Skihochtour Urner Haute Route 

Kategorien Andermatt, Ski / Snowboard

Eine der schönsten und steilsten Haute Routen der Schweiz führt über Aufstiege auf der Südseite an der Sonne zu spektakulären, nordseitigen Abfahrten. Diese mehrtätige Skitour führt von Hütte zu Hütte und Gipfel zu Gipfel. Ein Hauch Abenteuergeist umweht die Etappen.  

Von Andermatt nach Engelberg mit den Tourenski 

Im Winter 2021 stand dieses Vorhaben auf unserem Programm. Wir, das heisst eine 5-köpfige Gruppe bestehend aus Freunden und Familie inklusive Bergführer. Die Urner Haute Route wird klassischerweise von ca. anfangs März bis Mitte April begangen. Die Hütten entlang dieser Route sind während dieses Zeitraums geöffnet. Auf der Haute Route werden täglich rund 1’000 bis 1’500 Höhenmeter zurückgelegt. Die Gehzeiten bewegen sich zwischen 3.5 bis 7 Stunden pro Tag. Um für dieses Abenteuer gewappnet zu sein, waren wir vorgängig häufig auf gemeinsamen Skitouren unterwegs und jede/r individuell sportlich aktiv. Die Urner Haute Route kann in verschiedenen Variationen absolviert werden, wir haben die nachfolgende zurückgelegt.  

Tag 1: Hospental bis Gwüest 

Am ersten Tag haben wir uns mit gepackten Tourenrucksäcken, unseren Ski und voller Vorfreude am Bahnhof in Hospental getroffen. Aufgestiegen sind wir via Lochstocklücke. Bei der Abfahrt in Richtung Göscheneralptal fanden wir im oberen Teil unverspurte, steile und offene Hänge an. Der untere Teil war abenteuerlich mit Passagen, bei denen es Bäumen und Wurzeln mehr oder weniger erfolgreich auszuweichen galt. Nach der Ankunft und einer Verschnaufpause konnten wir bei einem feinen Abendessen im Gasthaus Göscheneralp einen tollen ersten Tag Revue passieren lassen. 

Tag 2: Gwüest bis Voralphütte 

 Aufstieg über die Bergseelücke 

Am zweiten Tag starteten wir bei leichtem Schneefall. Das Wetter klärte schnell auf und wir stiegen stetig an. Dabei passierten wir die im Winter nicht bewartete Bergseehütte auf unserem Weg Richtung Bergseelücke. Bei dieser steileren Passage galt es die Skier aufzubinden und unterstützt mit den Stöcken zu Fuss aufzusteigen. Wir wurden mit einer wunderbaren Abfahrt belohnt. Nach einem weiteren Anfellen erreichten wir kurz darauf die Voralphütte.  

Spektakuläre Ausblicke begleiten jede Etappe

Tag 3: Voralphütte bis Steingletscher 

Bereits in der Nacht hörten wir den Wind pfeifen. In der Gruppe diskutierten wir verschiedene Optionen. «Wir starten und probieren es», war die Devise. Durch die fachkundige Führung unseres Guides fanden wir auch bei mässiger Sicht die Route in Richtung Sustenlimi. Für den steileren Aufstieg zur Chelenalplücke banden wir uns die Skier auf und legten Schritt um Schritt bei Wind und Schneefall zurück.  
Mit den Skiern wieder an den Füssen verliessen wir den Kanton Uri anschliessend über die Sustenlimi Richtung Berner Oberland. Aufgrund des starken Winds verzichteten wir auf den nahen Gipfel des Sustenhorns, welcher bei guten Bedingungen aber durchaus eine Option ist. Die Abfahrt über den Steingletscher legten unser Bergführer und ein Gruppenmitglied sicherheitsbedingt am Seil zurück. Wir folgten dieser Spur und waren froh das Alpin Center zu erreichen und nach einer warmen Dusche zu entspannen.  

Tag 3, Aufstieg bei mässiger Sicht und Wind.

Tag 4: Steingletscher bis Sustlihütte  

Durch das Obertal und vorbei am markanten Fünffingerstock stiegen wir auf den Uratstock auf 2911 m. Zurück im Urnerland folgt eine tolle Abfahrt hinunter nach Chlisustli. Das alles konnten wir im Vergleich zum Vortag bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel zurücklegen. Noch ein Gegenanstieg und wir hatten uns den feinen Kaffee auf der Terrasse der gemütlichen Sustlihütte verdient. 

Aufstieg in Richtung Uratstock

Tag 5: Sustlihütte bis Engelberg

Von der Sustlihütte sind wir zum Stössensattel aufgestiegen. Imposant ist der Blick an die schroffen Wände von Titlis und Reissend Nollen. Über den Grassengletscher runter zur Rotlaui erwartete uns eine eindrückliche und lange letzte Abfahrt: 1’800 Höhenmeter sind es hinunter zur Herrenrüti in Engelberg. Ein Abschluss, der sich sehen lässt!

Die Urner Haute Route in einer etwas anderer Variation und viele weitere Outdoorangebote in den Bereichen Skitouren, Freeride, Schneeschuhen und Lawinentraining findest du auch diesen Winter im Programm der ZERMATTERS Alpine School.


Weitere Informationen & Links:


Gast-Bloggerin: Nina liebt es draussen unterwegs zu sein – sei es auf der Piste mit Alpinski oder daneben mit Tourenski oder im Sommer beim Wandern und auf Hochtouren. Mit ihrer Tätigkeit bei der ZERMATTES Alpine School und ANDERMATTERS kann sie Arbeit und Vergnügen verbinden und ihre Begeisterung für den Outdoorsport weitergeben.

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