Drei Tipps zum Entschleunigen auf der Rigi

Kategorien Schwyz, Tiere, Wandern

Drei Tipps zum Entschleunigen? Klingt wie ein Lebensratgeber? Ist es aber nicht. Heute erzähle ich euch von meinem wunderbar gemütlichen Nachmittag auf der Rigi. Inklusive Pferdekutschenfahrt.

Gerahmte Landschaft.

Der Fensterrahmen könnte auch ein Bilderrahmen sein. Bereits wenige Minuten nach der Abfahrt der Zahnradbahn in Vitznau greift das Paar neben mir zum Mobiltelefon für das erste Selfie. Hinter der Scheibe die Idylle: der Vierwaldstättersee und die Schneeberge. Der See hängt derart schief im «Bilderrahmen», dass er eigentlich auslaufen müsste. Gemächlich ruckeln wir den Berg hinauf, mal durch Wald, mal vorbei an Eiszapfen. Zuoberst am Steilhang krallen sich die Bäume fest, um nicht in die Tiefe zu fallen.

Tipp 1: Während der Fahrt mit der Rigi Bahn zum Fenster hinausschauen, statt auf dem Smartphone die neusten Nachrichten checken.

Lara (links) und Cello.

Süsses Nichtstun in der Pferdekutsche

In Rigi Kaltbad steige ich aus. Dort erwarten mich Cello und Lara, zwei kräftige Pferde. Kutscher Demir Boychev begrüsst mich mit einem breiten Lachen und hilft mir in die Kutsche. Eingepackt mit Fell und Decke bin ich bereit, zurückzulehnen und nichts zu tun.

Demir Boychev.

Zum munteren Klang des Schellengurts der zehnjährigen Pferde gleiten wir durch die Aussicht. Den See zu erkennen ist leicht: Das ist der Vierwaldstättersee. Auch den Pilatus und das Stanserhorn kann ich einfach benennen. Die vielen weiter entfernt liegenden Bergspitzen? Ist ihr Name wichtig? Ist von Bedeutung, was ausserhalb meiner Kutsche passiert? Ich drifte ab in eine Leichtigkeit und der Moment wird zur Ewigkeit.

Tipp 2: Mit einer Kutschenfahrt der Hektik des Alltags entgleiten und sich der Langsamkeit hingeben.

Spaziergang mit Panoramafinale

Auch die grosse Rundfahrt hat mal ein Ende. Leider. Nach der Verabschiedung von Cello, Lara und Demir bin ich noch nicht bereit für das Tal-Leben. Ich entscheide mich für einen kurzen Abstecher zur Felsenkapelle. Die Kapelle ist ganz nett. Doch das Beeindruckende ist einmal mehr die Natur. Ich stehe in einer Art deckenlosen Kammer, hohe Felsblöcke bilden die Wände und aus einer Felsspalte fliesst unter Eiszapfen die Kaltbad-Quelle. Dieses Quellwasser war im 16. Jahrhundert das erste Wellnessangebot auf der Rigi. Um einiges spartanischer als das heutige Mineralbad und Spa.

Die Felsenkapelle auf Rigi Kaltbad.

Würde ich nun dem Winter-Spazierweg weiterhin folgen, käme ich zum Känzeli – einem der schönsten Aussichtspunkte der Rigi. Doch ich will mir das Panoramafinale noch aufsparen und fahre deshalb zuerst mit der Bahn nach Rigi Kulm. Dort beginnt der Winterwanderweg Rigi Klassiker, der zum zurück zur Bahnstation Rigi Kaltbad führt. Und hier lohnt sich nun die Zusatzschlaufe zum Aussichtspunkt Känzeli – versprochen.

Beim Abwärtsgehen liegen mir rund 60 Minuten der Vierwaldstättersee, Luzern und das Alpenpanorama zu Füssen. Das lässt mich sogar meine kalten Zehen vergessen.

Unterwegs auf dem Winterwanderweg «Rigi Klassiker».

Tipp 3: Bei einem Höhenspaziergang einen neuen Blickpunkt einnehmen.


Infos und Tipps


Manuela schreibt seit dem Jahr 2000 über den Kanton Schwyz. Zuerst als Journalistin, später für Schwyz Tourismus. Allein oder mit ihrer Familie sucht sie nach Neuem, Unentdecktem und Verstecktem zwischen dem Zürichsee, dem Vierwaldstättersee, der Spitze der Rigi und dem hintersten Winkel des Muotatals. Sie begegnet Menschen, die im lokalen Brauchtum verwurzelt sind, innovative Ideen leben oder die Schätze der Natur hegen. So viel Begeisterung für die Schwyzer Vielfalt und landschaftliche Schönheit kann man nicht für sich behalten, man muss sie teilen.

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