Viele Wege führen an den Hallwilersee

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Der Sommer macht sich langsam aber sicher bemerkbar! Also, nichts wie ab ans Wasser – und zwar am liebsten an einen See. Die Wahl fällt auf den Hallwilersee. Dieser ist landschaftlich kaum zu überbieten. Auch kulinarisch gibt es einiges zu entdecken, es locken abwechslungsreiche Freizeitangebote und für diesen Ausflug das Wichtigste – er ist gut mit dem ÖV erreichbar.

Unterwegs mit Bus und Bahn

Wer mit dem Öffentlichen Verkehr anreisen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Einerseits fährt die Seetalbahn von Luzern nach Lenzburg. Diese Linie besteht bereits seit 1883 und wird heutzutage von der SBB betrieben. Entlang des westlichen Seeufers finden sich zahlreiche, zentral gelegene Haltestellen, von welchen aus gewandert, Velo gefahren oder auch nur bis zur nächsten Badi oder zum nächsten Restaurant spaziert werden kann. Ich entscheide mich für die Badi in Beinwil am See, wo ich schon nach einem kurzen Spaziergang ankomme. Hier lässt es sich wunderbar im Wasser planschen, eine Glace oder einen Snack geniessen. Das beschattete Kinderbassin und die grosse Liegewiese mit Bäumen macht diese Badi besonders für Familien attraktiv.

Wer sich aber etwas abseits der Hauptachse um den Hallwilersee bewegen möchte, nimmt am besten den Bus. Der Busbetrieb Seetal Freiamt deckt die südliche Hälfte des Sees ab, für die nördliche Hälfte ist der Regionalbus Lenzburg zuständig. Beide Gesellschaften bedienen verschiedene Buslinien und ermöglichen es so, sich grossräumiger rund um den See zu bewegen.

Die Seetalbahn fährt ihre Strecke im Seetal. Die Felder sind in ein goldenes Licht getaucht.
Seetalbahn.

Schiff ahoi auf dem Hallwilersee

Das gute Bus- und Bahnnetz im Seetal macht es besonders einfach einen Ausflug mit einer gemütlichen Schifffahrt zu kombinieren. Denn, wo immer man wieder an Land geht, man kommt mit Bus und Zug bestimmt weiter bzw. zum Ausgangspunkt zurück.

Auf dem Hallwilersee sind seit 125 Jahren schon 13 Passagierschiffe gefahren. Im 19 Jahrhundert gab es einen Fährdienst mit Ruderboot, ab 1888 dann das erste Dampfschiff und im Jahr 1911 wurde das erste Motorschiff, die HALLWYL II, eingeweiht. Heute sind fünf Schiffe im Einsatz, die drei verschiedene Rundkurse fahren. Die Themenfahrten sind ein besonderes Highlight – hier gibt es kulinarische Spezialitäten aus der ganzen Welt, Tanzabende und sogar ein «Lismi-Schiff». Auch Extrafahrten für private Feiern können auf dem Hallwilersee gebucht werden. 

Ein Schiff der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee.
Hallwilersee mit Schiff.

Strandbad mit Extra

Ganz ohne Extrafahrt gelangt man mit jedem Kursschiff zur Station Seerose. Auch hier ist das nächste Strandbad nur wenige Schritte entfernt. Die gemütliche und leicht nostalgisch angehauchte Badeanstalt hält neben exotischen Erfrischungen, fast unzähligen Glacesorten und feinen Menüs aus der eigenen Küche eine Besonderheit parat: Kinderbücher. Aber nicht einfach irgendwelche Kinderbücher, sondern die Eigenkreationen aus der Feder von Badi-Chef Kurt Freudemann. Mittlerweile erscheint der vierte Band mit Geschichten um das schneeweisse Kätzchen mit dem rosaroten Fell-Herz.

Das Strandbad Seerose am Hallwilersee.
Strandbad Seerose.

Seetal mobil

Eine besonders elegante Variante, den Hallwilersee und seine zahlreichen «Hotspots» zu entdecken, ist das E-Bike. «Seetal mobil» heisst das neue Angebot von Seetal Tourismus. Das eignet sich auch bestens für Fahrrad-Fans, die von weiter herkommen und nicht direkt mit dem Velo anradeln können.

Das Angebot funktioniert sehr einfach mit der App «Rent a Bike». Hier kann man online ein E-Bike an einer der Ausleihstationen an den Bahnhöfen Lenzburg, Beinwil am See oder Hochdorf reservieren. Vor Ort öffnet man sein Bike mit dem von der App generierten Code und los geht die Fahrt. Das Tolle ist, dass man das E-Bike nicht an der Ausleihstation zurückgeben muss – man kann den Drahtesel an irgendeiner der drei Stationen parkieren und von dort mit Bus, Bahn oder Schiff weiterreisen.

Zwei Velofahrer umrunden den Hallwilersee.
Velofahrer unterwegs im Seetal.

Seebad mit Geschichte

Wer beim Radeln – oder auch beim Wandern – eine Pause braucht, dem kann ich das Arbeiterstrandbad Tennwil empfehlen. Das geschichtsträchtige Bad, das vor 84 Jahren erbaut wurde, liegt direkt am Seeuferweg. Es lädt ein, auf der schönen Terrasse einen Imbiss von der vielseitigen Karte zu wählen. Da gibt es auch für anspruchsvolle Gaumen eine schöne Auswahl. Für die Kinder gibt es einen tollen Spielplatz, eine Rutsche direkt in den See und für die schon etwas grösseren «Kinder» gibt es eine Riesenschaukel. Wer die Badehose eingepackt hat, kann eine Runde auf dem Stand-up-Paddle oder, wem das zu wackelig ist, auf dem Pedalo fahren. Beides kann im Arbeiterstrandbad gemietet werden. Es lohnt sich auf jeden Fall vorgängig das Veranstaltungsprogramm zu studieren – da gibt es einige Highlights zu erleben.

Mit dem Stand-up-Paddle auf dem Hallwilersee bei Sonnenuntergang.
Arbeiterstrandbad Tennwil, Stand-up-Paddle

Links und Tipps


Gast-Bloggerin: Michèle Jörg Dittli ist Wanderleiterin, Wildkräutersammlerin, Volgellauscherin, Mutter von zwei Jungs, Wolkenbeobachterin und vieles mehr. Sie verbringt so viel Zeit wie möglich in der Natur, manchmal sehr aktiv und manchmal ganz gemütlich.

Weitere Erlebnisse um den Hallwilersee

Menschen aus der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Sie berichten über ihre persönlichen Erlebnisse, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unbekannte Schätze aus der Region. Ob Malerin, Grafiker oder Bauarbeiter. Sie alle verbindet die Begeisterung für ihre Region.

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