelisberg – Alp Weid – Niederbauen – Emmetten
- Region Klewenalp-Vierwaldstättersee
- Gemeinde Seelisberg
- Naturcamping-Seelisberg
- Treib Seelisberg Bahn
- Tourismusverein Emmetten
- Weitere Wanderungen in Nidwalden
Gast-Bloggerin: Vivi, 25 Jahre aus Luzern
Super, wir, meine Frau und ich gehen im September für 4 Tage nach emmetten in die Ferien. Nun meine Frage: Ist diese Wanderung anspruchsvoll, resp. als gefährlich einzustufen?
Danke für Ihr Feedback.
Liebe Grüsse Theo
Super Wandertipps! Freu mi drof!
Super Vorschlag danke