Die Region am Obersee entdecken

Kategorien Familie, Regionen, Schwyz

Im Mai 2021 wurde der Erlebnisweg Obersee eröffnet. Neugierig machte ich mich daher auf, einen Teil der 37 Kilometer zu erwandern. Ich fand von allem etwas: liebliche Blicke auf den Zürichsee, fast unberührte Natur, unterschiedliche Rastmöglichkeiten und persönliche Geschichten.

Der ganze Erlebnisweg auf einen Blick.

Direkt am See

Den Erlebnisweg rund um den oberen Teil des Zürichsees könnt ihr mit dem Velo oder zu Fuss zurücklegen. Ich habe mich für die Strecke Rapperswil bis Lachen entschieden – in Laufschuhen. Er ist nicht ausgeschildert. Das ist aber auch nicht nötig, denn die App «Outdoor Schwyz» hat mich wunderbar navigiert. Oft verlief der Weg direkt am See.

Die Erlebnispunkte erzählen lokale Geschichten und Begebenheiten.

Erlebnispunkte

Unterwegs bin ich einer Studentin, einer Hexe, einer Gräfin und einem Komponisten begegnet. Nicht in echt. Sondern an den Erlebnisstationen, wo zum Beispiel Schaukeln und Fernrohre ungewohnte Perspektiven erlauben. Zudem habe ich in ihren Geschichten Überraschendes erfahren: dass das Schloss Rapperswil von Altendorf aus gegründet wurde und dass der Lachner Joachim Raff zu den bekanntesten Komponisten im deutschsprachigen Raum zählte.

Blühen im Frühsommer (von o. l. im Uhrzeigersinn): Gelbe Schwertlilie, Skabiose, Skabiosenflockenblume sowie Wiesensalbei.

Ein Weg für Naturliebhaber

Am Wegesrand gibt es neben den Stationen noch viel mehr zu entdecken. Die Naturschutzgebiete Heilighüsli und Frauenwinkel wollten an diesem Frühlingstag vor Leben bersten. Das Kichern der Lachmöwen war lauter als zwei Schulklassen zusammen. Im seichten Wasser hielten Enten und Fische ihre Generalversammlung ab. Gelb und lila blinkten mir Blumen entgegen. Und sogar ein Kiebitz, einer dieser seltenen Bodenbrüter, sonnte seinen Kopffederschmuck.

Eine Auswahl der Sitzgelegenheiten am See.

Ein Weg für Bank-Spezialisten

Wandern ist ein grosses Wort für das Sich-Fortbewegen auf dem Erlebnisweg Obersee. Ihr könnt auch gemütlich spazieren. Das Gebiet ist mit Bus und Bahn so gut erschlossen, dass ihr die Strecken sehr kurz halten könnt. Und überall hat es «Bänkli» – um auszuruhen, sich mit Blick auf den See im Träumen zu verlieren oder sich ganz dem Gespräch mit der Begleitung zu widmen. Wer beim Ausruhen gern bedient wird, hat eine Reihe von Restaurants und Cafés zur Auswahl. Ich habe mich für die Terrasse der Bäckerei Knobel entschieden. Sehr fein.

Beim Seebad in Altendorf.

Ein Weg für Familien

Wenn ihr mit der Familie unterwegs seid, könnt ihr von Spielplatz zu Spielplatz wandern. Eine Seebadi, Grillstellen am See und der Pumptrack in Altendorf sorgen weiter für gute Unterhaltung. Ab Sommer könnt ihr Mitglied des sagenumwobenen Geheimbunds Obersee werden, mit dem Entdeckerrucksack Aufgaben lösen und zum Hüter oder zur Hüterin des Oberseeschatzes werden.

Die Holzbrücke von Rapperswil nach Hurden.

Mein persönlicher Favorit

Für mich ist die Holzbrücke über den Zürichsee immer wieder DAS Highlight. Innerlich verneige ich mich vor der Kühnheit unserer Vorfahren, bereits vor 3500 Jahren die beiden Seeufer für Fussgänger verbunden zu haben. Zudem fühle ich mich leicht, fast schwebend, wenn ich mich wie die Wasservögel auf dem See bewege.


Infos und Tipps


Manuela schreibt seit dem Jahr 2000 über den Kanton Schwyz. Zuerst als Journalistin, später für Schwyz Tourismus. Allein oder mit ihrer Familie sucht sie nach Neuem, Unentdecktem und Verstecktem zwischen dem Zürichsee, dem Vierwaldstättersee, der Spitze der Rigi und dem hintersten Winkel des Muotatals. Sie begegnet Menschen, die im lokalen Brauchtum verwurzelt sind, innovative Ideen leben oder die Schätze der Natur hegen. So viel Begeisterung für die Schwyzer Vielfalt und landschaftliche Schönheit kann man nicht für sich behalten, man muss sie teilen.

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