Alles halb so WILD… – wilder Herbst im Landgasthof Schlüssel Alpnach

Kategorien Kulinarik, Kultur, Obwalden, Regionen

Raphael Bitzi ist Küchenchef im Landgasthof Schlüssel Alpnach. Mit Leib und Seele führt er seine Küchencrew und jetzt im Herbst kommt seine strengste Zeit mit der Wildsaison. So, wie ich ihn seit Jahren kenne, behält er aber trotzdem seinen Humor und findet: «Alles halb so WILD…».

Die Zunftstube vom Schlüssel ist eine der ältesten Gaststuben von Obwalden und steht unter Heimatschutz.

Die Coolness in Person

Ein Küchenchef, wie in jeder Stellenausschreibung gewünscht: «leidenschaftlicher Küchenprofi, kreativ, belastbar, Teamplayer, ausgeglichene Persönlichkeit & hoher Anspruch an Qualität». Raphael Bitzi, von allen einfach «Raphi» genannt, erfüllt sämtliche Wunschkriterien an einen Küchenchef.

Raphael Bitzi ist in Schwarzenberg LU aufgewachsen und wohnt heute mit seiner Familie in Oberdorf NW. (Bild: Roby Hess, Alpnach)

Ich kenne ihn, aus meiner Guggenmusik-Vergangenheit. Keine Fasnacht ohne Raphi von den «Rümliggeister Schwarzenberg». Schon damals konnte ihn nichts aus der Ruhe bringen und wenn es ums Anpacken ging, konnte man stets auf ihn zählen – aber auch, wenn man noch Lust auf einen «letzten» Schlummertrunk hatte! Für mich ist er noch heute, die «Coolness» in Person, eine Eigenschaft, welche ihm bei seiner Position im Landgasthof Schlüssel Alpnach und als junger Papi von zwei Kindern bestimmt sehr hilft.

Trotz Coronavorschriften – Alles halb so WILD…

Der traditionelle Landgasthof im Herzen von Alpnach hat viele treue Stammgäste und begrüsst im Hotel mit rund 30 Betten gleichzeitig Gäste aus aller Welt.

Im Schüssel Alpnach übernimmt Raphi gemeinsam mit der Familie Langensand und der Chef de Service Stefanie Odermatt viel Verantwortung. Flexibel und kreativ wird ständig nach den besten Angeboten und Abläufen für die Gäste gesucht. «Viele Vorschriften wegen Corona waren schlussendlich halb so wild», wie es Raphi sagt. «Daraus ist dann auch gleich unser Motto für die aktuelle Wildsaison entstanden», erklärt er mir.

Man wolle weiterhin für alle Gäste da sein, wie es halt machbar sei. «Wir bieten unsere Wildgerichte auch in der Gartenwirtschaft an, als Wetterschutz dienen Zelte, Wolldecken, Mützen und «Aufwärmer» in flüssiger Form», schmunzelt Raphi. Auf der Website vom Schlüssel lese ich zudem, dass ein Online-Shop eingerichtet wurde, wo Gäste die Gerichte aus Raphi’s Küche auch als Take-away bestellen können.

Immer für eine Überraschung gut

Raphael Bitzi stellt eigene Würste her in der Schlüssel Küche.
Das Wildwürstchen auf Rahmwirsing ist die neuste Kreation auf der Herbstkarte.

Beim letzten Besuch im Schlüssel zeigte mir Raphi seine Küche. Da stehen nebst der klassischen Gastroeinrichtung, Geräte drin, die ich noch nie gesehen habe. Was bitte ist ein «Pacojet»? Raphi erklärt mir, dass er damit zum Beispiel eigene Glace oder verschiedenste Mousse herstellen kann. «Diese Kreationen verwenden wir dann oft für unsere Überraschungsmenüs oder unsere Lehrlinge produzieren ein feines «Amuse-bouche» für die Gäste», erläutert Raphi weiter.

Ein paar Schritte weiter steht sein neustes «Baby». Was für andere ein Porsche oder ein Ferrari bedeutet, ist für den leidenschaftlichen Küchenchef seine Wurstmaschine! Strahlend erzählt mir Raphi, dass sie im Schlüssel seit paar Monaten eigene Würste produzieren. «Im Sommer hatten wir eine Whisky-Bratwurst auf der Karte, jetzt sind es kleine Wild-Würstchen, welche wir als Vorspeise servieren», berichtet Raphi stolz. Seine jüngste Leidenschaft blieb nicht lange unentdeckt. Bereits wurde Raphi von den Obwaldner Landfrauen für einen «Wurster-Kurs» im Schlüssel angefragt!

Gast-Bloggerin: Nadine Amstutz, 34 Jahre, aus Kerns. Familienfrau mit zwei Kindern, arbeitet bei Obwalden Tourismus. Leidenschaftliche Fasnächtlerin, Kulinarik- und Outdoor-Liebhaberin, Näherin, Bastlerin, Jasserin…


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