
Ein Winter ohne Eisfeld? Kaum vorstellbar! Im charmanten Dorf Göschenen, in der Ferienregion Andermatt, erwartet Besucherinnen und Besucher ein besonderes Highlight: Ein liebevoll gepflegtes Natureisfeld, das von engagierten Einheimischen betrieben wird. Hier treffen winterliche Idylle und sportliche Action aufeinander – ideal für alle, die den Winter in seiner schönsten Form erleben möchten.
Ein Projekt mit Herzblut und Tradition
Das Natureisfeld in Göschenen ist weit mehr als nur eine Eisfläche. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von jungen Einheimischen mit viel Leidenschaft und Einsatz gepflegt wird. Seit fünf Jahren kümmern sie sich darum, Gästen und Einheimischen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

Wie alles begann
Bereits in den 70er-Jahren wurde am jetzigen Standort das erste Eisfeld errichtet. Damals wurde die Fläche vor allem für hitzige Eishockeypartien gegen Spieler aus Andermatt genutzt. Aus dieser sportlichen Rivalität entstand 1977 der Hockey Club Andermatt-Göschenen, der sich seit der Saison 2013/14 Eishockeyclub Uri nennt.
Der aufwendige Aufbau des Eisfelds
Auch heute entsteht das Natureisfeld auf der gleichen Fläche wie vor über 50 Jahren, wo im Sommer ein Spielplatz ist. Ende Oktober / Anfang November beginnt der aufwendige Aufbau. Zuerst werden die Holzbanden montiert, bevor der erste Schnee genutzt wird, um durch sogenanntes «Trampä» eine ebene Unterlage zu schaffen. Dabei wird der Schnee mit Skiern festgetreten, um Unebenheiten des Spielplatzbodens auszugleichen – ein Arbeitsschritt, der Präzision erfordert.


Sobald die Basis vorbereitet ist und die Temperaturen stabil unter null Grad liegen, beginnt das stündliche Bewässern, das sich über mehrere Tage erstreckt. Die ideale Temperatur für diesen Prozess liegt zwischen null und minus zehn Grad. Schneefall während des Bewässerns ist ein Problem, da er das Gefrieren des Wassers verhindert und Krusten entstehen lässt. Geduld und Teamarbeit sind hier gefragt: Das Wasser muss zwischen den einzelnen Schichten ausreichend Zeit zum Gefrieren bekommen.

Nach rund 100 Bewässerungen folgt der letzte Feinschliff: Mit Schlittschuhen werden Unebenheiten ausgebessert. Dieser Schritt ist bei allen Beteiligten besonders beliebt, denn er markiert den erfolgreichen Abschluss der Vorbereitungen und den bevorstehenden Start in die Eissaison.

Herausforderungen und ungewisse Zukunft
Das Eisfeld ist auf Schnee und tiefe Temperaturen angewiesen. Ohne ausreichenden Schneefall müsste der Boden mit Platten oder Fliessmatten ausgeglichen werden – ein zeit- und kostenintensiver Prozess. Da das Natureisfeld nicht gekühlt wird, schmilzt das Eis bei zu hohen Temperaturen. Auch der Standort spielt eine entscheidende Rolle: Ein schattiger und windstiller Platz ist unerlässlich, da Wind das Eis zusätzlich belastet.
In den letzten Jahren wurde es zunehmend schwieriger, das Natureisfeld zu betreiben. Weniger Schneefall und steigende Temperaturen erschweren die Bedingungen und werfen Fragen zur Zukunft des Projekts auf.
Ein Ort voller Gemeinschaft und Leidenschaft
Trotz der Herausforderungen bleibt das Natureisfeld Göschenen ein Symbol für Engagement und Zusammenhalt. Mit viel Herzblut und Freude sorgt das Team dafür, dass Einheimische und Gäste Jahr für Jahr magische Momente auf dem Eis erleben können.

Weitere Informationen
IG Eisfeld Göschenen: Ob du entspannt deine Runden drehen, mit Freunden einen spannenden Hockey-Match spielen oder mit der Familie die ersten Schritte auf dem Eis wagen möchtest – das Natureisfeld Göschenen bietet für alle etwas. Vor Ort stehen Schlittschuhe und Stöcke zur Miete bereit, sodass du ohne grossen Aufwand mit dem Eis-Abenteuer loslegen kannst. Wenn es die Wetterbedingungen zulassen, ist das Natureisfeld jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 13.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die IG Eisfeld Göschenen freut sich auf deinen Besuch!