Ausflüge mit der Südostbahn

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Regelmässig sehe ich im Hochmoor Rothenthurm sogenannte Trainspotter. Das sind Personen, die in ihrer Freizeit Züge beobachten. Meist haben sie ein Stativ dabei und ein sehr grosses Objektiv an der Fotokamera montiert. Das brachte mich auf die Idee, den entgegengesetzten Standort zu wählen. Ich setzte mich also in den Zug und fuhr mit dem Voralpen-Express von Pfäffikon nach Küssnacht am Rigi, um die vorbeifahrende Welt zu beobachten.

11.03 Uhr

Nur schon der Name ist eine Verheissung: Voralpen-Express. Er klingt, wie aus der Zeit gefallen, und lässt mich an spannende Bücher denken wie «Mord im Orient-Express» oder die Harry-Potter-Buchreihe mit dem Hogwarts-Express. Gerne suche ich ein wenig Magie im Alltag.

Gleich hinter dem Bahnhof beginnt die Moorlandschaft Frauenwinkel, das letzte grosse unverbaute Ufergebiet am Zürichsee. Hier leben zwar keine magischen Geschöpfe, doch manchmal geschehen kleine Wunder: So konnten 2021 47 kleine Kiebitze flügge werden, denn der gefährdete Vogel findet im Schutzgebiet sichere Brutstellen.

Ausflugsideen in Pfäffikon

  • Für Familien: Fun im Wasserpark Alpamare mit seinen zwölf Wasserrutschen
  • Für Naturfreunde und Naturfreundinnen: ein Spaziergang durch das Naturschutzgebiet Frauenwinkel und weiter über die Holzbrücke auf die andere Seeseite nach Rapperswil
  • Für den Kultur-Genuss: mit dem Kursschiff oder dem Shuttle auf die Insel Ufnau und von Mai bis Oktober zur Ausstellung «art ufnau»

Während der Fahrt schaue ich dem Spiel der Farben zu. Im grünen Mosaik aus Wäldern, Weiden und Wiesen sorgt der Freyenweiher oberhalb von Wollerau für blaue Abwechslung. Das rote Dach der Kirche in Schindellegi wetteifert mit dem Blau des Himmels um Aufmerksamkeit.

11.20 Uhr

Am Bahnhof Biberbrugg bleibe ich sitzen. Wenn ich wollte, könnte ich in Richtung Einsiedeln umsteigen und die Aura des barocken Klosters auf mich wirken lassen. Oder ich könnte mich dem Wallfahrtsort wie eine Pilgerin zu Fuss nähern, indem ich von Biberbrugg über die Moorlandschaft Schwantenau nach Einsiedeln wandern würde.

11.29 Uhr

In der Moorlandschaft Rothenthurm leuchten gelb Trollblume, Arnika und Hahnenfuss. Sie verbannen das weisse Wollgras und violette Knabenkraut in den Hintergrund. Vom Zug aus währt die Blumen-Farb-Explosion nur wenige Minuten. Wer hingegen in Rothenthurm aussteigt, kann sich rund drei Stunden auf dem Moorweg an der Pflanzenvielfalt erfreuen. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, dürfen jedoch keine Kräuter gepflückt werden, um Tees oder Zaubertränke zu brauen.

Für mich einfach magisch diese Mythen. Auch nach Jahren finde ich sie immer noch einen Hingucker. Die Wandersaison auf den Grossen Mythen ist übrigens eröffnet.

11.49 Uhr

Verkehrsknotenpunkt Arth-Goldau ist ein unschönes Wort. Sehnsuchtsort wäre viel besser. Hier gehen Wünsche ohne Zauberspruch in Erfüllung. Du kannst:

  • umsteigen auf die Rigi-Bahnen und ab dem historischen Hochperron zur Königin der Berge hochfahren
  • mit der Familie einen Tag voller Action im Natur- und Tierpark Goldau verbringen
  • mit dem Treno Gottardo über die legendäre Gotthard-Panoramastrecke bis nach Locarno reisen

Schon wieder ein zauberhafter See. Dieses Mal der Zugersee. Wusstest du, dass du im Kanton Schwyz neun Seen findest?

12.00 Uhr

Abrakadabra, schon sind wir an meiner Endstation Küssnacht. Zeit für ein Spiegelselfie – zusammen mit dem Voralpen-Express und der Rigi. Nun ein wenig an der Seepromenade entspannen und dann entweder aufs Pedalo oder die Seebodenalp. Mal schauen, was mich in mehr seinen Bann zieht.


Links und weitere Tipps

  • Der Voralpen-Express verbindet St. Gallen mit Luzern
  • Über den SOB-Shop kannst du Bahntickets und Freizeiterlebnisse unkompliziert online kaufen.

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Manuela schreibt seit dem Jahr 2000 über den Kanton Schwyz. Zuerst als Journalistin, später für Schwyz Tourismus. Allein oder mit ihrer Familie sucht sie nach Neuem, Unentdecktem und Verstecktem zwischen dem Zürichsee, dem Vierwaldstättersee, der Spitze der Rigi und dem hintersten Winkel des Muotatals. Sie begegnet Menschen, die im lokalen Brauchtum verwurzelt sind, innovative Ideen leben oder die Schätze der Natur hegen. So viel Begeisterung für die Schwyzer Vielfalt und landschaftliche Schönheit kann man nicht für sich behalten, man muss sie teilen.

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